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durch den Gefäßfund wurde er aufmerksam und ließ die zum Teil zerstörte Grube unberührt (Abb. 1). Das Gefäß soll in Metertiefe frei und auf recht am Südrande der Grube gestanden haben. Es war mit hellem Sande ge füllt. Unter dem anstehenden braunen, feinen, erdigen Sande, 0,45 m unter der Oberfläche, konnte ich den Plan (Abb. 1) feststellen. Nach außen ging die Schwarzfärbung des Grubeninhaltes ohne deutliche Abgrenzung in den braunen Sand über. Abb. 2. Riesa-Gröba. Baalberger Amphore. 1: 4. Zunächst wurde das Profil der Grube glattgestochen und vermessen. Unter einer 0,15 m dicken, graubraunen Humusschicht stand brauner, feiner, erdiger Sand an. Dieser ging in 0,40 m Tiefe allmählich, doch mit unregelmäßiger Stärke in Schwarzfärbung über. Auch nach den seitlichen Grenzen und nach unten war keine scharfe Abgrenzung der Grube festzustellen. In die Übergangs- Schicht waren viele kleine Holzkohlestücke eingesprenkelt. In der fettigen schwarzen Sandschicht lagen eine Anzahl atypische Scherben, Lehmklümp chen, Feuersteinsplitter, ein Tierknochen und eine Anzahl morsche Bruch steine bis zu Kinderfaustgröße eingebettet. Nach dem Befund muß ein Feuer in der Grube gebrannt haben. Es ist nun möglich, daß sich das Gefäß nicht außerhalb der Grube, sondern in ihr befunden hat, und zwar in dem Ubergangs- abschnitt, der im braunen Sand auch Einschlüsse des hellen aufweist. Die Amphore ist bis auf einen Halsscherben und eine Öse vollständig erhalten, aber etwas schief geformt. Die Bauchwand steigt fast geradlinig an, die Schulter ist schwach gerundet, der Hals trichterförmig und der Rand schräg verstrichen. Die Umbrüche sind abgerundet. Etwas über dem Schulterumbruch sitzen vier senkrechte Henkelösen in Viertelstellung. Dunkelbraun mit schwarzem Fleck, Bruch teils braun, teils schwarz, Oberfläche geglättet (Überfangschicht), Ton enthält reichlich Sand. Maße: Höhe 17 cm; größte Weite 14,9 cm (in 7,5 cm Höhe); Mündungsdurch messer 9,4 cm; Bodendurchmesser 6,5 cm; Wandstärke 0,3 cm bis 0,5 cm. Museum Riesa Nr. 4493. Abb. 2 und 3.