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EINE GERÖLLHAUE VOM SCHAFBERG BEI NIEDERKAINA Von Erich Schmidt Die schnurkeramischen und Aunjetitzer Funde auf dem Schafberg bei Nieder kaina 1 ) haben zur Frage der Belegung dieses großen Gräberfeldes ganz wesentlich beigetragen und vor allen Dingen eine Verfolgung der Nutzung des Geländes bis in die Steinzeit ermöglicht. Die Frage der ersten Belegung der Höhe ist damit in ein neues Stadium getreten, und ein bereits 1930 vom Verfasser gesicherter Fundverband steht nun nicht mehr zeitlich so isoliert. Es sind als Gelegenheitsfunde auch weiter zurückliegend und als Ergebnisse der Grabung Feuersteinabschläge, Klingen und Kernstücke gesammelt worden. Trotzdem das seinerzeit gesammelte Material in seiner Gesamtheit zur Zeit nicht greifbar ist, kann schon jetzt gesagt werden, daß der genannte Bestand keine wesentlichen und charakteristischen Stücke aufzuweisen hat, die uns eine genauere chronologische Einreihung ermöglichen könnten. Veröffentlichungswert ist lediglich der genannte Fund von 1930, der eindeutig auch eine frühere Nutzung des Schafberges beweisen dürfte. Beim Absuchen des oberen Sandgrubenrandes der großen Nadelwitzer Grube fand der Ver fasser eine Geröllhaue, die in feinem, rotem Sande lag. Die weitere Absuche der Fundstelle und ihrer Umgebung wurde mit einer Anzahl Feuersteinklingen belohnt. Es konnte eindeutig festgestellt werden, daß die Geröllhaue und die Feuersteinklingen in der feinen, roten Sandmasse zusammengelegen haben, die die Sohle einer Grube gebildet hat. Das Profil dieser Grube ließ sich noch gut erkennen, trotzdem der Humus an der Oberfläche des Sandgrubenrandes bereits abgetragen war und Randteile der Grube selbst dem Sandgruben betrieb zum Opfer gefallen waren (Abb. 1). Durch die Abtragung der oberen Humusschicht war der Grundriß der Grube deutlich als annähernd rund erkennbar. Im Profil ergab sich eine Steiltrichterform. Über der feinkiesigen roten Schicht am Grunde der Grube mit den im folgenden aufgeführten Funden bestand die obere Grubenfüllung aus graugefärbtem Sand, der sich nur leicht von den eiszeitlichen Sandablagerungen der Grube abhob. Der Durchmesser der Grube betrug 2,85 m, die Tiefe bis zur Sohle 1,65 m, wovon die Fundschicht eine maximale Dicke von 0,19 m aufzuweisen hatte. Die ') Arbeit«- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege vom 1. 5. 1950 bis 30. 4. 1951 (1952), S. 41—106 (W. Coblenz).