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Die Oberfläche war durch große Steinblöcke, Stubben- und Sprenglöcher stark gestört und die Deckschicht überdies vielfach bis auf den Felsen abgeschwemmt. Die bearbeiteten Feuersteine lagen zu einem großen Teil auf der Oberfläche. Der Rest kam in etwa 0,25 m bis 0,30 m Tiefe unter der heutigen Oberfläche in einer Lößlehmschicht zum Vorschein, die unmittelbar unter der dünnen Humusdecke begann und bis auf den Felsboden hinab reichte. K. Braune hat selbst einige Stücke in situ gefunden. Zur Zeit der Entdeckung des Fundplatzes hatte der Steinbruch schon fast die höchste Stelle des Zinkenberges erreicht. Als wir ihn 1949 besichtigten, war die Kuppe längst verschwunden. So dürfen wir annehmen, daß die Fläche, die 1938/39 beobachtet und abgesucht wurde, nur einen kleinen Teil eines reichen Fundplatzes ausmacht, der größtenteils bereits dem Steinbruchs betrieb zum Opfer gefallen war, als die ersten Artefakte entdeckt wurden. Daraus ergibt sich, daß auch die Funde, die noch gerettet werden konnten, nur einen bescheidenen Anteil des Materials darstellen, das der Mensch einst dort zurückgelassen hat. Es handelt sich um insgesamt 168 geschlagene Feuersteine. Davon sind 47 auf Grund ihrer Form, ihrer Retuschierung oder der Gebrauchsspuren als Geräte anzusprechen. Den Rest bilden 27 unregelmäßige und 94 klingen förmige Abschläge, von denen mehrere die Basisteile weiterer, in ihrer Form nicht mehr erkennbarer Geräte sein dürften. Als Werkstoff wurde nur nordischer Silex von überwiegend grauer, bisweilen auch gelblich-brauner Farbe verwendet. Ein Teil trägt weiße bis bläuliche Patina. Als Gerättypen kann nur etwa ein Drittel der 47 Geräte gelten. Zwei der sechs durchweg langen Klingenschaber sind auf Abbildung 2 und 3 abgebildet. Bei beiden Exemplaren ist die gerundete Stirn durch besonders sorgfältig angelegte Steilretuschen zugerichtet. Bis auf den unteren Teil der linken Kante von Abbildung 3 tragen die Längskanten aller Klingenschaber keinerlei Intentionalretusche, sondern, wie die rechte Kante des gleichen Artefakts, höchstens Gebrauchsretusche. Außer deutlichen Gebrauchsspuren an der Stirn bezeugt die Tatsache, daß drei Stücke, darunter auch Abbildung 2, zer brochen sind, eine starke Benutzung der Klingenschaber. Dies gilt auch für die sechs Stichel, von denen ebenfalls drei abgebrochen sind (so auch die auf Abb. 1, 4 und 6 gezeigten). Es liegen zwei Mittelstichel (Abb. 5 und 6) und vier Eckstichel vor. Beide Mittelstichel sind Einschlag stichel : Abb. 5 aus einem kräftigen Rindenabschlag, Abb. 6 aus einem dünnen Klingenabschlag mit sorgfältiger Endretusche hergestellt. Die 5 mm breite Arbeitskante von Abbildung 5 weist ebenso starke Abnutzungsspuren auf wie die 6 mm breite Stichelschneide des Einschlag-Eckstichels mit schräger Endretusche, den Abbildung 4 zeigt. An diesem Stück sind auch beide Längs- kanten intensiv gebraucht worden. Bei den restlichen Sticheln, die weniger