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Das Muster selbst — soweit es hier überhaupt als vollständig beurteilt werden darf — ist innerhalb der Schnurkeramik durchaus gängig. Außer in der hier vorliegenden, häufig verwendeten Ausführung kommt es auch noch in allen möglichen technischen Varianten vor 9 ). Als Halsschmuck eines Gefäßes ist es nicht gerade häufig, eher findet man es als Schulterbesatz. Die Verbreitung des Musters ist, soweit erkennbar, in Mitteleuropa allgemein; wie gezeigt, ist es auch nicht auf die Schnurkeramik beschränkt. Von den Steingeräten ist die Axt No. 2 am klarsten ausgeprägt und kann ohne weiteres als Streitaxt angesprochen werden, was besonders für die Deutung des vorliegenden möglichen Fundverbandes und seine Stellung in dem oben genannten Oststrom wichtig ist. Mit der abgeplatteten Oberseite gehört sie in die große Gruppe der Bootäxte, und zwar im speziellen zu einem durch die ab geflachte Oberseite besonders charakterisiertem Typ, der in der Hauptsache im südlichen Ostmitteleuropa verbreitet war und gelegentlich als Marsch- witzer Typ angesprochen wird. Damit und durch die nahe typologische Ver wandtschaft mit der bekannten Zobtener Variante der Bootäxte wird die zeit liche und kulturelle Stellung dieser Axt recht klar umrissen 10 ). Sie gehört in dieselbe Linie wie die anfangs behandelte Amphore. Die Axt No. 1 dagegen ist weit weniger ausgeprägt. Ihre heruntergezogene Schneide ist bemerkenswert, die Oberseite nur wenig plan geschliffen. Die rückwärtige Bahn ist jedoch auf der Vorlage anscheinend ein wenig ver zeichnet und nicht eindeutig zu bestimmen. Das Fundstück wirkt eher wie eine der alltäglichen Arbeitsformen, die im schnurkeramischen Fundbereich natürlich immer ein wenig nach den vorherrschenden Standardtypen aus gerichtet waren 11 ). Das Feuersteinbeil schließlich ist besonders durch die Mangelhaftigkeit seiner Zurichtung geprägt. Nur die Schneide ist sorgfältig bearbeitet und poliert. Im übrigen ist der muschelige Charakter des Flint nur wenig behoben. Dieses Aussehen haben aber viele entsprechende Geräte aus dem schnurkeramischen Bereich. Da das Beil aber auch noch andere Charakteristika dieses Sondertyps nerth. Die Chronologie der Jüngeren Steinzeit in Süddeutschland, 1923, Tafel 9,3 und 9,6. Schlesiens Vorzeit in Bild und Schrift, NF 7, 1919, S. 55, Abb. 210. — Dazu Abb. 230, 233, 237: Kugelamphoren mit demselben Muster. ”) Kieler Festschrift 1936, S. 90, Tafel 2,2 und 4,11. Mannus 28, 1936, S. 364—367, Abb. 1—4. Jahres schrift Halle 37, 1953, Tafel 14,2. 10) R. Schröder, a. a. 0., Tafel 30,7. W. Frenzel, Bilderhandbuch zur Vorgeschichte der Oberlausitz, 1929, S. 22 mit Abb. von Beilen aus Stacha und Birkau. Jahreshefte . . . Oberlausitz 3, 1933, S. 286, Abb. 14; S. 288, Abb. 15 und S. 265, Abb. 8 (Zobtener Axt von Bautzen). Pic, Starozit- nosti zem esk I 1, 1899, Tafel 3,11. Altschlesien 3, 1931, S. 294, Abb. 4. Schlesiens Vorzeit ... NF 7, 1919, S. 64/65, Abb. 246, 250. G. Geschwendt, Die steinernen Streitäxte und Keulen Schlesiens, 1931, Abb. 8—10 und 4—7. Jahreshefte ... Oberlausitz 3, 1933, S. 309, Abb. 33. ll ) Altschlesien 5, 1934 (Seger-Festschrift), S. 55, Abb. 6, 11. Altschlesien 7, 1937, S. 173, Abb. 9,3. Sudeta, NF 1, 1939/40, S. 45, Abb. 16.