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Niveau. Die Eck- und Vorbackenzähne weisen die typischen anatomischen Zeichen der Milchzähne auf. Um diese Feststellungen noch zu erhärten, wurden Röntgenaufnahmen sowohl des oberen als auch des unteren Gebisses angefertigt (Abb. 15 und 19). Danach handelt es sich bei den vier Schneidezähnen und den beiden 1. Molaren um bleibende Zähne, bei den übrigen Zähnen (Eck- und Vor backenzähne) um Milchzähne. Bemerkenswert ist, daß bei den vorhandenen Oberkieferzähnen an den labialen und buccalen Zahnflächen eine stärkere Zahn steinbildung besteht. Anhaltspunkte für Zahnfäule (Karies) liegen am Gebiß nicht vor. Der Unterkiefer (Abb. 16 bis 19) ist im ganzen relativ kräftig, er enthält insgesamt 12 Zähne. Die bleibenden vier Schneidezähne zeigen an den Schnei dekanten, die eine feine dreifache Zähnelung besitzen, nur einen sehr geringen Abschliff. An Stelle der beiden Eckzähne und der vier Vorbackenzähne finden sich stärker abgeschliffene Milchzähne, dahinter rechts und links der erste bleibende Backenzahn (Sechs-Jahr-Molar) mit geringgradigem Abschliff an den Kaukanten. Statt der weiteren Backenzähne sind lediglich Lochbildun gen mit in der Tiefe liegenden weißen Zahnkeimen vorhanden, die — nach der Verschattung auf dem Röntgenbild zu urteilen—eine gute Mineralisation auf weisen. Die Wurzeln der Milcheckzähne sind bereits im Resorptionszustand. Die Halswirbelknochen 2 bis 5 liegen unversehrt in umgekehrter Richtung zwischen den Handwurzelknochen. Der erste Halswirbel fehlt. Die übrigen Knochen der Wirbelsäule sind vollständig und weisen z. T. an den seitlichen Fortsätzen Brüche auf (Erddruck). Ebenso wie die Extremitätenknochen sind die Rippenknochen grazil. Die Beckenknochenstücke, die eine geringe knöcherne Verstärkung an den Muskelansatzstellen aufweisen, entsprechen ihrer Größe nach den Beckenknochen eines Kindes; der Schambeinwinkel ist nicht exakt bestimmbar. Einzelmaße der Extremitätenknochen sind in Tabelle 2 festgehalten. Beurteilung: Wie die Untersuchung aufzeigt, liegen beim Hocker V für die Altersbestim mung besonders günstige Voraussetzungen vor. Insbesondere erlauben die Zahndurchbruchsverhältnisse eine annähernd genaue Schätzung des Alters. Bekanntlich verläuft der physiologische Zahnwechsel beim Menschen in be stimmten zeitlichen Abständen. Wie besonders Euler nachwies, erfolgt der Zahndurchbruch der ersten bleibenden Molaren im 6. bis 7. Lebensjahr, der mittleren bleibenden Schneidezähne im 7. bis 8. und der seitlichen im 8. bis 9. Lebensjahr, während die anderen bleibenden Zähne erst zu einem späteren Zeitpunkt beim Jugendlichen durchbrechen. Nach unseren bisherigen Erkenntnissen liegt kein Grund zu der Annahme vor, daß der physiologische Zahnwechsel bei Kindern der Jungsteinzeit in anderen Zeitabständen erfolgte als heute. 34