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6-mrznöerg r u«-e»«g am wachsende ! Kunde kür loa wichtig. Schippel. ' 26. 2. 1881. -s- 27. 8. 1941 11. 6. 1881 -s- 26. 8. 1941 Er 22. 7. 1867 -s- 26. 8. 1941 Olympia-Theater Schwarzenberg. 29. L 1897 -f 26,8. 1941 dieses Mattes Der Sasdrat. Schwarzeuberg, am LS. August Tu. RadinmbaL Oberschlema. Donnerstag, 20 Uhr, Turn- 'ür Turnerinnen. Ich bitte um restloses Erscheinen, Aigeunerbaron bi» Do««er»tag, de« 28. A«g»st. W Unser Bernd hat heute ein mun teres Brüderlein Werner Frank bekommen. In dankbarer Freude Baumeister Werner Wiesehütter z. g. im Heeresdienst und Frau Marthel geb. Fritze Lauten den 27. August 1941. 2000 RM als 1. Hypothek sofort auszuleihen. Angebote unter W 171 an die Ge- schästsst. dss. Bl. i. Schwarzenberg. Zwei nimmermüde Hände ruhen nun sür immer. Still und friedlich verschied nach langem Kranken lager, im Glauben an ihren Herrn, unsere liebe, gute Mutter, Groß- und Schwiegermutter Anna verw. Schumann geb. Lorenz. Ihr Leben war Mühe und Arbeit, ihr Dasein nur Sorge um ihre Lieben. In stiller Trauer Ihre Kinder m>b Enkelkinder. Lanter, Chemnitz, Oberpfannenstiel und im Felde. Die Beerdigung unserer lieben Heimgegangenen findet Freitag, den 29. Aug., nachm. V.2 Uhr vom Trauerhause aus statt. * 4. 4. 1910 X 22. 7. 1941 Wir erhielten die schmerzliche, kaum faßbare Nachricht, daß unser geliebter Sohn, allzeit hilfsbereiter, edler Bru, der, Schwager, Enkel, Neffe und Kusin Zwickauer SS. am 7. September tu Berusbach. Im Rahmen des 2. Kriegs-Alterstreffens, das der Sport- bezirk Westerzgebirge am Sonntag, 7. September, in Berns bach durchführt, findet ein Fußball ar oßkampf statt. Es spielt eine Auswahlmannschaft der Staffel gegen die 1. Elf der Zwickauer Sportgemeinschaft. Nach langem, schwerem, mit großer Geduld ertrag! Leiden erlöste Sott gestern «wend H8 Uhr mein« Tochter, unser« gute Schwester, Schwägerin, Tante, Nicht« und Kusin« Klara Klinger. In stiller Trauer Martha verw. Kling« g«b. Rätzel Herman» Ming« Und Fra« Klara geb. Keller «lf«d Kling« z, 8- tm Feldt «Nb A«n Margaret« g«b. gtmmermann und all« Anverwandten. LöhtA, Schnee^r^er Str. 219, tm Feld« und Dessau, Di« B«rdlguna unser«« lieben Entschlafenen erfolgt Sdnnabend mittag V«1 Uhr von der Friedhofshalle ' 25. S. 1S12 X 11- 8. 1941 Am 11. August fiel bei den Kämpfen im Osten mein lieb« Mann, unser gut« Sohn und Bruder, Defolgschafts- Mitglied der Firma Gsbr. Meweg-Aue, Oswald Fladerer Soldat in eine« Inf^Negt. Zn still« Trau« Gretel Fladerer al« Frau FamtU» Fladerer. A«, «ohlhau, Brünn, Kaditz den 27. August 1941. Meine über alles geliebte Muttel, unsere gute Tante Liese, Frau ENfe verw. Schäbitz ist ihrem hn März verstorbenen Manne in die Ewigkeit nachgefolgt. Ein Herzschlag machte ihrem Leben ein jähes Ende. Sie darf nun schauen, was Sie geglaubt hat. In großem Schmerz Anni Schäbitz «ab B«wandte. Au«, Plauen und Bernsbach, den 27. August 1941. Di« Beerdigung unser« , lieben Entschlafenen findet am Freitag, dem 29. Aug., nachm. V«2 Uhr von der Friedhofshalle St. Nicolai aus statt. «p » 6. 7. 1919 X 12. S. 1941 Tiekrschüttert erhielten wir die kaum faßbare, schmerzlich« Nachricht, daß mein geliebt«, herzensguter, unvergeßlicher Mann, der lieb«, gut«, trensorgende Batt seines Töchterchens, unser einziger, Hoffnung«, voller Sohn, lieber Bruder, Schwiegersohn, Neffe, Enkel und Kufin Herbert Möckel Schütz« in einem Züf^Negt. in soldatischer Pflichterfüllung im Osten den Heldentod starb. In unsagbarem Herzeleid Elfrieb» Mäckel geb. Bähm n. Tächterch«n Renate Willy Mäckel «ad Fra« Hild« geb. Schneidenbach BranhUd« Mäckel «ab Bräutigam Lieselotte Mäckel Annrltes« Mäckel > Walt« Bähm «ab Fra« Frieda geb. Schneider. Nach langem, schwerem Leiden ist uns« lieber Bat«, Bruder, Onkel, Schwieger-, Groß-und Urgroßvater der Hilfszugschaffner i. R. Gmtt Georgi friedlich heimgegangen. In still« Trauer Richard Auerswald «. Fran Llse geb. Geors Arthar Seoegi und F,a« Els- geb. Meyer Kart »eorgi sowie Enkel und Urenkel. An« (Mozartstraße 21), Johanngeorgenstadt, Dresden, Laut« und im Felde. Die Beerdigung findet am Freitag, dem 29. Almust nachm. V-2 Uhr von der Friedhofshalle St. Nikolai au» statt. gründlichst zugedachte Blumenspenden bitt«n wir beim Friedhofsverwalter abzugeben. Erich Georgi vb«schütz« in «ine« Paazerjäger-Regt. in treuester Pflichterfüllung den Heldentod fand, fiel bei Kvschelewiskt im Osten. In tiefstem Schmerz El«««»» Seorgt n. Aran Klara geb. Hallbau« Sefr. Max Georgi (z. g. im Osten) n. Fra« Agathe geb. Marmel Albert Bochmaaa ». Frau Johanne geb. Georgi Ufftz. Walt« Seorgt (z. g. im Felde) Großeltern nebst allen Verwandten. Zschorlau, Albernau u. im Felde, 27. August 1941. -a«s -ampe Studienrat^Akbert Major, Schwarzenberg, schreibt uns: Erst jetzt^rhielten wir die Nachricht, daß Schauspieldirek tor Han« Hampe am 8. August in Dresden gestorben ist. Was er für die Theaterkultur Westsachsens und darüber hinaus be- deutet hat, das wissen alle, die in den Nachkriegsjahren, als auf allen Gebieten der Kunst und besonders im Theater der jüdisch-liberalistische Geist herrschte, von dem Verlangen nach guter Bühnenkunst erfüllt, in seine Vorstellungen kamen. Hans Hampe setzte von jeher seinen Stolz darein, gute deutsche Kunst zu. bieten, und er hatte es nicht nötig, sich und seinen Spielplan umzustellen, als mit des Führers Wächter- greifuna der undeutsche Geist auch von der Bühne verbannt wurde. Keine der Theatergemeinden war so eng mit ihm verbun-! den, wie die in Schwarzenberg. Während in den anderen dem! „Westsächsischen Landestheater*, (spater „Sächsische Kultur- bühne*) angeschlossenen Orten nur im Winter gespielt wurde, Haven wir hier seit 1926 in dem zwei Jahre vorher gegründe- ten Naturtheater bis 1937 jeden Sommer monatlich ein- bis zweimal Vorstellungen Hampes haben können. Es steht fest, baß ohne die Mitarbeit dieses feinsinnigen Bühnenleiters unser Naturtheater kaum zu denken wäre. Er gab in unzäh- ligen Fällen Anregung fitr die Ausgestaltung der Bühne. Aber auch Opfer brachte er aus reinem Idealismus. Wie oft hat er uns, die wir immer in Geldsorgen waren, die Weiter- führung ermöglicht, indem er das Honorar stundete oder teil- weise erließ. Oft hat er uns auch hier Vorstellungen geboten, die er anderwärts aus räumlichen Gründen nicht wiederholen konnte, so daß er alle Mühe der Einstudierung nur für unser Naturtheater auftoenden mußte, und zwar nur für eine Dor- stellung, denn die Theatergemeinde war zu klein für Wieder- Holungen, und auswärtiger Besuch kam nur spärlich, wir hat- ten kein Geld für Werbung, und „KdF.-Fahrten* gab es da- mals noch nicht. Aber unsere Besuchrrschar war treu und dankbar. Das Einvernehmen zwischen Direktor, Mitgliedern, Besuchern und Bühnengestaltern war herzlich. Es war eine innig verbundene Kulturgemeinschaft. Durch seine freund schaftlichen . Beziehungen zu bedeutenden Künstlern war es Hampe möglich, für besonders wertvolle Aufführungen her vorragende Gäste zu gewinnen. Die eigenen Mitglieder kamen nach der Eingliederung der Direktion in KdF. alle an gute Bühnen. Die Schwarzenberger Theatergemeinde wird immer in Dankbarkeit und Verehrung an den Mann denken, der elf Jahre hindurch seine Arbeitskraft hier einsetzte, um deutsche Kulturwerte zu vermitteln. Auf dem Tolkewitzer Friedhof steht seine Urne. „Sie haben einen guten Mann begraben, doch uns war er mehr!* Amtlicher Teil. W. Do. 8/41. Die Gemeinde Bockau beabsichtigt verschiedene Strecken des sogenannten Peststeiges und »war zwischen den Grund stücken Ortsl.-Nr. 6 V um> Ortsl.-Nr. 23 sowie Ortsl.-Nr. 59 v und Ortsl.-Nr. 66 für den öffentlichen Durchgangsverkehr ein- zuziehen. Einwendungen gegen das Vorhaben können binnen drei Lochen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, hier angebracht werden. Wer sich innerhalb dieser Frist nicht meldet, verliert das Recht zum Widerspruche. Es war da» erstemal, daß «r ihr den Titel ihre» Manne» gab. >m unwillkürlichen Gefühl, ihr etwas Gutes zu tun, Achtung zu erweisen. 3m übrigen interessierte ihn der ffamilienstreit nach wie vor wenig. Doch al» er dann vor seinem einsamen kleinen Mahl 'aß, kamen ihm allerlei Gedanken. Siehst du. Mensch, du hast keine Familie und machst dir Not darüber. Hier triffst du eine, und sie hat noch größere Not. Wenn dies« alte Frau, die sich setzt um eine unbändige Tochter fast zu Tode grämt, gar nicht geheiratet hätte, wäre sie vielleicht noch hübsch, lebte in den Tag hinein. Man sollte wirklich die ffa- milienzusammenhänge nicht immer als etwas Ideales hinstellen. Mir ist im Grunde ja ganz wohl, daß ich weder an Nerthus noch an Ullermann unzerreißbar gebunden bin, nur mir selber verant wortlich. Es kann doch eine verdammte Last lein, diese vielge rühmte Familie. Es lag in seiner Entwicklung, so zu fühlen. Das Großstadt leben gab ihm eine Leichtigkeit und Losgebundenheit, die ihn be geisterte. Er knüpfte auch ein paarmal mit Mädchen an, Studen tinnen zumeist, aber auch Verkäuferinnen, Tippfräuleins, was er so Mittaastisch und sonstwo fand. Daneben erwachte eine »sende Neugier auf seine Wirtin und ihren Familienkummer. Er machte die Augen für diese Dinge aus, ja, er entblödete sich nicht, bisweilen die Ohren zu spitzen. Je länger er in Berlin war, je stärker ihn sein Studium ansprach, um so mehr entfaltete sich in ihm ein Lebensgesühl, das alles, was lein Bereich auch nur be rührte, mit seinen Strömen erfüllte. Linde Tage kamen, dann jene weichen, verschleierten Regen- tage, an denen e» wir Romantik über der großen, harten, eiligen Stadt liegt. In denen dir armen Straßenbäume, denen rin rundes Kreislein Erde gegeben ist, um deren Häupter Tag und Nacht der Lärm und da» Kunstlicht gellt, alle Blätter und Blättlein. durstig, Arbeitskräfte männlich und weiblich, jeden Alters, für leichte Arbeiten stellt ein «lfrad Mälich, Schuhfabrik LSFrtktz/Erzgeb. Eigene Werkskliche vorhanden. und zwei filb. Ringe ertthalt., am Sonntag, 24. August 1941 am Markt verlor«» gega»ge«. Gram Belohn, abzugeb, im Fundamt Ane. Am 24. 7. wurde »rilla«t«adel in Radlnmbad Oderschlewa (ver mutlich Badehaus) verlor««. Da Erinnerungsstück, liegt viel an Wie dergabe. Degen hohe Belohnung Gr sah di» Tochter einmal tm Flur, ein auffallende» Mädchen, mit sehr kühlem Blick, die fahndete nicht nach dem Zimmerherrn. Allmählich merkte er einige», aber e» beansprucht» seine Vedan- ken wenig. Sie hieß jedenfall» Lily, nach Zurufen der Mutter, di« aber stet« äußerst gedämpft waren. Einmal, al» er von einer kleinen Festlichkeit mit Kollegen um drei Uhr nach Haus» kam, traf er st» an drr Wohnungetür, »b»n auch nach Hauf» komm»nd, mit ein« elektrischen Taschenlampe, da ln den alten Häusern nach zehn Uhr keine Treppenbeleuchtung vorhanden war. Sie überlteß thm da» Aufschließen, war unbefangen und vollkommen gleichgültig. Ein andere» Mal hörte er durch die Wand einen Wortstreit, unverkennbar zwischen Mutter und Tochter. E» war am späten Nachmittag. Ziemlich schlimm mußte e» schon sein; die Stimmen schwollen an, wie er es hier noch nie gehört hatte, ebbten dann plötzlich wieder ab, schwollen wieder. Dann klang es wie Weinen, dann kam ein Lachen, hart und schrill. Danach schlug eine Tür, darauf die Flurtür, und alle» war wieder still wie zuvor. Laß sie, dachte Hans. Er vergaß es gleich wieder. Nach Stunden klopfte es leise. Er kannte da« Zeichen; e» war Frau Malotkt, di« ihm pünktlich wie immer das Brett mit Ter und hübsch belegten Brötchen hereinbrachte. Sie trat herein, lautlos auf weichen Schuhen, deckte mit ein paar schnellen Handgriffen den Sofatisch. Er drehte sich vom Schreibtisch herum. Es fiel ihm heute auf, daß sie trotz ihrer dick- lichen Gestalt in den Bewegungen doch Anniut und Kultur hatte. Der böse Streit mit der Tochter fiel ihm ein, sie tat ihm leid. Da» Mädel war draußen, Katte Gesellschaft genug und konnte einen Zank mit der Mutter schnell abschütteln; aber die alte Frau saß hier allein und grämte sich wahrscheinlich schwer. Der Aprilabend erforderte bereits Lampenlicht. Er hatte auf dem Schreibtisch eine elektrische Stehlampe, in deren Schein jetzt Frau Malotki ihr Gesicht zu ihm kehrte. Es war verweint mit verschwollenen Augen. Als sie merkte, daß er sie ansah, wandte sie es wieder ab. „Bitte, Herr Nerthus.* Sie brachte es tonlos hervor, räusperte sich, sagte es noch einmal. „Danke. Frau Doktor.* * 13. 4. 1912 X 2. 8. 1941 Tief«schittt«t und unerwartet «hielten wir di« kaum faßbar«, schmerzliche Nach- Acht, daß mein geliebter, herzensguter, unv«geßlicher Mann, unser edler, streb- fam« Sohn, Bruder, Schwiegersohn, Schwager, Onk«l und Neffe, der Friseurmeist« Max Gottsried Hannawald Gefrett« tu einem Inf.-Regt. im Gefecht bei Tschepowittcht im Osten in soldatisch« Pflichterfüllung den Hribrntod fand. Seine große Hoffnung, seine Lieben wiederzusehen, blieb ihm unerfüllt. Von d« Erde gegangen, im Herzen geblieben. In tiefem Schmerz Lie»b«th Hannawald geb. Flach Familie -an» H-unawald Familie May Flach sowie alle Anverwandten. An«, Ziegelstr. 2, Eibenstock, den 27. August 1941. Ihr« Vermählung geben bekannt Erich Goldhan Oberwachtmeister in einem Pol.-Vati Margarethe Goldhan geb. Meier. Beierfeld, zL.Norwrgen, Aug. 1941 Geldbörse HAsbnbuus? Ein- oder Mehr-Familienhaus mit großem Garten, gleich welcher Ort, z« raufe« gesucht. Angebote unt. A 3641 an die Ge schäftsstelle dieses Blattes in Aue. Wer gibt einem Ehepaar (Beamt«) mit einem Kind im September auf 3 Wochen in Aue Angebote unter A 3643 an die Geschäftsstelle dss. Blattes in Aue. in Au». Schwarze Katze (Pet»r) unt. Hai» weiß gezeichnet. Abzugeben g^en gute Belohnung. Gch»artz«Ät«e^ Dareisstraß» 1 Bi»rni»v«lag«. selig aurbreikrn, dem kühltn Rauschen zuaewandt, in dem dl» Stimm« ihrer seinen Mutter tänt: Rein, ich hab» »uch nicht ver- gtjsrn, mein» verbannt»« Kindt». — Da stand « am Brück»ng«länd»r drr Spr«, üb»r dir hin di» Möwrn schoss»», sah di« Tropf«» fallt« und könnt» meinen, «r stände draußen am Rädelt» Se». So wundkrlich schaut Berlin au» in diesen FrUhling,r«g»ntagen. So kam er nach Saus«, in s»tn» Studentenbude. Er hörte im Flur gedämpft di« Nähmaschine gehen und dachte: Da sitzt sie wieder einsam. Und plötzlich kam ihm der Gedanke: Ich will mal in ihr» Stub» gucken, ich war noch nie darin, da geht doch auch ein arme» Menschenleben in harten Stößen. Er klopft» kurz und stand schon darin, »h» « lrlber noch wußte. wa, »r ihr »igrntltch sag»« wollt». 3m Rrgenarau mit graurm Gegenüber lag drr traurig» Raum Nicht schlicht möblittt, nicht schlecht gehalten, vielleicht hatte diese Mahagoni-Einrichtung auch einmal geleuchtet und gelacht. Es sah ihn auch nicht mit Armut an. Sr hatte schon gemerkt: bedrückte Verhältnisse herrschten hier, aber eigentliche Not kaum. Doch über dem Ganzen, der Frau am Fenster, über di» Malchin» gebeugt jetzt erschreckend aufvlickend, lag dir Trostlosigkeit eine» Leben» ohne 3nhalt. „3ch wollte.. .*, sagte er, „entschuldigen Sle.. .* Er quält, sich keinen Vorwand ab, kam heran. „3ch wollte Sie einmal be suchen*, sagte er schlicht. „Besuchen? Mich? Ohl Dante sehrt Nehmen Sie Platz...* Sie gerlet in die etwas peinliche Aufregung einer gesellschaft- lich Heruntergestiegenen, e» stand ihr schlecht, trieb ihn beinah« wieder fort. Doch er bezwang sich, ließ sich in einen Sessel nötigen, sie saß daneben, da» Gesicht Im Schatten. Etwa» Natürlichere» kam. sie sagte schwermütig: „Das ist man hier so gar nicht gewöhnt, daher...* Sie ließ den Satz unvollendet. Er wußte einen Augenblick auch nicht» zu lagen und dacht«: E» war eine Kateridee. „Sie sind sicher ein guter Sohn', sagte Frau Malotkt tn bangem Tonfall. „3ch bin gar kein Sohn.* „Gar kein?* Sie lachte halb, beflissen, einen Scherz anzu erkennen. „Oder...* Sie stockte. „Haben Sir vielleicht keine Mutter mehr? Aber doch einen Vater?* „Weder da» eine, noch da» andere, ich bin ein Findelkind. 3ch habe Pflegeeltern, bald die, bald die. Doktor Nerthu» tst schon mein dritter Vater, der hat mich sogar adoptiert. Wie ich wirklich heiße, weiß kein Mensch/ „Ach!* Frau Malotki war ganz hingegeben. Run verstand sie manches. Da» Herz wurde ihr umgehend warm. Sie hatte viel unverbrauchte und unverlangte Mütterlichkeit in sich. „Erzählen Siel* bat sie. E« war zweifellos keine Neugier, die sie trieb. Zur Neugier war sie zu zermürbt, schon zu wenig lebensvoll. Aber diese Er öffnung griff an das, was noch durchaus lebendig war in ihr. Er fühlte das wohl. Er hatte allerhand Menschen um sich ge habt, konnte sich im ganzen nicht beklagen; aber eine wirkliche reife Mütterlichkeit tat sich ihm hier zum ersten Male auf. Männer, An- gestellte, Halbwüchsige waren sein Umgang gewesen. Ganz gewiß hatte er auch die leichte Nüchternheit in sich, die ein junger Mensch einer alternden Frau entgegenbringt, zumal wenn sie zur Sentimentalität neigt. Aber in der weichen Romantik dieses Tages, im Bann des Mitleids und umgeben von einer immer hin traulichen Familienstube wurden ikm Herz und Zunge freier. Er erzählte, etwas hin und her, nicht ganz wählerisch zwischen Wesentlichem und Unwesentlichem, aber selten hatte ein Mensch eine Zuhörerin, wie er sie zu dieser Stunde hatte. Sie unterbrach ihn nicht, tat nur htn und wieder einen kleinen Ausruf, der ihr» glühende Anteilnahme zeigte, der ihn selbst in Stimmung brachte, immer, mehr zu sagen. Fortsetzung folgt! M Terminkalender' H Herkules Frischglück-Stollen am Fürstenberg bei Schwarze«, berg. Führungen Sonntags von 9—17 Uhr.