der neuen Stadt Leisnig erwähnt 16 17 ). 1540 erscheint der Name St. Nikolai für die Leisniger Friedhofskirche. Älteste Baureste sind von diesen beiden Kirchen nicht bekannt. Auch kann an dieser Stelle nicht auf die interessanten, für den Ursprung der heutigen Stadt Leisnig wichtigen Beziehungen zu Altleisnig ein gegangen werden. Die Döbelner Nikolaikirche wird im Jahre 1230 zuerst genannt. „Der westliche Theil entstand als Basilika (mit niederen Seiten schiffen) nach dem Brande von 1333"17). Aus noch älteren Zeiten bestehen keine Baureste mehr. Von einer dem heiligen Nikolaus geweihten Kapelle zu Grünlichtenberg bei Waldheim bewahrt das Freiberger Altertumsmuseum einen Flügelaltar mit der Jahreszahl 1314 18 ). Grünlichtenberg soll ein Gnaden- und Wallfahrtsort mit einem Ablaß gewesen sein. Noch heute spricht man von dem heiligen Brunnen und Teiche. Für die ältere Nikolaikirche zu Waldheim wurde 1338 gemeinsam mit der Zschopaubrücke ein Indulgenzbrief ausgestellt; 1391 folgte ein weiterer. 1684 zerstörte ein Stadtbrand die Kirche bis auf die Umfassung und Ge wölbe 19 ). Die Kirche zu Reinsdorf bei Waldheim „ist dem heiligen Nicolaus .. . gewid met gewesen, wie ein Bildnis in Glas, so rot ist, und hinter dem Altar am Fenster stund, anno 1775 aber in die Sacristei geleget worden, ausweiset (heute ist davon nichts mehr zu finden)“ 20 ). Für diese fünf Nikolaikirchen des Kreises ist die Bindung an alte Straßen unverkennbar. Auffällig ist namentlich die lokale Häufung der drei Nikolaikirchen im Waldheimer Gebiete. Freilich reichen die geschichtlichen Belege, da auch älteste Baureste nicht vorliegen, kaum aus, um eine Herkunft dieser Kirchen im Kreis Döbeln von nieder sächsischen Siedlern abzuleiten. An Niedersachsen können allerdings wie in Leipzig so auch in Leisnig und Döbeln zwei Steinwege erinnern 21 ). Der Leisniger Steinweg führte vom Ober tor bis an die Straßenkreuzung am Friedhof 22 ). Hier treten Steinweg und Nikolaikirche also zum mindesten in räumliche Beziehung. Sollte diese räum liche Bindung nicht ursprünglich auf einer geschichtlich-ursächlichen beruhen, so daß beide auf einen gemeinsamen Ursprung zurückgehen? Der Name eines Döbelner Steinweges taucht erst Ende des 16. Jahrhunderts auf. Dieser Steinweg verband das Gebiet der Vorortsiedlungen Delzsche und Säuperei 16) C. Gurlitt, a. a. O., S. 9. 17) C. Gurlitt, a. a. 0., S. 16. 18) Neue Sächsische Kirchengalerie, Ephorie Leisnig, 1900, S. 366. 19) C. Gurlitt, a. a. 0., S. 232. 20) Neue Sächsische Kirchengalerie, Ephorie Leisnig, 1900, S. 636. 21) J. Kretzschmar, a. a. O., S. 167. 22) Mitteilung von M. Grimmer, Leisnig.