Volltext Seite (XML)
ist leider zerbrochen. Auch wurden die Scherben nicht gesammelt und auf bewahrt. Erhalten ist nur ein daneben aufgefundenes zweites Gefäß, das zu Unrecht als das Brakteatengefäß beschrieben worden ist 42 ). Für den Kreis Döbeln liegt nur ein einwandfrei münzdatiertes Gefäß in dem Münzentopf von Massanei bei Waldheim vor, der am 10. Mai 1927 dem Landes museum für Vorgeschichte in Dresden eingeliefert worden ist. Er ist jüngeren Alters und enthielt über 150 Silbermünzen, welche unter Friedrich dem Streit baren 1393—1425 in Umlauf waren und wahrscheinlich während der Hussiten kriege in Sicherheit gebracht wurden 43 ). Bei aller Zurückhaltung, welche geboten erscheint, wenn bodenständige Funde alter Münzen als Beweismittel für siedlungsgeschichtliche Fragen herangezogen werden, ist uns dennoch der Schluß erlaubt, daß sich die erörterten Brakteaten gut in den Gesamtrahmen der Ausdeutung der Schloßbergkeramik von Döbeln einfügen. Zusammenfassend darf gesagt werden, daß die auf eine breite Grundlage gestellte Untersuchung der Döbelner Schloßbergfunde ein in den großen Linien einheitliches Bild von der Herkunft der deutschen Siedler erkennen läßt. Mögen künftige Funde uns in die Lage versetzen, ein helleres Licht in den Dämmerschein der frühdeutschen Zeit in unserer Heimat zu werfen. 42) E. Schirmer, Die deutsche Irdenware des 11. bis 15. Jahrhunderts im engeren Mitteldeutschland, Irmin (Vorgeschichtliches Jahrbuch des Germanischen Museums der Friedrich-Schiller-Uni versität Jena) I, 1939, S. 68, 72, 99 (Nr. 75) mit Taf. XI,10. 43) R. Herrmann, Von vergrabenen Schätzen und Funden alter Münzen im Kreis Döbeln. Döbelner Anzeiger Nr. 61 vom 13./14., Nr. 67 vom 20./21. und Nr. 73 vom 27-/28. März 1943.