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Als weiterer Beleg zur chronologischen Festlegung der Kolbenkopfnadeln ohne Profilierung dient der Grabverband 8. Doppelkegel mit breit gekerbtem Umbruch, darüber 3 Horizontalrillen. Enthielt Leichenbrand. Stark beschädigt. Braun und grau gefleckt mit rötlichen Tönen, dünner glatter Überfang, teilweise abgeplatzt, fein gemagert (Glimmer), mittelhart gebrannt. Maße: Größte Höhe 15 cm; größte Weite 20,2 cm; größter Mündungsdurch messer 18,2 ein; Wandstärke 0,4 cm bis 0,7 cm; Bodenstärke 0,8 cm. Landesmuseum Dresden (S.: 1033/54) Abb. 1,7 Oberteil einer Bronzenadel mit kleinem unverziertem Kolbenkopf von ab gerundet rechteckigem Querschnitt. Schaftquerschnitt rund. Dunkelgrün patiniert, leicht aufgerauht. Maße: Erhaltene Länge 4,1 cm; Länge des Kolbens 1,7 cm; Kolbendurch messer 0,6 cm X 0,45 cm; Schaftdurchmesser 0,3 cm. Gewicht 3,48 g. Landesmuseum Dresden (S.: 1034/54) Abb. 1,6 Das zweite von W. Grünberg 2 ) und dem Verfasser 3 ) nicht berücksichtigte Rasiermesser befindet sich im Museum Oschatz mit der Herkunftsangabe Nünchritz 4 ). Dieser Fundort im Kreise Riesa ist durch reiche Funde bestens bekannt und auch hinreichend in die Literatur eingeführt 5 ). Als Fundstelle kommt in erster Linie das Gräberfeld südöstlich des Ortes in Betracht — das Gelände der chemischen Fabrik Nünchritz gehört wohl zum gleichen Bestat tungsplatz. Dünnes Bronzerasiermesser mit rundem Hakengriff und breitem Blatt von gleichbleibender, geringer Krümmung. Am Rücken des Blattes auf beiden Seilen Gruppen von Tannenzweigmustern wechselnder Richtung. Grün patiniert, stellenweise blasig. Maße: Größte Länge 12,2 cm; Schneidenlänge 10,7 cm; Rückenlänge 8 cm; Grifflänge 2,5 cm; Blattbreite bis 4,3 cm; Rückendicke 0,15 cm; Griffdurch messer 0,2 cm (am Ende), 0,25 cm X 0,2 cm (in der Mitte), 0,35 cm X 0,15 cm (am Rückenansatz). Museum Oschatz 151 (S.: 2720/52) Abb. 2 2 ) W. Grünberg, Rasiermesser mit Pferdekopf in lausitzischcn Gräbern, in: Marburger Studien 1938, S. 70 ff. 3) w. Coblenz, Grabfunde der Mittelbronzezeit Sachsens, 1952, S. 126 ff. 4) Aus der Sammlung Schmorl, Oschatz. Vödisch, Heimatbuch Oschatz, o. J, S. 32. 5) K. Preusker, Beschreibung einiger bei Radeberg im Königreiche Sachsen aufgefundenen Urnen mit unbekannten Charakteren. Nebst Nachrichten von einigen andern alterthümlichen Gegen- ständen dasiger Gegend, Halle 1828, besonders S. 46; ders., Blicke in die vaterländische Vor zeit 3, 1844, S. 83, 193, 206 und Tafel VIII, 101a; Sitzungsberichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft ISIS in Dresden, 1893, S.8; 1894, S.ll; W. Grünberg, Die Grabfunde der jüngeren und jüngsten Bronzezeit im Gau Sachsen, 1943, Tafel 40,4; 44,11 und 12; 46,12—20; 30,14—16; W. Coblenz, a. a. 0., Tafel 3,9 und 11; 50,1; 69,18; G. Bierbaum, Vorgeschichtlicher Überblick mit Tafeln, in: Fr. Prüfer, Nordsächsisches Wanderbuch, 1925, bes. S. 244 ff. 212