Bei unserem Zauschwitzer Stück ist besonders deutlich zu erkennen, daß die Einrollung des Kopfendes als Bügelstütze gegen die Scheide dient. Typisch ist auch die geschmiedete Falte am Fußende, die bei den Stücken aus Bronze natürlich gegossen ist. Ob das Fußende einmal an seinem äußersten Ende eingerollt war, wie es die Halter von Vimose zeigen, ist infolge der starken Korrosion dieser Partie nicht mehr zu entscheiden. Sehr klar zeigt der Zausch witzer Halter die Funktion der beiden Stifte auf der Unterseite. Der obere ist D-förmig im Querschnitt, der untere vierkantig. Beide sind nach oben hzw. nach unten umgebogen. Die Stifte waren in die Scheidenoberfläche ein gesenkt und verankerten durch ihre Spreizwirkung den Riemenhalter fest auf der Scheide. Im Fundzustand war das Stück von mäßig unebenem Rost bedeckt, der nur in sehr schwachen Spuren erahnen ließ, daß es ursprünglich verziert war. Auch mehrfache Röntgenaufnahmen bei verschiedener Strahlungsintensität verschafften keine Klarheit über das Ornament, so daß wir zu der Annahme neigten, daß das Bestattungsfeuer eventuell vorhandene Einlagen restlos herausgebrannt hätte. Bei vorsichtigem Abschleifen der Rostschicht traten dann überraschenderweise doch recht gut erhaltene Reste des Ornaments zutage, die eine Einordnung des Stückes unter die oben aufgeführten tau- schierten Schwertscheidenbügel und damit in eine größere Gruppe tauschier- ter römischer, eiserner Rüstungsgegenstände erlauben. Auf Abb. 1 sind die Reste der Einlage in Schwarz, die noch erkennbaren Vertiefungen der heraus gefallenen Teile des Ornaments in Schraffur eingetragen. Das Einlagemetall ist offenbar eine Kupferlegierung. Nach dem Freischleifen leuchtete es gold gelb bronzefarben, später dunkelte die Oberfläche an der Luft kupferfarben nach. Leider konnte, um das Stück nicht durch Entnahme einer Material probe zu schädigen, die Legierung nicht analysiert werden. Wir haben bei den römischen Tauschierungen auf Eisen sowohl mit Bronze als auch mit Messing zu rechnen. Bei den eisernen Dosenortbändern von Hofstett und vom Kastell Zugmantel konnte eine Mikroanalyse des Einlagemetalls durchge führt werden. Das Metall erwies sich in beiden Fällen als Messing 7 ). Bei der Publikation des Osterburkener Riemenhalters und der Stücke aus dem Vimosefund wird Gold als Einlagemetall angegeben. Diese Angabe sollte jedoch durch Analysen nachgeprüft werden. Uns ist bisher kein Fall eindeu tiger Goldtauschierung auf Eisen bekannt geworden. Die warme Goldfarbe der Legierung mag hier das Auge getäuscht haben, so daß bona fide das Ein lagemetall als Gold angesprochen wurde. Recht interessant ist die Technik des römischen Tauschierens auf Eisen. Sie weicht von der späteren, früh geschichtlichen Technik ab. Das Ornament wurde zunächst als eine Rille mit ’) Saalburg-Jahrbuch XII, 1953, S. 69.