Damit werden wir wieder auf die Frage nach dem Endzweck solcher Geräte änderungen geführt. Müssen hier, wie zunächst erwogen, allein wirtschaftliche Beweggründe vorliegen? Oder darf man auch an magisch-rituelle Absichten denken? Wollte man etwa einer Lanzenspitze, die beim Gebrauch zerbrach, durch völliges Abstumpfen ganz den Charakter einer Waffe nehmen, so wie man einem Leichnam durch Abschlagen des Kopfes ganz das Wesen „des Lebenden“ Abb. 1. Rötha, Kr. Borna. Etwa 2:3. zu nehmen meinte? Und konnte nicht auch einer unversehrten Lanze die Spitze weggeschliffen werden, wenn sie auf diese Weise „getötet“ und so, dem absichtlich durchlöcherten Tongeschirr gleichgestellt, ihrem Herrn ins Grab folgen sollte? Unser modernes Zweckdenken stößt sich zwar an der Mühsal solcher Unbrauchbarmachung, doch könnte sie als rituelle Forderung gegolten haben. Man möchte freilich, um die Annahme einer „Tötung“ zu stützen, auf abgeschliffene Lanzenspitzen als Grabbeigaben verweisen können, was bisher nicht möglich ist. Verharrt man bei der besser einleuchtenden Deutung als zugerichtete Reibgeräte für die Hauswirtschaft, so fragt man sich letztlich wieder, was es mit der winzigen Reibfläche solcher Spitzen zu zerkleinern gab. Offenkundig konnte es sich nur um geringe Mengen von Material handeln, kaum also um Nahrungsmittel, vielleicht aber um vegetabile oder mineralische