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hier wie in Liebau als Verbindung kleine Ringe. Die Bruchstücke von Besse ringen 68 ) zeigen gleiches. Auch in dem nicht einheitlichen Fürstengrab von Waldalgesheim beobachten wir als Schlußornament am unteren Henkelansatz der bekannten Bronzcschnabelkanne mit Ausgußtülle als Einrahmung des bärtigen Männerkopfes zu beiden Seiten eine ausgeschnittene Verzierung 69 ) — an Stelle der sonst üblichen stilisierten Palmette —, hier allerdings nicht mehr mit Fischblasenornament. Im Grunde genommen sind auch alle zum Vergleich heranziehbaren Gürtelhaken frühlatenezeitlich 70 ). Die zweite Hülse mit den seitlichen Knöpfen (Abb. 29 und 31) war von Aus gräbern und ersten Beurteilern als Fuß einer Certosafibel angesprochen worden. Eine Richtigstellung muß hier notwendigerweise erfolgen, da diese zuerst gegebene Deutung nicht zutrifft. Die Verzierung entspricht der der Hülse des Schließhakens, jedoch ist die Schlitzbreite für die Aufnahme des Leders etwas geringer. Den Verlust an Breite gleichen die beiden seitlichen Knöpfe 71 ) wieder aus. Der Größe, Form und Verzierung wegen wird angenommen, daß der Schließhaken und die zweite Hülse zu einer Garnitur gehört haben, trotz dem beide Stücke nach der Fundskizze (Abb. 3) relativ weit voneinander getrennt lagen. Die beiden Bronzeknöpfe (Abb. 22,23 und 27) wurden auf den zunächst allein zur Verfügung stehenden Fotos und Zeichnungen (1943) als Nadelköpfe wieder gegeben. Wir zweifelten diese Deutung wegen der Ungewöhnlichkeit von Nadeln im Frühlatenebereich und wegen vorhandener Parallelen dieser angeblichen Nadelköpfe zu Bronze- und Eisenknöpfen schon damals an und konnten nach dem Wiederauffinden 1953 feststellen, daß beide „Nadelköpfe“ einen am Ende breitgeschlagenen Stift besitzen, ganz abgesehen davon, daß einer der beiden als zugehörig abgebildeten „Nadelschäfte“ — die Tatauier- nadel — nach beiden Enden spitz zuläuft und ein im Querschnitt quadra tisches, nur an den Kanten leicht abgerundetes Mittelteil aufweist. Unsere beiden Knöpfe bestehen aus einem spulenförmigen Kopf und einem kurzen Stift und haben die gleiche Verzierung wie die zum Schließhaken gehörigen Knöpfe (Abb. 28 bis 31). Der kleinere Knopf (Abb. 23) stellt, von der etwas 68) Bonner Jahrbücher XLI, 1866, Tafel 1; L. Lindenschinit, Die Alterthümer unserer heidnischen Vorzeit II, 1870, Heft VIII, Beilage (— Tafel 7) Nr. 13 und 15. Siehe auch P. Jacobsthal, a. a. 0., Nr. 155 f und g (dort seitenverkehrt). 60) L. Lindenschmit, a. a. 0., III, Heft I, Tafel 2,4, und P. Jacobsthal, a. a. O., Nr. 387. Wahr scheinlich handelt cs sich nicht nur um eine Bestattung. 70) Fischblasen kennen wir u. a. auch noch vom Ornamentstreifen am Unterrande des Helmes von Berru (abgcbildct u. a. bei J. Dechclette, a. a. 0., Abb. 490,2). ”) Über die seitlichen Knöpfe und den das Leder festhaltenden Knopf des Schlicßhakens soll bei der Behandlung der einzelnen Knöpfe kurz mit eingegangen werden. Ein frühlatenezeillicher durchbrochener Gürtelhaken — allerdings anderer Konstruktion, damit ohne aufschiebbare Hülse — mit ausgeschnittenem Ornament ist aus Hallein-Dürrnberg be kannt. Wie Liebau zeigt er das Fischblasenmotiv und kleine Ringe. Zuletzt abgebildet bei R. Pittioni, a. a. 0., S. 666, Abb. 457,8.