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auf Grund der Vogelfibeln und der Fünfknopffibel vorgenommen wurden, machen eine Datierung in die erste Hälfte des 6. Jahrhunderts wahrschein lich. So ergibt sich, daß wir Bügelknopffibeln aus Körpergräbern kennen, die den Zeitraum von der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts bis in die erste Hälfte des 6. Jahrhunderts umfassen. Es handelt sich hierbei um die Serien I (viermal), II, I (zweimal), III (dreimal), IV, 1 (einmal), IV, 2 (einmal), IV, 3 (zweimal), V, 1 (dreimal), V, 2 (einmal), VI, 1 (zweimal). Obwohl die Urnengräber unter den geschlossenen Funden zahlenmäßig am stärksten vertreten sind, liefern sie doch relativ wenig Komplexe mit deut licher chronologischer Aussagekraft hinsichtlich der in ihnen auftretenden Bügelknopffibeln. Abgesehen von den nicht wenigen in Perdöhl gefundenen Exemplaren, für die wir jedoch leider nur die Form, aber nicht auch den geschlossenen Fundverband für unsere Zwecke in Erfahrung bringen und benutzen konnten, sind doch gerade auch in dem großen Friedhof von Pritzier die meisten Gräber von kaum mehr als nur leidlich zeitbestimmendem Wert. An erster Stelle sind hier wohl die Gräber 40 (Nr. 125), 846 (Nr. 132) und 20 der Ausgrabung R. Beltz 1898 (Nr. 137) von Pritzier zu nennen. Aus Grab 40 können insbesondere die beiden Bronzeschildfibeln datierend sein, die nach E. Schuldt 53 ), wie schon oben dargetan, in die erste Hälfte des 4. Jahrhunderts gehören. In denselben Horizont B des Friedhofs, aber wohl mehr an den Anfang des Jahrhunderts, ist nach Schuldt 54 ) die Silberfibel mit umgeschla genem Fuß Almgren etwa 161 zu stellen, womit auch die übrigen Beigaben von Grab 846 eine zeitliche Stütze erhalten. Ebenfalls in den Horizont B von Pritzier stellt Schuldt das Grab 20 der Ausgrabung R. Beltz. Zeitbestimmend ist hier eine eiserne Armbrustfibel mit breitem, bandförmigem Bügel und ver breitertem, dreieckig abschließendem Fuß, eine Form, die vorzüglich in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts erscheint, jedoch auch nach der Jahrhundert mitte noch vorkommen kann 55 ). Von den übrigen gut datierbaren Zusammenfunden von Bügelknopffibeln mit anderen Altsachen seien im folgenden noch Bias (Nr. 231), Bliedersdorf (Nr. 5), Borgstedt (Nr. 10), Serappen (Nr. 161), Stendal (Nr. 168), Szwajcaria (Nr. 171) und Westerwanna (Nr. 184) angeführt. Sowohl das Grab von Bliedersdorf als auch das von Westerwanna wird von F. Roeder 56 ) in das erste Viertel des 5. Jahrhunderts gesetzt, „ein Ansatz, der sich auf die Urne stützt und dem 63) Schuldt, Pritzier, S. 58. s ‘) Schuldt, Pritzier, S. 53. • s ) Schuldt, Pritzier, S. 57. 56) Roeder, Typologisch-chronologische Studien, S. 24 f.