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SKELETTGRÄBER VON ZAUSCHWITZ, KREIS BORNA Ein Vorbericht Von Werner Coblenz Seit Jahrzehnten ist das Ziegeleigelände von Zauschwitz, Gemeinde Weideroda bei Pegau, Kreis Borna, als Fundplatz vorgeschichtlicher Kulturen bekannt 1 ). Die ab Frühjahr 1952 wieder in großem Umfange durchgeführten Bagger arbeiten machten im Rahmen der Bodendenkmalpflege von da an ausgedehnte Flächenabdeckungen durch das Dresdner Landesmuseum für Vorgeschichte notwendig 2 ). Die örtliche technische Leitung liegt seitdem in den Händen unseres bewährten Mitarbeiters Alfred Neugebauer, der mit seinen aufmerk samen Helfern den aufreibenden Wettlauf mit dem Bagger zu bestehen hat. Seine Aufzeichnungen (Vermessungen, fotografische Aufnahmen und Gra bungstagebuch) bilden auch die Grundlage für fast alle hier niedergelegten Ausführungen 3 ). Die bisherigen Ergebnisse waren Siedlungsreste von der bandkeramischen Kultur bis zum Mittelalter, Skelettgräber der Jungstein- und ältesten Bronzezeit, Brandgräber der jüngeren und jüngsten Bronzezeit sowie der ältesten Eisenzeit, der älteren römischen Kaiserzeit und ein größeres zusammenhängendes Brandgräberfeld der jüngeren Kaiserzeit. An dieser Stelle soll ein kurzer Vorbericht über die ersten Skelettgräber gegeben werden, nachdem A. Pietzsch 4 ) in seiner Hockerbergungsarbeit bereits die nördliche Mehrfachbestattung zum Ausgangspunkt seiner Dar- 1) Ortsakten und Kartei des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden; M. Nähe, Die stein zeitliche Besiedlung der Leipziger Gegend, 1908, S. 40; F. Krause, Bericht über Ausgrabungen des Museums bei Zauschwitz im Herbst 1913, in: Jahrbuch des Städtischen Museums für Völkerkunde zu Leipzig 6, 1913/14 (1915), S. 67—87; Frenzel, Radig, Reche, Grundriß der Vorgeschichte Sachsens, 1934, S. 128f., Abb. 177 und 185; G. Bierbaum, Der ,,Trensenknebel“ von Zauschwitz, in: Sachsens Vorzeit 2, 1938, S. 29—33; C. Germer, Ein neuer beachtenswerter Fund aus Zauschwitz, in: Sachsens Vorzeit 1, 1937, S. 50f. (Zwei Hockergräber ohne Beigaben). Ein Großteil der aufgeführten Funde bei F. Irmscher, Stein- und Knochengeräte des Pegauer Heimatmuseums, in: Frenzel, Radig, Reche, Grundriß der Vorgeschichte Sachsens, 1934, S. 318—322; D. Kahlke, Die Bestattungssitten des Donauländischen Kulturkreises der jüngeren Steinzeit, Teil 1. Linienbandkeramik, 1954, S. 95 und 130. Die Aunjetitzer Funde von Zausch witz bearbeitet G. Billig im Rahmen seiner Dissertation über die Aunjetitzer Kultur in Sachsen. 2 ) W. Coblenz, Siedlungsgrabung in Zauschwitz bei Pegau, in: Germania 31, 1953, S. 123 und Taf. 15 (Sächsische Neufunde). 3 ) Lediglich die Hocker I, II und die Mittelbestattung barg A. Pietzsch, Hocker VII H. Kaufmann und Hocker XII CI. Fritzsche, sämtlich vom Landesmuseum für Vorgeschichte. “) A. Pietzsch, Die Bergung der Hockerskelette von Zauschwitz, Kr. Borna, in: Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 4, 1954, S. 31—54.