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Nach dem bisher Gesagten ergibt es sich fast von selbst, daß man auch die Gefäß knubben einfach aufgesetzt hat (Abb. 43 und 44) und daß Leisten und Verstärkungsrippen, die der Sicherung des Gefäßaufbaues dienten und erst in zweiter Linie zu Trägern einer Verzierung wurden, ebenfalls angedrückt worden sind. Dieser Tatsache ist es zuzuschreiben, daß solche Fingertupfen leisten bei Vorratsgefäßen leicht abplatzen (Abb. 45 und 46) und daß Bauch leisten ebenfalls oft unterbrochen sind (Abb. 47). Die lockere Schlick- Abb. 49. Aufgesetzte Rippen zur Henkelrandverstärkung. rauhung kann diese Bindung in keinem Falle für aufgesetzte Leisten ersetzen, wenngleich sie als Fugenkitt zwischen den einzelnen Gefäßringen ihre Aufgabe voll erfüllt. Die Bauchleiste (Abb. 47), die am Zusammentreffen der Unterteil- und Oberteilringe dem Gefäß einen gewissen Halt geben sollte, ist mit dem Glättungsüberzug versehen. Daß Randzipfel ebenfalls aufgesetzt waren, zeigen viele Beispiele von Doppelzipfeln, von denen einer ausgebrochen ist. Es ist dann jeweils am Gefäßrand keine Bruchstelle amTonkern zu erkennen, womit das Aufsetzen der Zipfel erwiesen sein dürfte (Abb. 48). Diese sind dann lediglich durch den Überfang mit dem gesamten Gefäß verbunden. Auch die Profdierungen der Henkel sind auf verschiedene Art zustande gekommen. Die Längsriefen und ähnliche Verzierungen sind durch ein fachen Fingerverstrich oder durch Eindrücken von hölzernen und knöcher nen Hilfsgeräten hervorgerufen worden 4 ). Die kräftigen Randerhöhungen 4) w. Coblenz, Grabfunde der Mittelbronzezeit Sachsens, 1952, Tafel 10,6 und 41,17 (einfache Sattelung mit leichter Randerhöhung); Tafel 5,4; 11,11 und 43,2 (Riefung und andere Profi lierungen).