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zierung weicht entscheidend von der der genannten Stücke ah. Tragen sonst alle Halter das Rankenornament mit schmalen, keilförmigen Blättern, die außen gezähnt sind, so fehlen an dem norwegischen Stück die Blätter völlig. An ihre Stelle treten als Abzweigungen der geschwungenen Hauptranke scharf eingerollte Spiralrankengruppen. Die Bevorzugung von Spiralranken gegenüber der Verwendung schlanker Blätter hat der Halter von Solberg mit den Dosenortbändern und den Ringknaufschwertern gemein. Der Ornament schatz dieser Ortbänder und Schwerter wurde vom Verfasser an anderer Stelle erschöpfend behandelt 12 ). Das Grab von Ljubuski stellt bisher den einzigen Fall dar, in dem ein eiserner tauschierter Schwertriemenhalter der hier besprochenen Form mit einem Ringknaufschwert zusammen gefunden wurde. Er gehört hier mit dem Schwert eindeutig zu einer gleichartigen Waffengarnitur. Eine zweite Garnitur dieser Art besäßen wir, wenn für das Grab 97 von Krummensee, Kreis Eutin, die weiter oben geforderte Konser vierung und Prüfung der das Ringknaufschwert dieses Grabes begleitenden Eisenteile erweisen sollte, daß auch hier ein eiserner Schwertriemenhalter vorliegt 13 ). Im Vimosefund liegen neben anderen Rüstungsteilen 4 eiserne Ringknäufe, unter denen einer reich tauschiert ist, eine tauschierte Parier stange 14 ), 3 tauschierte Ortbänder, deren 2 Pelta- und deren eines Rechteck form hat, und schließlich 3 unserer reich verzierten Schwertriemenhalter. Der Gedanke liegt nahe, daß sowohl Ringknäufe und Parierstange wie auch Ort bänder und Schwertriemenhalter vor der Niederlegung im Moorfund zu den gleichen Schwertern mit ihren zugehörigen Scheiden gehörten. Daß die Ring knaufschwerter Scheiden mit Pelta- bzw. Dosenortbändern besaßen, wird auch durch die Miniaturanhänger aus Bronze gestützt, die solche Schwerter in der Scheide darstellen 15 ). K. Raddatz hat diese, wahrscheinlich den Beni- fiziariern zuweisbaren Militärabzeichen zusammengestellt und behandelt 16 ). Neben den genannten Miniaturschwert-Abzeichen besitzen wir aber in einigen bronzenen Schwertriemenhaltern weitere Miniaturdarstellungen von Ring knaufschwertern. Diese Stücke haben statt der profdierten Stützplatte am Kopfende eine stabförmige Scheidenauflage mit Ringende. Der Bügelkörper ist straff gestaltet und endet unten im Fuß in ortbandartiger Herzform. Der für unsere Fundgruppe so wichtige Vimosefund enthält solche Halter aus 12) Festschrift des Römisch-Germanischen Zentralmuseums in Mainz zur Feier seines hundertjährigen Bestehens 1952, Bd. III, S. 109 ff.; Saalburg-Jahrbuch XII, 1953, S. 66f.; XIV, 1955, S. 50 ff. 13) A. Genrich, Formenkreise und Stammesgruppen in Schleswig-Holstein (1954), Taf. 19, C, 5,7. 14) Festschrift des Römisch-Germanischen Zentralmuseums in Mainz zur Feier seines hundertjährigen Bestehens 1952, Bd. III, Taf. 8,3 bis 7 und S. 111, Abb. 1,2. 15) Festschrift des Römisch-Germanischen Zentralmuseums in Mainz zur Feier seines hundertjährigen Bestehens 1952. Bd. III, S. 118; Saalburg-Jahrbuch XIV, 1955, S. 50, Abb. 1,2und 3. Nachträge hierzu Saalburg-Jahrbuch XIV, 1955, S. 50 f. lfl ) Saalburg-Jahrbuch XII, 1953, S. 60 ff. Nachträge hierzu a. a. O., XIV, 1955, S. 50 f.