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BRAUBACHER SCHALEN IM LEIPZIGER LAND Von Heinz Grünert Wie Perlen auf einer Schnur reihen sich die Fundstellen aller urgeschichtlichen Perioden auf den Talterrassen von Elster und Pleiße 1 ). Auch die latnezeit- liehen Kulturen hinterließen zahlreiche Spuren auf diesem bevorzugten Land streifen beiderseits der breiten Flußauen. Von ihnen sind jedoch meist nur die Bestattungsplätze bekannt. Siedlungen sind noch außerordentlich selten und vielfach recht fragwürdig. Aus den Gräberfeldern aber läßt sich eine relativ dichte Besiedlung des Landes erschließen. So sind beispielsweise die beiden Bestattungsplätze von Zehmen und Gröbern nur wenig mehr als 1000 m von einander entfernt. Beide wurden eine längere Zeit hindurch gleichzeitig belegt. Über ihre Ausdehnung lassen sich nur unsichere Schlüsse ziehen, denn nur von Zehmen 2 ) wurden durch Teilausgrabungen geschlossene Verbände bekannt, obgleich vieles dem Sandgruben- und Landwirtschaftsbetrieb zum Opfer fiel. Das Gräberfeld von Gröbern, welches das von Zehmen an Größe über troffen haben dürfte, wurde beim Straßenbau 1840 angeschnitten und seitdem von Privatinteressenten erfolgreich ausgebeutet. Die Funde sind sehr verstreut und fast ausschließlich aus ihrem Fundzusammenhang gelöst. Durch Kriegsein wirkungen wurde ein großer Teil vielfach unpublizierten Materials vernichtet. Unter Zuhilfenahme der Archivmitteilungen und anderer Hinweise läßt sich die Zahl der Bestattungen in Zehmen mit mindestens 70, in Gröbern mit min destens 50 angeben 3 ), die aber an beiden Plätzen wahrscheinlich erheblich über diesen Werten lag. Das ist besonders für Gröbern anzunehmen, da für eine Zählung im wesentlichen nur die Gefäße brauchbar sind, die als Urnen benutzt worden sein könnten. Alle Schalenformen sind auszulassen. Dabei ergibt sich, daß die Zahl der vorhandenen bzw. bildlich überlieferten Urnen aus Gröbern in keiner Weise der Zahl der vorliegenden Metallbeigaben gerecht ’) Vgl. die Karte eines Ausschnittes der Pleißenaue zwischen Trachenau und Cröbern, in: Festschrift des Römisch-Germanischen Zentralmuseums in Mainz zur Feier seines hundertjährigen Be stehens 1952, Bd. HI, Mainz 1953, S. 58 (W. Jorns). 2) K. Braune, Amtliche Grabung 1937 mit über 50 Bestattungen der Latenezcit. Verbleib: Natur kundliches Heimatmuseum Leipzig, Veröffentlichung in Vorbereitung. Hinweise in Sachsens Vorzeit 1, 1937, S. 111 (K. Braune), und verstreuten Bemerkungen in anderen Arbeiten, wie Abhandlungen der Deutschen Akademie der W issenschaften in Prag, Phil.-hist. Klasse, Heft 13 und 15, 1944 (W. Mühling). Über frühere Grabungen: Sachsens Vorzeit. 1, 1937, S. 91 ff. (K. Tackenbcrg). 3) Publikation in Vorbereitung.