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Abb. 6. Gävernitz. Gußform C. Etwa 2:3. hinderlich gewesen wäre wie die rohe Auspickung der Mulde, weil solche Barren ja im sogenannten „offenen Herdguß“ hergestellt wurden, sofern sie nicht überhaupt ohne eine besondere Form lediglich durch Einfüllen des flüssigen Metalls in Rinnen gegossen wurden, welche man in den lehmigen oder sandigen Boden der Werkstatt gezogen hatte. Beträgt doch das Maß des längsten derartigen Barrens von Weißig mehr als 50 cm! Hierzu kommt, daß die bereits genannten, in einem Winkel liegenden Strich gruppen auf der unteren Längsseite viel zu unregelmäßig sind, als daß sie als Vorzeichnung für irgendeine geläufige Form angesehen werden könnten. So ist es also doch wohl nur ein Abfallstück, das infolge seiner inneren (rissigen und blättrigen) Beschaffenheit zwar nicht zu einer Gußform verwendbar war, das aber — darauf deuten vielleicht die verschiedenen Bearbeitungsspuren hin — sehr wohl zum Erproben neuer oder wieder frisch hergerichteter Werk zeuge (Meißel, vor allem aber wohl Gravierstichel) Verwendung fand.