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interessierende bemalte Gruppe ,,Oder-Warthe“ — einmal bis zur mecklenbur gischen Ostseeküste —, nämlich fast im gesamten Billendorfer Gebiet. Die oben aufgezählten Erscheinungen unseres Arbeitsbereiches können wohl heute gesichert als Ausstrahlungen der östlichen Hallstattkultur angesprochen werden, haben aber selbstverständlich innerhalb des Lausitzischen Bereiches eine gewisse Eigenentwicklung zu verzeichnen 144 ). Zum Schluß möchten wir nochmals Dehns Gedanken wiedergeben 145 ), daß der kultische Zusammenhang wohl für alle nachgebildeten Wasservögel bestehen dürfte und Leben und Fruchtbarkeit erhalten und erreicht werden sollten, gilt doch das Wasser noch heute als Symbol des Lebens. Da Vogel und Rind oft im Zusammenhang vorkommen — z. B. an den Deichselwagen und als Protomen an ähnlichen Gefäßen—, wird man ihnen dieselbe Bedeutung zumessen können. Die weitere Forschung zur Erhellung des Ideengehaltes urgeschichtlicher Symbolik wird uns in der Frage des Glaubens und Aberglaubens jedoch noch viele offene Fragen lösen müssen. 144) Zu den bei der Besprechung angeführten Gebieten des Ostens kommen selbstverständlich auch die böhmischen Stücke, die besonders in der sogenannten schlesischen Kultur in größerer Menge zu finden sind. U. a. J. Schranil, a. a. 0., S. 175 f. und Tafel XXXV,10,11 (Vogelklappern) und 21 (schema tische Tiergestalt); J. Filip, Die Urnenfelder und die Anfänge der Eisenzeit in Böhmen, 1936/37, Abb. 46 und 41,4; ders., Luick kultura v eskosloyensko, in: Pamätky Archcologicke XXXXI, 1936-1938(1939), S. 14 ff. und Abb. 3. Für die Slowakei als Tiergefäß zuletzt: Archeologicke rozhledy VI, 1954, S, 588 und Abb. 258 (M. Duäek). Dazu u. a. die Tüllengefäße, bes. von Platenitz, in: J. L. Pi, Die Urnenfeldcr Böhmens, 1907, Tafel XXXIII,9 und 12. A. a. 0. auch das ältere, urnenfelderzeitliche Sauggefäß (Tafel XII,17). Gleiche Vogelklappern sowohl für die Urnenfelderzeit als auch für Latne A im Elsaß (F. A. Schaeffer, Les Tetres funeraires prehistoriques dans la Foret de Haguenau II, 1930, S. 151 ff. und Tafel XXX b: Kindergrab mit 2 Klappern; S. 82 f. und Tafel XXX c: Grab mit Vogelkopffibel und Ringen). Vogelklapper weiterhin auf Abb. 191 Aund B. Ähnlich etwa G. Behrens, Bodenurkunden aus Rheinhessen I, 1927, Abb. 128. 145) W. Dehn, a. a. O., S. 22.