Abb. 39. Skelettfund aus der alten Lehmgrube. Verziegelter Lehm brocken aus dem Brustbereich mit deutlichen Holzbalkenabdrücken. Etwa 1 : 3. Zusammenfassung Es wird über die Ergebnisse der Untersuchung von zwei jungsteinzeitlichen Kinderskeletten berichtet, die im Ausgrabungsgelände der Ziegelwerke Weideroda bei Pegau, Kreis Borna, im Jahre 1953 freigelegt wurden. Beim ersten Fund handelt es sich um ein achtjähriges, etwa 120 bis 125 cm großes Kind, vermutlich männlichen Geschlechts, das in der für die band keramische Kultur üblichen Weise in Hockerstellung beerdigt wurde. Die besonderen Verhältnisse der Bestattung deuten darauf hin, daß das Kind vor dem Tode stärker abgemagert und krank gewesen ist. Im zweiten Fall handelt es sich um ein etwa zweijähriges Kind von etwa 85 cm Körpergröße, welches vermutlich durch einen Unfall (Zusammensturz eines bandkeramischen Hauses) ums Leben gekommen ist. Bemerkenswert bei den vorliegenden Untersuchungsergebnissen ist, daß die Körpergröße der jungsteinzeitlichen Kinder, soweit diese beiden Fälle zum Vergleich herangezogen werden dürfen, durchaus der Körpergröße der heuti gen Kinder entspricht und daß der physiologische Zahndurchbruch bei jung steinzeitlichen Kindern höchstwahrscheinlich in zeitlich gleichen Abständen wie bei den heutigen Kindern erfolgte. Die Untersuchungsergebnisse werden durch maßstabgerechte Aufnahmen belegt.