Typ B. Mehrteilige Einlagenkämme Die Kämme vom Typ B bestehen aus zwei oder mehreren nebeneinander gesetzten Knochenplatten, die durch querlaufende Eisenniete oder knöcherne Falzplatten verbunden sind, wobei jedoch die Verbindung durch Eisen stäbchen überwiegt. Diese Konstruktion wird besonders an dem Kamm von Abb. 7. Nähe von Kostschin, ehemals Ostpreußen. Etwa 1/2 (nach E. Blume). Kostschin (Kat.-Nr. 22) deutlich (Abb. 7). Treten die Niete an den Seiten des Kammes heraus, so werden ihre Enden breitgeschlagen, wie es an dem Kamm von Lerchenberg (Kat.-Nr. 24) der Fall ist. Vernietung durch Knochen stäbchen ist uns nur von vier Kämmen bekannt: von dem Kamm von Lunow (Kat.-Nr. 28), von dem Kamm von Abbau Thierberg (Kat.-Nr. 5) (Abb. 8), von einem Kammbruchstück von Praust (Kat.-Nr. 46) und von einem Bruch stück eines mehrteiligen Kammes von Sadersdorf (Kat.-Nr. 52). Typ B wurde bereits von R. Stimming14) als Gruppe II und von A. v. Müller 14 15 ) als Gruppe A, Variante 1, kurz behandelt. Obwohl die Einlagenkämme vom Typ B aus mehreren Teilen zusammen gesetzt sind, ist ihre Länge doch verhältnismäßig gering; sie beträgt im Durch schnitt 6 cm bis 8 cm, die durchschnittliche Breite 3 cm bis 5 cm. Die Griff- platte ist meist halbkreisförmig, bisweilen etwas eckig. Wie bei Typ A werden auf Grund der unterschiedlichen Zeitstellung und der Verzierungsmotive zwei Gruppen unterschieden: Typ B I umfaßt alle Kämme des oben beschriebenen Typs mit halbkreis förmiger bis länglicher Griffplatte. Sein Hauptverbreitungsgebiet liegt im ostgermanischen Raum, der auch als Entstehungsgebiet anzusehen ist und der diese Kammart, ähnlich wie Typ A, an das elbgermanische Gebiet weiter gegeben hat, aus dem allerdings nur wenige Exemplare vorliegen (siehe Karte 2). 14) Mannus 26, 1934, S. 252 (R. Stimming). 15) A. v. Müller, a. a. O., S. 36 f.