Die Schnitte 4 und 5 lagen innerhalb des Grundstücks Hammer, 4 im Hofe, 5 in der Scheune. Mit ihnen sollte geklärt werden, ob sich innerhalb der Ge höfte Reste älterer Bauten feststellen ließen. Das Ergebnis war negativ. Beide Schnittgräben ergaben lediglich neuzeitliche, kiesige Aufschüttungen. Offen sichtlich waren also vor Neubauten die Reste älterer Baulichkeiten restlos beiseite geschafft und Planierungen durch Aufschüttungen erzeugt worden. Dagegen erbrachte Schnitt 6 wieder reiche Funde. Er war längs des östlichen Randes der Geschwitzer Straße angelegt worden, da hier im schmalen Vor garten oberflächlich slawische Scherben aufgetreten waren. Die in 0,30 m bis 0,50 m Tiefe angetroffene Kulturschicht erbrachte ebenso wie die darüber liegende Gartenerde zahlreiche slawische Scherben, allerdings in Mischlage mit wenigen bronzezeitlichen und häufigen grauen, schwarzgrauen und blaugrauen Scherben des Hochmittelalters. Auch innenglasierte Steinzeugscherben des späten Mittelalters oder der frühen Neuzeit konnten stratigraphisch nicht von den anderen getrennt werden. Auf Grund des Befundes der Schnitte 4 und 5 wurde Schnitt 7 im schmalen Streifen zwischen zwei Gehöften angelegt. Hier wurden zwar Schuttschichten mit zahlreichen Scherbeneinschlüssen angetroffen, allerdings bis in 0,25 m Tiefe lediglich neuzeitliche, in 0,25 m bis 0,50 m Tiefe nur hoch- und spät mittelalterliche . Weitere Funde wurden im Südteil des Ortes gemacht. Hier hatte ein Rohr graben am Ostrande des westlichen in Richtung Rötha verlaufenden Weges in unmittelbarer Nähe des Tagebaurandes zwei Gruben angeschnitten, deren Reste untersucht wurden. Grube 1 ergab eine Anzahl bronzezeitlicher Gefäßreste. Grube 2 enthielt neben zahlreichen bronzezeitlichen Scherben auch jüngere in großer Menge: sla wische, blaugraue ohne und mit Innenglasur, Steinzeug ohne und mit Glasur und bemalte Barockkeramik. Auch das Bruchstück eines Beiles aus blau grauem Felsgestein wurde gefunden. Die Grube muß also neuzeitlicher Ent stehung sein; da die schwache Kulturschicht anscheinend bronzezeitlich ist, muß damit gerechnet werden, daß der Inhalt aus größerer Entfernung her gebracht wurde. In der Nähe dieser Grube wurde ein beschädigter Schuh leistenkeil gefunden. Die bandkeramischen Funde beschränken sich, wenn man von dem Schuh leistenkeil absieht, bei dem die primäre Lagerung nicht sicher erscheint, auf den Nordteil des Ortes. Sie traten hier in unberührter Lage im Schnitt 1, ver einzelt auch im Schnitt 2 auf. Es handelt sich um die Scherben einer Anzahl Kumpfgefäße aus feingeschlämmtem, hellgraubraunem oder dunkelgrauem Ton (Abb. 5, b und c). Bemerkenswert ist das Bruchstück eines Gefäßes mit trichterförmig ausladendem Rand 8 ) (Abb. 5 a). Eine Anzahl dieser Gefäße war verziert. Es treten durchweg engstehende Ritzlinien auf, die zu zweit oder