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geengtes Spezialgebiet und beherrschte demzufolge auch die Probleme der Nachbarwissenschaften. Zu seiner aufopferungsvollen heimatkundlichen Arbeit gehört auch der Auf bau des Döbelner Stadt- und Kreismuseums und nach dem Kriege die Aus gestaltung des Museums auf der Burg Kriebstein, Leistungen, die allgemein mit höchstem Lob anerkannt wurden. Eine ausführliche Würdigung der Ge schichte Döbelns bildet seine große Döbelner Chronik, an der er bis zu seinem Lebensende gearbeitet hat. Wenn sich der Verstorbene sofort nach den Maitagen 1945 trotz größter per sönlicher Sorgen voll für den Aufbau eines neuen Kulturlebens einsetzte, so spricht das nicht nur für den Wissenschaftler, sondern vor allem auch für den Menschen Herrmann, den ein starkes Gefühl der Mitverantwortung in allen öffentlichen, besonders aber allen Kulturfragen auszeichnete. Sein umfang reiches Wissen galt ihm nicht als persönlicher Schatz und als Privileg, sondern er fühlte sich verpflichtet, anderen immer wieder davon zu geben. Dieser echte, dienende Gemeinschaftsgeist, gepaart mit Güte und warmer Herzlichkeit, ließ ihn ganz von selbst zum Freund und Berater der Jugend werden. Vor allem aber erzog er durch sein Vorbild. Still und unauffällig, wie er lebte und als Heimatforscher Großes geleistet hat, ging er, der in seiner ganzen Grundhaltung Wissenschaftler war, aus der Welt, und es ist wohl mehr als ein Symbol, daß er noch auf dem Sterbelager immer wieder nach dem Buch verlangte. Schriften von Dr. Reinhold Herrmann Klima der Stadt Döbeln und ihrer näheren Umgebung. Döbelner Heimatschatz, Sammlung heimatkundlicher Aufsätze des „Döbelner Erzählers“. 2. Bd., 1923. Die Pflanze im heimischen Landschaftsbilde — einst und jetzt (einstige Wald verbreitung). Döbelner Heimatschatz, Sammlung heimatkundlicher Aufsätze des „Döbelner Erzählers“. 3. Bd., 1924. Das Leisniger Porphyrgebiet, in: Fr. Prüfer, Nordsächsisches Wanderbuch, Mittleres Nordsachsen, Dresden 1925, S. 13—20. Talbildung der Mulde, b) Uh. Döbeln bis Westewitz, in: Fr. Prüfer, Nord sächsisches Wanderbuch, Mittleres Nordsachsen, Dresden 1925, S. 43—55. Von Westewitz über den Staupenberg und Kloster Buch nach Leisnig, in: Fr. Prüfer, Nordsächsisches Wanderbuch, Mittleres Nordsachsen, Dresden 1925, S. 75—82.