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Flußaue hin entspricht dabei der typischen Lage bandkeramischer Siedlungen in Mitteldeutschland. Die morphologischen Bedingungen sind dabei wichtiger als die Bodenart 11 ). Bronzezeitliche Funde treten innerhalb des Ortsbereichs weit verbreitet auf. Sowohl die Schnitte 1, 3 und 6 im Nordteil, als auch die Gruben 1 und 2 im Südteil lieferten bronzezeitliche Scherben. Es handelt sich um Reste der üblichen Siedlungskeramik der Lausitzer Kultur, meist ziemlich dick wandige Scherben mit geglätteter oder gerauhter Außenwand und glatter Innenwand. Die Farbe der Gefäße variiert von hellbraun und rotbraun über die verschiedensten braunen und graubraunen Tönungen bis zu dunkelgrau, innen sind sie häufig schwarzgrau. An Randprofilen sind die unprofilierten Ränder von Gefäßen mit zylindrischem oder konischem Hals vertreten, ferner Scherben von Eitöpfen oder Terrinen mit abgesetztem, ausladendem Rand (Abb. 8). Wandscherben gehören zu bauchigen Terrinen mit abgesetztem Hals, eine andere Scherbe zu einem Doppelkegel mit gerauhtem Unterteil. Leider sind diese Funde zeitlich nicht genau festzulegen. Es kann lediglich gesagt werden, daß sie in den Zeitraum von der „Fremdgruppenzeit“ bis zur ausgebildeten Jungbronzezeit gehören 12 ). Die 800 m nördlich des Ortes gelegene große bronzezeitliche Siedlung 13 ) ist nach den von W. Jorns veröffentlichten Funden in den gleichen Zeitraum zu stellen. Dabei bleibt offen, ob beide Siedlungen gleichzeitig nebeneinander be standen haben oder sich ablösten. Auf jeden Fall ist die Besiedlung des Ge- 11) So liegen z. B. die bandkeramischen Siedlungen in der Harth, Abt. 1 und 37, ganz ähnlich, aber nicht auf Löß. Vgl. dazu Germania 21, 1937, S. 217 ff. (K.Tackenberg), Germania 31, 1953, S. 119f. (H. Quitta) und S. 120 (G. Mildenberger), ferner Strena Praehistorica, Halle 1948, S. 27 (K. Schwarz). 12) W. Grünberg, Die Grabfunde der jüngeren und jüngsten Bronzezeit im Gau Sachsen, Berlin 1943, S. 15ff.; W. Coblenz, Grabfunde der Mittelbronzezeit Sachsens, Dresden 1952, S. 43 ff., Taf. 73 ff. 13) Festschrift des Röm.-German. Zentralmuseums Mainz 1952, Teil III, Mainz 1953, S. 5711. (W. Jorns).