Sollte dies auch für Gundorf gelten können, so wäre das Ortband der Rest eines Dolches, der zusammen mit den übrigen Gegenständen im Gefolge dieser kriegerischen Wirren um die Mitte des 3. Jahrhunderts als Beigabe eines germanischen Kriegers in die Erde gelangte. Indessen soll an dieser Stelle auch darauf hingewiesen werden, daß der Fundpunkt Gundorf auf einer Linie liegt, die einen Handelsweg von Moguntiacum (Mainz) über die Wetterau nach Thüringen und Mitteldeutschland bezeichnet und der nicht nur durch eine Anzahl von mitteldeutschen Sonderformen im römischen Importgut zu be legen ist, wie Teller Typ Ballenthin, ovale Bronzetabletts und Glasschalen vom Typ Grabow, sondern der darüber hinaus literarisch bezeugt ist 27 ), und zwar für das 8. Jahrhundert im Zusammenhang mit der Gründung des Klosters Fulda. Es ist jedoch nicht daran zu zweifeln, daß es sich schon damals um eine alte Straße handelte, die sicherlich bis in die römische Kaiser zeit zurückreicht. Sich für eine der angegebenen Deutungen entscheiden, hieße, die Aussagekraft der zur Zeit verfügbaren archäologischen Quellen überfordern. Wir müssen uns vielmehr darauf beschränken, auf die entsprechenden Probleme hinzu weisen und die verschiedenen Möglichkeiten zu ihrer Interpretation auf zuzeigen. 27) Vita Sturmi, cap. 7. - H. J. Eggers, a a. °’ S - 59, 68.