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legungen gemacht hatte und S. Krefft5) Kinderskelette von dort beschrieb. H. Grimm hat die anthropologische Untersuchung sämtlicher bis jetzt ge borgenen Skelette übernommen und wird zu gegebener Zeit darüber berichten. Eine Zusammenfassung kann erst nach völliger Freilegung wenigstens der räumlich geschlossenen Skelettgräbergruppe gegeben werden. Der Erhaltungszustand des Skelettmateriales ist verhältnismäßig gut, wenn die Knochen auch überdurchschnittlich weich sind und die geringste Unvor sichtigkeit beim Graben großen Schaden anrichten kann. Die Grabung wird weiterhin durch den fetten, schmierigen Lößlehm erschwert, ebenso die fehler freie Beobachtung und Deutung durch ungezählte Tiergänge aus alter und neuer Zeit. Ein Gesamtplan ist vor Abschluß zusammenhängender Komplexe nicht genügend aufschlußreich und soll hier noch nicht beigefügt werden. Die Bestattungen sind nach Alter 6 ) und Neuer Lehmgrube getrennt, die Koordi naten der Übersichtlichkeit wegen hier nur in vollen Metern angegeben (jeweils etwa der Mittelpunkt der Bestattung). Hocker I und II mit Mittelbestattung/1952. Neue Grube (145 m Nord, 0,5 m Ost) Beide Hockergräber und die darüber liegende Mittelbestattung können in der Vorlage nicht voneinander getrennt behandelt werden, da sie in einer Grube angetroffen wurden. Die Bergung dieses gesamten Grubeninhaltes hat bereits A. Pietzsch beschrieben 7 ). Die Grube selbst hatte unregelmäßig ovale Gestalt, verbreiterte sich stellenweise unter der Oberfläche und war besonders im Nordteil beutelförmig ausgebaucht. Ihre Längserstreckung verlief grob von Nord nach Süd, ihre Ausmaße betrugen bei 1 m unter der Oberfläche 2,20 m X 1,90m; in 1,90m Tiefe 2,95m X 1,40m, wobei im Südteil unter dem Hocker II das Ausklingen der Grube schon bei 1,95 m beobachtet werden konnte, während im nördlichen Teil unter dem Hocker I eine Grubentiefe von 2,60 m erreicht wurde. Darüber zeigte die Grube bei 2,35 m unter der Oberfläche Ausmaße von 1,75 m X 1,20 m, sie erstreckte sich jetzt nur noch im Nordteil der Alten Grube weiter (Abb. 1 bis 7). Hocker I (Nordhocker) lag in einer Tiefe von 1,55 m bis 1,77 m unter der Ober fläche und war von Ost nach West orientiert — den Kopf im Westen —, die Augenhöhlen nach Süden gerichtet. Es handelt sich um einen extremen Rechts hocker mit leicht gekrümmter Wirbelsäule, die Knie sind nach der Magen- “) S. Krefft, Untersuchungen anjungsteinzeitlichen Kinderskeletten, in: Arbeits- und Forschungs berichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 5, 1955, S. 23 ff. ’) Die bekannte Fundstelle Finzel, Zauschwitz. Siehe alle in Anm. 1 gegebenen Fundnachweise. ’) A. Pietzsch, a. a. O.