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Gehenkelter, gebauchter Schnurbecher mit niedrigem Leib und verlaufendem, kräftig geschweiftem Hals. Ösenhenkel auf der Schulter mit fünf senkrechten Schnuren. Randsaum mit kurzen, senkrechten Schnurfransen, darunter vier umlaufende Schnuren, unter denen fünf Doppelschnuren folgen. Auf der Schul ter kurze, senkrechte Schnurfransen. Maße: Größte Höhe 9,3 cm; größte Weite 9,5 cm; Henkelbreite 1,9 cm. Sammlung des Instituts für Vor- und Frühgeschichte der Universität Leipzig (S.: 214/53). Abb. 70,5. CARSDORF, Ortsteil von Pegau, Kreis Rorna Gebauchter Schnurbecher mit steil gewölbtem Leib und abgesetztem, geschweiftem Hals mit 13 umlaufenden Schnurpaaren, auf der Schulter kurze senkrechte Gehänge, meist doppelt. Nur in Resten erhalten. Maße: Größte Höhe 16,7 cm; größte Weite 11,4 cm (Bauch), 12 cm (Mündung). Naturkundliches Heimatmuseum Leipzig V 1993. (S.: 122/53). Abb. 1,5. Die meisten der hier vorgelegten Funde entstammen offenbar Gräbern. Leider fehlen bei fast allen Fundstellen klare Beobachtungen, so daß sehr oft nicht einmal die Zusammengehörigkeit mehrerer Gefäße gesichert erscheint. Leider sind ja die schönen Schnuramphoren und Becher eine Zeitlang regelrecht ge sammelt und die Fundstellen damit zur Gewinnung einzelner Stücke aus gebeutet worden. Übrigens fehlen zusammenhängende Siedlungskomplexe überhaupt. Wenn wir trotzdem etwas über die schnurkeramischen Gräber Sachsens aus sagen wollen, so läßt sich das etwa folgendermaßen zusammenfassen: in allen Fällen handelt es sich um Skelettgräber. Reste von Verbrennungen fehlen bis her völlig. Das entspricht durchaus dem Durchschnittsbefund der mittel deutschen Schnurkeramik. Die Verbreitung der Hügel scheint weder auf den Osten noch den Westen des bearbeiteten Gebietes beschränkt gewesen zu sein (z. B. Niederkaina 19536), Gaußig, Hügel I 7 ) für den Osten; Harth bei Zwen kau, Hügel I, HI, V und VI 8 ), Großdalzig 9 ) für den Westen). Durch die inten sive Bodenbewirtschaftung dürften viele weitere Hügel eingeebnet worden sein und werden deshalb heute als „Flachgräber“ verzeichnet. Hierher gehört sicherlich u. a. Niederkaina 1950, Grab 1710). Dort befand sich die Bestattung innerhalb eines Holzkohleringes mit einem Durchmesser von 4 m. Trotz der eben festgestellten Fehlerquelle scheinen die Flachgräber zu über wiegen. Hier wie bei den Hügeln ist wiederum eine Bevorzugung sogenannter Erdgräber ersichtlich. Steinschutz wird von Weinböhla, Gaußig, Grab I, und Naundorf, Grab I, erwähnt. Bei Burk, Grab 14, dagegen handelte es sich um eine 6) Noch unveröffentlicht: Schnurkeramischc Gefäße und ein Feuerstcinbeil. M. Bautzen. ’) Arbeite- und Forschungsberichte 1 (1945—1950), S. 23 ff. 8) Literatur s. Materialteil. 9) Literatur s. Materialteil. 10) Arbeits- und Forschungsberichte 2 (1950—1951), S. 42.