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dem Meißel eingeschlagen. Danach wurden mit einem Schmalmeißel Schräg- bzw. Querschläge dicht in die Rille eingeschlagen, um dem nach dieser Vor arbeit in die Rille eingehämmerten Metallfaden besseren Halt zu geben. Durch diese Querschläge mit dem Meißel ergibt sich der leicht gezähnte Kontur der Zierlinien. Die eigentliche Bügelfläche ist von einer Linie umzogen. Mitten durch dieses gestreckt trapezförmige Feld ist in leichter Wellenschwingung eine Ranke geführt, von der nach beiden Seiten gezähnte, lang dreieckige Blätter an kurzen Stielen abzweigen. An jeden Blattstiel setzt in entgegen gesetzter Richtung eine kleine Ranke an. Das Ende der großen Ranke am Fußende ist durch Korrosion zerstört. Auch die ursprüngliche Gestalt der Blätter ist durch Rosteinwirkung nicht mehr voll erkennbar. Nach einem Vergleich unseres Halters mit den tauschierten Exemplaren von Vimose (Abb. 3,i bis 3) und Osterburken (Abb. 2,2) darf man unseres Erachtens an nehmen, daß auch die Blätter des Zauschwitzer Stückes ehemals aus einem außen gezähnten spitzen Winkel gebildet wurden. Dies wird durch die Tau schierungstechnik bedingt. Man schlug erst eine Rille in Winkelgestalt ein, und danach zähnte man mit Schrägschlägen die Außenkante. Das Blatt erhielt auf diese Weise eine ausgesparte Mittelrippe, andererseits boten die so entstehenden schmalen Felder beidseits der Rippe der Einlage besseren Halt. Das beschriebene Rankenornament mit spitzen, schmalen Blättern blieb offenbar auf schmale Zierflächen römischer Rüstungsstücke beschränkt. Wir treffen es, außer auf unseren Schwertriemenhaltern, nur noch auf einem rechteckigen Eisenortband von Vimose (Abb. 3,5), einem peltaförmigen Eisen ortband aus dem gleichen Fund 8 ) und auf einem peltaförmigen Eisenortband von Niederbieber an 9 ). Zum Vimosefund gehört noch ein zweites Ortband der gleichen Form 10 11 ), dessen Ornament kurvenreicher und lockerer gestaltet ist als die bisher beschriebenen und das gerundete, außen nicht gezähnte Efeu- blätter enthält, deren eines die gleiche winkelförmige Ausbildung zeigt wie die schlanken gezähnten Blätter der Schwertricmenhalter. Damit werden wir auf die Gruppe der tauschierten eisernen Dosenortbänder hingewiesen, die wiederum eng mit den tauschierten Ringknaufschwertern Zusammen hängen. Ein weiteres Bindeglied zwischen den sehr einheitlichen Zierelementen der bisher beschriebenen Riemenhalter und den anderen tauschierten Rüstungsstücken besitzen wir in dem eisernen Schwertriemenhalter von Solberg, Gran in Norwegen (Abb. 3,4)11). In seiner Form entspricht dieser Halter völlig denen von Zauschwitz, Vimose und Osterburken, aber seine Ver- 8) C. Engelhardt, Vimose Fandet, Taf. 10,89. B ) Saalburg-Jahrbuch XIV, 1955, S. 54, Abb. 4. 10 ) C. Engelhardt, Vimose Fandet, Taf. 10,87. 11) 0. Rygh, Norske Oldsager (1880), 199 a und b.