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GROSS-SÄRCHEN (Kreis Hoyerswerda) Mbl. 22 (4651) Von einem Gräberfeld der Rillendorfer Stufe, von dem u. a. ein Gefäß mit stilisierter Menschendarstellung, zwei langovale kleine Klappern — davon eine mit Schallöchern — und eine kräftig gebauchte Tonnenklapper mit Griff und schmaler Riefenverzierung stammen, kennen wir aus Grab 58: Schlanke Vogelklapper mit kurzem, zylindrischem Fuß, verbreiterter Stand fläche, schlankem, gansartigem Leib mit kurzem, hochstehendem Schwanz und kräftig S-förmig gebogenem Hals und Kopf. Auf der vorderen Hälfte des Rückens hintereinander vier Schallöcher, Schwanz mit zwei Durchbohrungen nebeneinander — von unten nur eine. Auf dem Halsoberteil zwei weitere Bohrungen; vom Halsunterteil bis zum Hinterteil des Leibes zweireihige Loch verzierung (6 Paare). Am Fuß ebenfalls zwei Löcher. Gelbbraun, dünner glatter Überfang, Hals grau gefleckt, mittelfein gemagert, hart gebrannt. Maße: Höhe 10,6 cm; Länge 16,4 cm; Breite 3,6 cm. Städtische Kunstsammlungen Görlitz 2695 (S : 1 114/54)31) Abb. 38 An weiteren Gefäßen dieses Grabes stellte uns das Museum Görlitz die folgen den Stücke zur Verfügung: Großer kräftig gebauchter Topf (Billendorfer Vase) mit hochliegender Schulter, fünf Horizontalriefen am Halsansatz und dreien unter einer schmalen ver zierungsfreien Randzone. In Höhe der untersten Riefe zwei breite, eckig aus gezogene Knubben, darüber je zwei stehende Halbkreisbögen, die die Horizontal riefen unterbrechen. Hals beschädigt. In der Bodenmitte sorgfältig gebohrtes Seelenloch. Gelbbraun, grau gefleckt, dünner glatter Überfang, fein gemagert, mittelhart gebrannt. Maße: Größte Höhe 20,2 cm; größte Weite 22 cm; Mündungsdurchmesser 13,6 cm; Knubbenbreite 2,5 cm; Wandstärke 0,4 cm bis 0,8 cm. Städtische Kunstsammlungen Görlitz 2599 (S.: 1083/54) Abb. 39,5 Rest einer Halbkugelschale mit leicht einziehendem, schräg nach innen ver strichenem Rand. Grau, fahl gefleckt, dünner glatter überfang, verhältnismäßig grob gemagert, hart gebrannt. Errechnete Maße: Erhaltene Höhe 4,6 cm; Weite 18,6 cm; Wandstärke 0,5 cm bis 0,7 cm. Städtische Kunstsammlungen Görlitz 2600 (S.: 1084/54) Abb. 39,2 Kleine Trichlerschale mit einschwingendem Rand. Leicht beschädigt. al ) L. Feyerabend, Das Gräberfeld bei Groß-Särchen, Kr. Hoyerswerda, in: Jahreshefte der Ge sellschaft für Anthropologie und Urgeschichte der Oberlausitz II, 1913, S. 279 ff., bes. 289 mit Fig. 12. Auch W. Frenzel, Bilderhandbuch zur Vorgeschichte der Oberlausitz, 1929, S. 80, Abb. 9. Zum selben Gräberfeld gehören zwei kleine tonnenförmige Klappern, eine gehenkelte Klapper und ein Krug mit Menschendarstellung.