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abweichenden Größe abgesehen, das genaue Vor- oder Abbild der seitlichen Begrenzungsknöpfe der bronzenen Hülse dar, von der ohnehin bei der Grab bergung einer nicht mit gefunden worden war. Im westlichen Verbreitungs gebiet der frühen Latenezeit treten uns genaue Entsprechungen zum eben behandelten Stück in den Scheiterhaufengräbern von Rascheid entgegen 72 ). Auch als einfache Nagelköpfe finden sich ähnliche Stücke mit gleicher Ver zierung in Bronze und Eisen 73 ). Die Kopfspule des größeren Liebauer Stückes wiederum läßt an einen Knopf aus dem berühmten Wagengrab von Somme- Bionne anknüpfen 74 * ). Als Bekrönung finden sich hier allerdings, wie auch bei vielen ähnlichen Knöpfen an Gürtelhaken, Koralleneinlagen 76 ). Derselbe Ein satz ziert ebenfalls einen aus der Trierer Umgebung stammenden Knopf 76 ) mit einem dem Liebauer fast völlig gleichen Spulenkopf, der auf der Zunge eines Gürtelhakens — mit fliegendem Vogel verziert — saß. Die mehrfachen Verbindungen mit Gürtelhaken und die Gleichheit unserer beiden Knöpfe mit dem an der Zunge des Schließhakens (Abb. 28 bis 31) und den Seiten knöpfen der zweiten Hülse (Abb. 29 und 31) machen die Zusammengehörig keit aller dieser Stücke (zu einer Riemengarnitur) nicht nur möglich, sondern sogar wahrscheinlich. Sowohl die verhältnismäßig schmale bandförmige Pinzette (Abb. 26 und 27) als auch die Tatauiernadel (Abb. 24 und 27) und der weitere „Nadelrest“ (Abb. 25), der u. U. das mittlere Griffstück eines Ohrlöffels oder eines doppel zackigen Kratzers dargestellt haben könnte, erinnern an fränkisch-ober pfälzische Hallstattfunde 77 ), an deren Toilettenbestecke sie anklingen, und 72) Trierer Zeitschrift 20, 1951, S. 10 ff. und Abb. 9,6 bis 8 (W. Dehn), schon erwähnt a. a. 0. 15, 1940, S. 48 f. Gleiche Knöpfe aus dem bekannten Helmgrab von Berru (Memoires de la Socit des Anti- quaires de France, 35, 1874, S. 93 ff. und Tafel 8). 73) Trierer Zeitschrift 20, 1951, Abb. 9,10 und 11 auf S. 51 (W. Dehn). Ebenfalls von Rascheid s. Jahresbericht der Gesellschaft für nützliche Forschungen zu Trier 1882—1893 (1894), S. 27 f. und Tafel V, 14 und 15 (H. Lehner). Im gleichen Hügel 1 Eisendolch, Schwert mit Scheide wie Liebau (eiserne Rück- und bronzene Vorderseite, umgcbördelt), zwei Tragringe, Maskengürtelhaken. Annähernd auch Oberzerf, Hügel 20 und 21 (Trierer Zeitschrift 15, 1940, Abb. 9,14 bis 16 und 11,11, 12, 14 bis 16, 18 auf S. 51 und 53). 74) L. Morel, a. a. ()., Tafel 9,4. 76) U. a. Thommer Hübel (Trierer Zeitschrift 15, 1940, Tafel 13,6: Maskengürtelhaken) oder J. Dechelette, a. a. O., IV, Abb. 524 und 525. ’•) W. Dehn, Ein Frühlatene-Gürtelhaken im Landesmuseum Trier, in: Prähistorische Zeitschrift XXXIV/XXXV, 1949/50, S. 329 bis 335 und Abb. 2. ”) Toilettengeräte in Männer-und Frauengräbern. Bronze und Eisen. S. dazu auch J. Dechelette, a. a. 0., IV, S. 777 ff. und Abb. 547 bis 549 (meist nur Pinzette und Kratzer, Ohrlöffelchen seltener). S. auch G. Neumann, Der Mediziner August Friedrich Siebert als Prähistoriker, in: Wissen schaftliche Zeitschrift der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Jg. 4, 1954/55, Gesellschafts- und sprachwissenschaftliche Reihe, Heft 5/6, S. 449 bis 469 und Abb. 4,5, 10 bis 21 und 23 (Toilettengerät der älteren Hallstattkultur aus der Bamberger Gegend).