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Entsprechungen in den brandenburgischen Tonnengefäßen 20 ). Alle säch sischen Steilwandbecher als Vergleichsstücke für das Nimbschener Gefäß gehören in die Gruppe der geradwandigen und ritzverzierten Ware Grün bergs 21 ) und bestätigen damit alle bisherigen Ansätze für die Nimbschener Hügel. Dasselbe gilt auch für den gekerbten Rundstabhenkel. Ein ähnliches Stück kennen wir aus Radebeul 22 ). Grünberg faßt die meist datierten Rund stabhenkel in der Keramikgruppe mit plastisch geriefter Ware zusammen 23 ). Neben unverzierten Stücken 24 ) sind solche Formen schräg 25 ), zum Teil aber auch waagerecht gerieft 26 ). Alle zugehörigen Gräber sind zeitgleich, bringen allerdings für den sächsischen Teil der Lausitzischen Kultur manche fremde Form, weswegen sie Grünberg auch als die obengenannte Fremdgruppe aus sonderte. Zusammenfassend kann gesagt werden, daß sich die Nimbschener Hügelgräber gut in den Rahmen der nordwestsächsischen Hügelgruppen ein passen, und daß das gewonnene Fundgut eine weitere wichtige Restätigung der Chronologie der sächsisch-lausitzischen Kultur bildet. Die Berechtigung zur Abtrennung einer Entwicklungsspanne zwischen der Zeit der alten Buckel und dem ausgeprägten jungbronzezeitlichen Horizont dürfte sich auch hier wieder ergeben haben. Nach Abschluß der Hügelgrabungen wurden innerhalb des Hügelgräberfeldes, und zwar zwischen den einzelnen Hügeln, eine größere Anzahl von Flach gräbern derselben Zeitstufe freigelegt. Wahrscheinlich stammen auch die Liedloffschen Flachgräber aus dem Hügelgräberbereich (s.Anm.2). W. Coblenz 20) W. Bohm, a. a. 0., Taf. 32,6 und 12. In Bergheide, Kreis Luckau, mit konzentrischen Doppelkreisritzungen, s. K. H. Marschalleck, Urgeschichte des Kreises Luckau (Niederlausitz), 1944, Taf. 15 b. Verbindungen zum ,,Opfer becher“ von Coswig sind vorhanden, s. W. Grünberg, a. a. 0., Taf. 21,16; O.-Fr. Gandert, Lausitzer Opferbecher, in: Jahresschrift für die Vorgeschichte der sächsisch-thüringischen Länder XXIV, 1936, S. 184 ff., Abb. 2—4. 21) Der Gruppeninhalt bei W. Grünberg, a. a. 0., S. 15 ff., bes. S. 20 f. Abbildungen zu Bechern Taf. 21,1, 7, 15 und 16; etwas jüngere Blumentopfbecher, bes. Taf. 30,3, 7, 9, 14 und 16. Zur Chronologie W. Coblenz, a. a. 0., S. 63 ff., Abbildungen der Formen Taf. 8,16; 12,9, 10 und 12; 13,13 und 14. 22) Sammlung Caro (jetzt Landesmuseum Dresden); zum Bereiche des früher selbständigen Ortes Serkowitz gehörend. Sitzungsberichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft ISIS in Dresden, 1878, S. 26; 1880, S. 40. 23) W. Grünberg, a. a. O., Henkel bes. S. 24 f. 24) A. a. 0., Taf. 7,16. 25) A. a. 0., Taf. 7,14; 12,4; 14,1 (vgl. G. Neumann, Ausgrabungen im Lande Sachsen, in: Arbeits und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 4, 1954, S. 221, Abb. 44,1). 26) w. Grünberg, a. a. 0., Taf. 10,1; 11,9; 15,7. Gedrehte Henkel: W. Grünberg, a. a. 0., bes. S. 91. Zur Zeitstellung und weiteren Verbreitung: E. Sprockhoff, Jungbronzezeitliche Hortfunde Norddeutschlands, 1937, Abb. 3 (zum Fundort W. Grünberg, a. a. 0., S. 78, Anm. 6); ders., Chronologische Skizze, in: Reinecke-Festschrift, 1950, S. 133—149, bes. 147 f. und Abb. 3; im Ostseeraum a. a. 0., Tafel 26,6. „Säulchenurnen“ in: K.H. Wagner, Nordtiroler Urnenfelder, 1943, S. 11.