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rundeten das Bild ab, so daß die Arbeit im Laufe der zweiten Hälfte des Jahres 1958 wieder aufgenommen und schließlich in die jetzige Form ge bracht werden konnte 3 ). Bei der listenmäßigen Zusammenstellung der Bügelknopffibeln wurde nach Möglichkeit Vollständigkeit erstrebt. Eine wesentliche Vermehrung meiner Unterlagen erfuhr ich durch die Verwendung von teilweise noch unveröffent lichtem Material, das mir die Herren Professoren Dr. G. Mildenberger, Leipzig, und Dr. J. Werner, München, freundlicherweise zur Verfügung stellten, wofür ich ihnen auch an dieser Stelle noch einmal Dank sage. Versucht man eine Definition der Bügelknopffibel, so gilt eine markante, aber nicht allzu zahlreiche Fibelform mit dem charakteristischen Detail, dem Knopf am Bügel bzw. am Kopfende der Fibel, als namengebend. Inwieweit andere Fibeldetails, wie der massive, halbkreisförmig gebogene, im Querschnitt unterschiedliche Bügel, das Auftreten von Knöpfen an den Enden der Spiral achse oder am Fuß, der eingesteckte oder mitgegossene Bügelkamm, die Facettierung, Kerbung und Rillung der Oberseite des Fibelfußes sowie ein zelne Verzierungselemente des Bügels als weitere wichtige Merkmale heraus gestellt werden können, wird im Kapitel über die Aufgliederung in Serien oder Untertypen zu untersuchen sein. Schließlich ist auch darauf hinzuweisen, daß der Mehrzahl von Bügelknopffibeln mit Spiralkonstruktion nur einzelne Exemplare mit Scharniereinrichtung gegenüberstehen, die sich jedoch von den im römischen Bereich üblichen und mitunter auch in den barbarischen Gebieten verbreiteten Zwiebelknopffibeln deutlich unterscheiden. Im übrigen wird kaum übersehen werden können, daß der Begriff „Bügelknopffibel“ ebensowenig von völliger Genauigkeit sein kann wie auch andere Typen bezeichnungen im Bereiche der Vor- und Frühgeschichtswissenschaft. Die meisten Exemplare werden die hier für sie angegebenen Kennzeichen erfüllen, während in einzelnen Fällen die Exemplare von dem Idealbild des Typus mehr oder weniger stark abweichen. So können die Serien I bis V als reine Bügel knopffibeln gelten, während die Serie VI eine Anzahl von Sonderformen beinhaltet. Fragt man nach den Gründen, weshalb eine solch charakteristische Fibelform wie die Bügelknopffibel bislang keine eingehende und zusammenfassende Untersuchung erfahren hat 4 ), so stößt man zunächst auf die Tatsache, daß das in Frage kommende Material zahlenmäßig zwar nicht allzu umfangreich 3) Wesentliche materielle und ideelle Unterstützung bei der Fertigstellung der vorliegenden Arbeit verdanke ich dein Herausgeber, Herrn Direktor Dr. W. Coblenz, Dresden. 4 ) Aus welchen Gründen die Arbeit von E. Schuldt, Die Bügelknopffibel, in: Jahrbuch für Boden- denkmalpflege in Mecklenburg 1953, S. 69 ff., nicht als eine wirkliche Gesamtuntersuchung gelten kann, wird Verf. im folgenden noch ausführlich darzulegen haben.