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abgesetztem Halse und ausladendem Rande. Und wenn diese Typen auch allenthalben dem Charakter und Stil der einheimischen Keramik angepaßt wurden, so blieb doch die Grundstruktur erhalten. Der mit ihnen dokumen tierte Brauch ist offenbar überall in die örtlichen Lebensgewohnheiten ein geführt worden, was bei der erwiesenen Dauer des Vorkommens dieser Gefäße durchaus verständlich ist. In dem für das Dresdner Zwillingsgefäß maßgeblichen Bereich der Billendorfer Kultur darf man auch die dort üblicheren Doppelgefäße nicht vergessen, jene ovalen oder sogar wannenartig langgestreckten, niederen Gefäße in Terrinen form, die durch je eine gerade Querwand untergeteilt sind. Für diese Gefäße ist die stereotype Einförmigkeit in Form, Größe und Verzierung nicht weniger auffällig. W. Kropf 9 ) weist auch auf die offenbare Altertümlichkeit ihrer Ver zierung hin, die oft im Gegensatz zu den Mustern an den anderen, in denselben Gräbern enthaltenen Gefäßen steht. Ihm erschien die kultische Zweckbestim mung dieser Doppelgefäße überlegenswert. Freilich hat er den Gedanken nicht weiter verfolgt, sondern sich auf eine nicht ganz leicht verständliche Erklärung festgelegt: er glaubt, die Gefäße seien Nachbildungen geflochtener Körbe. Gewisse Folgerungen für die Deutung des hier vorgelegten Dresdner Zwillings gefäßes sind aus den Darlegungen nicht zu ziehen. Jedoch darf man vermuten, daß es aus dem kultischen Bereich stammt. Vielleicht haben derartige Ge danken auch den Schreiber des Buches, aus dem dieses Blatt und auch die beiden im letzten Bericht abgebildeten Blätter 10 ) stammen, bewegt. Ihm als einem Altertumsfreund—im 17./18. Jahrhundert war klassische Bildung nicht selten — waren solche Kultgefäße wie die Kernoi vielleicht bekannt, und er mag deshalb unser Zwillingsgefäß besonders herausgestellt haben. 9 ) W. Kropf, a a. 0 , S. 101 ff. 10) S. Anm. 1.