REINHOLD HERRMANN 1886—1953 Am 23. September 1953 verstarb in Erkner bei Berlin nach schwerer Krank heit Reinhold Herrmann, der jahrzehntelang einer der tätigsten und treuesten Mitarbeiter auf dem Gebiete der sächsischen Bodendenkmalpflege war. Er wurde am 24. Juli 1886 in Meißen als Sohn eines Kaufmanns geboren und be suchte in seiner Vaterstadt die Volks- und Realschule, dann in Dresden die Dreikönigsschule (Realgymnasium). Dort legte er Ostern 1905 das Abitur ab und studierte nun an der Leipziger Universität bis 1910 Naturwissenschaften, besonders Zoologie, Botanik, Chemie, Geologie und Erdkunde. Mit einer Arbeit über die östliche Vorstufe des Thüringer Beckens (landeskundliche Beiträge) promovierte er zum Dr. phil. und bestand 1910 auch die Staatsprüfung für das höhere Lehramt. Nach der praktischen erzieherischen Ausbildung am Staats realgymnasium Döbeln, Pädagogisches Seminar, war er von August 1910 bis September 1911 an der Leisniger Realschule tätig, von der er zum Staatsreal gymnasium Döbeln versetzt wurde. Dem dortigen Lehrkörper gehörte er bis 1945 an und erteilte hauptsächlich naturwissenschaftlichen Unterricht. Trotzdem er 1945 aus seiner so erfolgreichen Laufbahn geworfen worden war, stellte er seine tiefen wissenschaftlichen Kenntnisse sofort wieder in den Dienst des Wiederaufbaues, so 1946 bis 1948 als Sachverständiger in bodenkundlichen und klimatologischen Fragen für die Einführung des Tabakanbaues in Sachsen, bis 1950 als praktischer Chemiker an der Chemisch-Pharmazeutischen Fabrik Starke in Döbeln und schließlich bis 1952 als Lehrkraft für Chemie, Physik und Mathematik an der Metallbetriebsberufsschule der Tewa-Döbeln und an der Technikerfachschule Roßwein. Erst dann kam er wieder ins höhere Lehramt nach Erkner bei Berlin. Seine stark angegriffene Gesundheit warf ihn, als er wieder am Ziel seiner Berufswünsche angelangt war, aufs Krankenbett, und so konnte er die geliebte Erzieherarbeit nur bis zum Sommer 1953 ausüben. 1 ast seine gesamte Freizeit hatte er in Döbeln der Heimatforschung gewidmet, wofür ein vielfältiges Schrifttum Zeugnis ablegt. Besonders hat er als ehren amtlicher Vertrauensmann für Bodenaltertümer in allen Fragen der ur- und frühgeschichtlichen Besiedlung Sachsens zur Erreichung des heutigen For schungsstandes beigetragen. Dazu gehören nicht nur die ungeheuer reichen Geländearbeiten und Untersuchungen am Ort, sondern auch die entsprechen den Veröffentlichungen, die eine gute Zusammenfassung seiner Arbeitsergeb nisse bedeuten. Bewußt unterließ er eine Beschränkung auf ein allzu ein-