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Während Messer und Ortband obenauf lagen, fand sich die Axt neben der Urne. Es liegt auf der Hand, daß mit der von K. Braune 5 ) gegebenen Definition „Bronzebeschlag“ bzw. „Beschlag eines freien Biemen- oder Gürtelendes“ wenig gesagt ist, zumal wenn man bedenkt, daß der Begriff „Beschlag“ oftmals geradezu zu einem Tummel- und Abladeplatz für all die Gegenstände geworden ist, für die eine klare Begriffsbestimmung aus subjektiv oder objektiv beding- Abb. 4. Gundorf, Kreis Leipzig. Römisches durchbrochenes Dolchortband. 2:3. ten Schwierigkeiten nicht gegeben werden kann. Obwohl K. Braune die „besondere Bedeutung für Sachsen und wohl auch das übrige Mitteldeutsch land“ 6 ) hervorhob, gelang es ihm jedoch nicht, die dem Gundorfer Ortband an die Seite zu stellenden und bereits damals — wenn auch verstreut — veröffent lichten Parallelen anzuführen. Der von ihm erwähnte und auch abgebildete Bronzebeschlag von Luxemburg 7 ) dürfte, wie die Abbildung klar erweist, völlig anderen Zwecken gedient haben. Auch die Erwähnung, die sich bei H. J. Eggers 8 ) findet, führt wenig weiter; hier heißt es „durchbrochener Br. Beschlag“. Lediglich die Hinzufügung des Attributes „röm.“ gibt einen Hin weis darauf, daß wir nach Parallelen im provinzial-römischen Bereich zu suchen haben. Dies ist allerdings bereits früher durch K. Schumacher 9 ) getan worden. Er kam gelegentlich der Aufzählung der Exemplare mit ausgeschnitte ner Inschrift der Deutung wesentlich näher, indem er — ebenso wie L. Linden- s ) K. Braune, in: Mannus 19, 1927, S. 303f. •) A. a. O„ S. 303. 7 ) K. Braune, a. a. O., S. 303, und Abb, 5. — Hier zitiert: Publications de la socit pour la recherche et la Conservation des monuments historiques de Luxembourg XI, Taf. II, 48. 8) II. J. Eggers, a. a. 0., Gesamtkatalog Nr. 788, S. HO. 9 ) K. Schumacher, Römische Schwertscheiden mit Inschriften, in: Korrespondenzblatt der West deutschen Zeitschrift für Kunst und Geschichte VIII, 1889, S. 13611.