lithischen Jäger und Sammler hier eine Bergkuppe als Aufenthaltsort gewählt, die in der Luftlinie etwa 7 km von der Mulde entfernt ist. Offenbar war die gute Fernsicht und vielleicht ein gewisser Reichtum an Jagdtieren oder eßbaren Pflanzen in diesem hügeligen Gelände maßgebend dafür. Spuren von Herdstellen oder gar Wohnungen haben sich nicht gezeigt. Es handelt sich aber nicht nur um einen Rastplatz für ganz kurze Zeit, sondern der Mensch hat längere Zeit oder mehrmals dort verweilt. Das ergibt sich daraus, daß mindestens ein großer Teil der aufgefundenen Geräte an Ort und Stelle geschlagen worden ist und geht aus der Menge der aufgelesenen Abfall stücke hervor. Ferner lassen auffällige Färbung oder Struktur verschie dener Feuersteine einige Male darauf schließen, daß mehrere Abschläge vom gleichen Rohstück stammen. So gehört z. B. zu der Spitzklinge (Abb. 9) ein weiteres kleines, gleichartiges Gerät, das sich sogar auf das erwähnte Artefakt aufpassen läßt. Wir halten es für nicht ausgeschlossen, daß ein gewisser Zusammenhang zwischen dem Fundplatz Zinkenberg und der großen Magdalenien-Freilandstation Groitzsch bei Eilenburg 8 ) besteht. Beide Fund stellen liegen in der Luftlinie nur 10,5 km voneinander entfernt, und die Zinkenbergfunde lassen trotz der wenigen sicheren Typen eine Ähnlichkeit mit dem Material von Groitzsch (Fundplatz A) erkennen, wo u. a. ebenfalls ein echter Zinken gefunden worden ist. Viel ist es nicht, was wir aus den dürftigen Funden vom Zinkenberg erschließen konnten. Mit Bedauern müssen wir feststellen, daß uns eine reiche Freiland station verlorengegangen ist, weil sie zu spät entdeckt wurde und infolge der Kriegsereignisse nicht mehr so ausgebeutet werden konnte, wie dies in nor malen Zeiten möglich gewesen wäre. Freuen wir uns aber trotzdem, daß die Zahl der Magdalenienstationen Mitteldeutschlands wieder um eine vermehrt worden ist, und hoffen wir, daß ihr bald weitere folgen werden! 8) Vgl. Anni. 6.