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Das Stück C wurde während der Ausgrabung des großen Hügelgrabes (April bis Juni 1929) 1,32 m südlich und 0,37 m westlich des Mittelpunktes, 1,25 m tief unter der Hügelspitze, in der Packung des Innenzylinders gefunden (Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden) 5 ). A. Unterschale einer zweiteiligen Gußform aus muskowitreichem Gneis (Dünn schliff Nr. 121) für zwei Sicheln und zwei Pfeilspitzen. Grob halbkreisförmige Platte von topfsteinartigem Äußeren. Stoßfläche gut geglättet, Schmalseiten und Unterseite mit einem Meißel von etwa 1 cm breiter Schneide überarbeitet. Auf der Unterseite einige größere Flecken der natürlichen Bruchfläche. Schmut zig braungelb mit zahlreichen Muskowitplättchen; auf der Stoßfläche, besonders links oben, schwärzliche Verfärbungen (von der Berußung vor dem Guß?), die auf Schmal- und Rückseite übergreifen. Die kegelförmigen Eingüsse für die Lochsichel (links) und die Knopfsichel (rechts) sind vom Kreisbogen der Platte aus eingearbeitet. Die fast hufeisen förmige Lochsichel mit abgeknickter Schneide wird von der Eingußöffnung kurz vor dem Scheitel getroffen. Das Ende der Griffangel ist gegabelt und rand- lich mit je einer kräftigen Rippe begrenzt. Die äußere läuft als Rückenrippe bis zur Spitze; die innere zieht über die Abknickungsstelle der Schneide immer näher an die Rückenrippe und in dann fast gleichbleibendem Abstande von dieser bis zum Beginn der Beschädigung. Das Ende der Innenrippe lag vielleicht, wie üb lich, mindestens 3 cm vor der Spitze bei weiterer Annäherung an die Außen- rippe. Der kleine ovalkuppige Kegel für das Loch in der Griffangel läßt bei scharf aufgepaßter Oberschale eine Öffnung von etwa 2 mm zwischen Außen- und Innenrippe im Metall frei. Kurz vor dem Scheitelpunkt sind beide Rippen durch 4 kräftige Querstege verbunden. 12 mm vom Ansatz der Schneide geht eine tiefe gerade Luftpfeife in einem spitzen Winkel von etwa 15° ab und läuft in der Fläche aus. Die durch Abplatzen der Oberfläche entstandene Beschädigung umfaßt den größten Teil der Schneide und ein Drittel der Innenrippe. Die etwa halbkreisförmige Knopfsichel hängt geradezu mit der Vertiefung für den Knopf an ihrer Eingußöffnung. Das fast spitze Knöpfende des Blattes hat eine Verzierung von noch 5 Strichen („Gußmarke“)®), von denen die 3 äußeren ziemlich vollständig erhalten sind, die 2 inneren nur stellenweise. Hier beginnt, wieder durch Abplatzen der Oberfläche, eine Störung, die den Knopf, etwa ein Drittel der Gesamtlänge der Klinge und damit auch den Anfang der Innenrippe, Wohl unmittelbar am Knopf, umfaßt. Der erhaltene Teil der Innenrippe läuft zunächst gleichrinnig mit der Rückenleiste, dann allmählich auf diese zu und schließlich in der Klinge, etwa 5 cm vor der Spitze, aus. An der abgerundeten Klingenspitze dient eine schlitzartige Öffnung als Luftpfeife. 5) G. Neumann, a. a. 0., S. 22. •) G. Bierbaum, Sachsens Vorzeit 5, 1941, S. 34 mit Anm. 15.