Die Anlage der Schnitte mußte sich weitgehend nach dem an den Grabungs tagen vorgefundenen Zustand des im Abriß befindlichen Dorfes richten. Der Tagebau hatte den südlichen Teil des Ortes bereits erreicht, hier waren alle Häuser abgerissen. Auch im Ostteil waren die Abbrucharbeiten schon weit fortgeschritten. Um nicht erst große Mengen Trümmer wegräumen zu müssen oder durch die Abrißarbeiten gestört zu werden, wurden die Untersuchungen vor allem im nordwestlichen Teile des Dorfes längs der westlichen Sackgasse Abb. 3. Ausschnitt aus dem Croquis der Flur Geschwitz von 1840. durchgeführt. Das konnte ohne Bedenken getan werden, da nach Lage der Dinge ohnehin anzunehmen ist, daß hier der älteste Teil der Siedlung liegt. Es wurden in diesem Ortsteil insgesamt 7 Schnitte von eineinhalb bis fünf Meter Länge angelegt (Abb. 4). Dabei wurden vorgefundene Ausschachtungen be nutzt (Schnitt 1 und 2). Schnitt 1 stellt die Erweiterung eines am Westrand der östlichen Dorfgasse in ihrem Nordteil vorgefundenen Rohrleitungsgrabens dar. Er ergab in 0,80 m bis 1,00 m Tiefe unter einer Folge lehmiger und kiesiger Schichten 7 ) eine Kultur schicht mit bronzezeitlichen und bandkeramischen Scherben und Lehm bewurfbrocken und darunter eine noch 0,40 m in den anstehenden Löß hinein reichende bandkeramische Grube. 7 ) Es war leider nicht mit Sicherheit zu entscheiden, ob diese Schichten künstlichen Aufschütt ungen ihre Entstehung verdanken oder aber Ergebnis von Überschwemmungen sind, wie sie auch für die 800 in nördlich des Ortes gelegene Fundstelle vermutet wurden. Vgl. dazu Sachsens Vorzeit 5, 1941, S. 76 (W. Jorns). Allerdings hat man dort Abtragungen als die Folge von Überschwem mungen zu erklären versucht.