Hierzu gehört die auffallende Erscheinung des zuverlässig überlieferten Fundes von Straßgräbchen mit einer geschlossenen Menge von 93 Pfennigen des 14./15. Jahrhunderts aus dem Gebiete des heutigen Bayern und Österreichs. Zeitumfang In diesem Abschnitt soll über den zeitlichen Abstand zwischen der ältesten und der jüngsten Münze jedes Fundes abgehandelt werden. Bei den Münzen des 14./15. Jahrhunderts treten nur in Ausnahmefällen Jahreszahlen auf, die eine einwandfreie Festlegung des Alters und damit des zeitlichen Umfanges jedes Fundes gestatten. Wir müssen uns darum häufig mit der ungenauen Feststellung abfinden, die sich aus der Regierungszeit der Münzherren ergibt. Genauere Zahlen erhalten wir mitunter, wenigstens bei den Meißner Groschen, durch die zeitlich bekannte Tätigkeitsdauer der Münz meister oder die Einführung neuer Gepräge infolge einer neuen Münzordnung. Die größte Zeitspanne von 240 Jahren umfaßt der Fund von Straßgräbchen, wegen seiner abweichenden Herkunft und Zusammensetzung ohnehin der auf fälligste Fund des ganzen Zeitabschnittes. Ihm steht am nächsten der Klein geldfund von Milkel mit 216 Jahren. Über 100 Jahre umfassen die Funde von Kamenz mit 147 Jahren Herwigsdorf mit 146 Jahren Ebersbach mit 138 Jahren Oberheidersdorf mit 110 Jahren Oybin mit 110 Jahren Es folgen Hochkirch mit 87 Jahren Byhlow N.L. mit 83 Jahren Bernstadt mit 64 Jahren Deutschbaselitz mit 64 Jahren Bederwitz mit über 56 Jahren Bischheim mit 45 Jahren Langenau mit 37 Jahren Die Mindestzahlen liefert der Hellerfund vom Marien-Marthen-Hospital in Bautzen mit 11 Jahren, die aber nicht sicher sind, da die Prägezeit der darin vorkommenden Görlitzer Heller nicht zu erweisen ist. Vollkommen fest steht dagegen die Zeitspanne des Fundes von Kleinradmeritz mit nur 9 Jahren. Er umfaßt ein Münzmaterial, dessen Meißner Groschen mit einer einzigen Aus nahme sämtlich nach der Münzordnung von 1457 geprägt sind und der ab geschlossen war, ehe die neuen Gepräge der 1465er Münzordnung in Umlauf kamen.