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WMW AUMÄ «nd Gchwarzenberger Lageblatt Sonnabend/Sonntag, 26./27. Juli 1941 Verfolgung -es geschlagene« Feindes in -er Ukraine. Bei Wjasma scheiterten bolschewistische Gegenangriffe. Acht Brtteabomber beim Nachtangriff auf Reichsgebiet abgeschoffe«. Rener Schlag gegen Alexandrien. DNB. Aus dem Führerhauptquartier, 26. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: In der Ukraine wurde örtlicher Widerstand feindlicher Nachhuten gebrochen. Die verbündeten Truppen setzten trotz schlechter Witterungs- vnd schwieriger Wegeverhültnifse die Verfolgvngdes geschlagenen Feindes fort. Die Säuberung Bessarabiens durch rumänische Verbände steht vor dem Abschluß. 3m Raum westlich und südwestlich Wjasma scheiterten Angriffe starker neu in den Kampf geworfener sowjetischer Kräfte unter schwere» Verlusten für den Feind. Kampfflugzeuge erzielten bei einem Tagesangriff Bom- benvolltresser in Bahnanlagen der Stadt Moskau. Im Seegebiet um England vernichtete die Luft waffe einen Frachter von 4000 BRT. Andere Kampfflug- zenge warfen in der letzten Nacht Versorgungsbetriebe des Hafens Great Yarmouth in Brand und bombardierten Flug plätze im Osten der Insel. Seestreitkräfte schaffen zwei britische Kampfflugzeuge ab. In Rordafrika lebhaftere Spähtrupptätigkeit vor To bruk. Deutsche Kampfflugzeuge belegten in der Nacht zum 26. Juli abermals militärische Anlagen des britischen Flotten stützpunktes Alexandrien mit Bomben aller Kaliber. Britische Kampfflugzeuge warfen in der letzten Nacht in Nordwestdeutschland Spreng- und Brandbomben. Nur ein zelnen Flugzeugen gelang es, bis zur Reichshauptstadt vorzudringen. Die Zivilbevölkerung hatte geringe Verluste. An einigen Stellen entstanden Gebäudeschäden. Nachtjäger und Flakartillerie schaffen acht der angreifenden britischen Kampfflugzeuge ab. I« S Tage« büßte« die Bette« 102 Flugzeuge ei«. Die britische Luftwaffe hat bei ihren Einflugversuchen an der Kanalküste am 22. Juli 15, am 23. Juli 54 und am 24. Juli 33 Flugzeuge, insgesamt 102 Flugzeuge, verloren. O Klare deutsche Ueberlegenheit. Bei den Luftkämpfen über dem Kanal am Mittwoch und Donnerstag entschied neben dem überlegenen deutschen Material insbesondere der Angriffsgeist und die vielseitige Erfahrung der deutschen Flieger den erfolgreichen Ausgang. Unter den Siegern des Tages stehen zwei Ober leutnants mit je sechs Abschüssen an der Spitze, ihnen folgen weitere bekannte Namen unserer Jäger mit ebenfalls mehr fachen Luftsiegen. Das stolze Gesamtergebnis eines 30stündi- gen Luftkampfes waren 87 abgeschossene Briten. Darunter befand sich auch die Führermaschine eines viermotorigen Der bandes, der geschlossen anflog und von einem tollkühn an greifenden deutschen Feldwebel zersprengt wurde, nachdem er zuerst den Staffelführer abgeschossen hatte. Die aufgelöst nach Westen fliegenden Ergländer verloren dann noch weitere acht Maschinen, so daß nur drei Flugzeuge der schweren Bomberstaffel sich durch die Flucht retten konnten. * Das Eichenlaub für den 40. Luftsieg. DNB. Berlin, 25. Juli. Der Führer verlieh dem Kom modore Major Freiherr v. Maltzahn das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes und sandte ihm fol gendes Telegramm: „In dankbarer Würdigung Ihres Helden- haften Einsatzes im Kampf für die Zukunft unseres Volkes verleihe ich Ihnen zu Ihrem 40. Luftsieg als 29. Offizier der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes." Wien, 25. Juli. Mit einer schlichten Gedenkfeier beging heute der Reichsgau Wien die Erinnerung an den siebenten Jahrestag der nationalen Erhebung in der Ostmark. Die Stadt Wjasma liegt fast genau in der Mitte zwischen Smolensk und Moskau, 200 km südwestlich der Sowjethauptstadt. Kampf für Freiheit ««d Schönheit. Dr. Goebbels eröffnete -ie Große Deutsche Kunstausstellung. München, 26. Juli. Reichsminister Dr. Goebbels eröffnete heute vormittag mit einer Rede die Große Deutsche Kunstausstellung 1941 im Haus der Deutschen Kunst. Der Minister führte u. a. aus: Europa stehe heute vor einem ähnlichen Prozeß, wie wir ihn im Innern bereits ein mal durchgemacht hätten, als wir die in der demokratischen Republik getarnten Kräfte der geistigen Unterwelt aus dem Wege schafften. Unser Volk habe sich damals auf sich selbst be sonnen; seine eigentlichsten und tiefsten Werte seien wieder zum Vorschein gekommen, und mit deDWlüte unseres politi schen und wirtschaftlichen Lebens habe sogleich auch ein vorher kaum erahnter Aufstieg der deutschen Kultur eingesetzt. Auch die Neugeburt Europas lasse sich, durch die hohl und leer gewordenen Phrasen der Zivilisationslieferanten nicht mehr aufhalten. Mit ehernen Schritten setze die Geschichte ihren einmal vorgeschrihbenen Gang fort; die donnernde Sprache der Kanonen bahne dem neuen Europa den Weg. Im Zeichen dieser geschichtlichen Auseinandersetzung, in der Reiche zerfielen und in der unser Erdteil in einer erdbebenartigen Erschütterung seine neue Formung erfahre, versammle sich die deutsche Kunstwelt nun wie alljährlich in München im Haus der Deutschen Kunst zur Eröffnung der Großen Deutschen Kunst ausstellung. Freilich sei vieles von dem, was diesem Fest vor dem Kriege Glanz und Farbe gegeben habe, auf eine spätere Friedenszeit vertagt worden. Der Führer weile im Osten. Dort vollziehe sich jetzt die endgültige Wende unseres Volks schicksals; dort werde eine Zeit eingeleitet, die auf noch unüber. „Der Führer im Kampfgelände." Gemälde von Lonrad Hommel auf der Großen Deutschen Kunst- ausstellung 1941 in München, die heut« eröffnet wurde. (Scherl-Bildevd»enst-M.) Vor«- Ist überall. Wir haben verschiedentlich unseren Lesern ein Bild von den Kämpfen im Osten gegeben, das infolge der Motorisierung großer Truppenteile, der Maffenverwendung von Panzer- wagen und Flugzeugen so ganz anders geartet ist, als wir es aus den bisherigen Kriegen, besonders auch aus dem Weltkriege, kennen. Der Polenfeldzug und dann in erhöhtem Umfange der Krieg im Westen waren gewissermaßen die Vor übungen zu dem gewaltigen Raumkriege, der sich jetzt im Osten abspielt. Ein anschauliches Bild gibt ein Bericht, den der bekannte Sonderberichter Oberstleutnant Soldan eben im „Völkischen Beobachter" veröffentlicht. Er schreibt u. a.: „Ich bin in vorderster Linie und bin es doch nicht. Ich weiß, daß viele Kilometer vorwärts dieses Städtchens ein Truppenvcrband von uns bereits in Smolensk eingodrungen ist. Aber davon merkte man hier nichts. Dorne ist über all. Selbst Halbrechts hinter mir, 150 km von meinem augenblicklichen Standpunkt entfernt, steht eine Infanterie- Division noch im Kampfe gegen einen eingeschlossenen Feind. Auch sie ist vorne, obwohl weit vor ihr bereits deutsche Ver bände kämpfen. Aber dazwischen stehen auch noch Feindkräfte. Das Bild könnte nach vorwärts, recht und links, weiter ge zeichnet werden . . . Die Sowjets versuchen mit äußerster Kraftanstrengung ihre Stalinlinie wiederzugewinnen. Sie wissen, was davon abhängt. Wir aber kämpfen nicht um Linien und Fronten, sondern wollen die Vernichtung des Feindes. Im kühnen Einsatz wird durch immer wieder er weitertes Eintreiben von Keilen in den Feind hinein das Ziel verfolgt. Man versetze sich einmal in die Lage einer Division, die über einen Brückenkopf vorstoßend, unter Stuka- und Ar tillerieunterstützung den nächsten Feind beiseitezuschieben ver mag, nun aber unbekümmert um ihn, auf eigene Kraft gestellt, weiter vorwärts strebt, obwohl sie weiß, daß hinter ihrem Rücken sofort das eben gerissene Loch sich wieder schließen wird und sie hiermit von ihren natürlichen Der- bindungen und ihrem Nachschub abgeschnitten ist. Sie wird bestimmt bald neuem Feinde gegenüberstehen, der vielleicht ebenso beweglich wie sie selber rechts oder links, vorne oder hinten erscheinen kann, vielleicht auch beides zugleich. Aber nur scheinbar schweben sie in der Weite. Drahtlos halten sie Verbindung mit Nachbarn, über dazwischenstehenden Feind hinweg, und mit der vorgesetzten Dienststelle, bei der die Fäden dieser komplizierten Organisationen zusammenlaufen. Ini übrigen vertrauen sie ihrer Eigenkraft, die so bemessen ist, daß sie jeder Lage gewachsen sind. Wesentlich bleibt, ja oft ausschlaggebend, wenn einmal ein übermächtiger Gegner zusammengeballt sich auf einen solchen einsam inmitten der Sowjetarmeen operierenden Verband werfen will, der Ka- merad oben in der Luft. Sein Auge wacht über alles, was auf der Erde vor sich geht, und seine zerschmetternde Kraft ist zur Stelle, wenn sie gebraucht wird. Dieser Krieg auf der Erde wäre unmöglich ohne die Beherrschung des Luftraumes darüber. Er wäre aber auch unvor st ellbar ohne solche Führer und Soldaten, bei denen Mut und Können sich mit beherzter Initiative paaren. Trotzdem bleibt es eine immer wieder Bewunderung verdienende Leistung." Diese Schilderung läßt u. a. klar werden, warum die OKW.-Berichte vor der Erreichung großer strategischer Ziele sich nur auf ganz allgemeine Angaben beschränken und jeden Fingerzeig vermeiden, aus dem die feindliche Führung, die nach dem Verlust des größten Teiles ihrer Luftwaffe >,blind" geworden ist, irgendwelche Kenntnis über die einzelnen Kampfgebiete und die taktische Lage in ihnen schöpfen könnte. Welche Schwierigkeiten auf dem Gebiete des Nach schubs unter den geschilderten Verhältnissen zu überwinden sind, darüber braucht kein Wort verloren zu werden. Eben sowenig darüber, daß der Betrieb der Feldpost naturgemäß außerordentlich erschwert ist. E. D. sehbare Dauer hinaus der historischen Entwicklung unseres Volkes eine neue Richtung geben solle. Jetzt führe Adolf Hitler seine Heere gegen die Bedrohung unseres nationalen Lebens und damit auch unserer deutschen Kunst. Denn unsere Zeit soll nicht das Ende unserer Geschichte, sondern einen neuen herrlichen Anfang bringen, und die deutsche Kunst solle auch in Zukunft blühen und gedeihen können. Für das gleiche Ziel schaffe der deutsche Künstler in den reichen Stunden seiner schöpferischen Einsamkeit. Der nationale Ehrgeiz habe auch das Kunstschaffen erfaßt. Jeder Maler, Bildhauer oder Baumeister wisse heute, daß er nicht mehr abseits arbeite von der Oeffent- lichkeit oder unverstanden von seinem Volke. Längst sei die Große Deutsche Kunstausstellung eine Sache des ganzen Volkes geworden. Mnderttausenden würde auch in den bevorstehen den Wochen und Monaten an dieser Stätte zum Bewußffein kommen, wofür wir alle opferten und verzichteten, wofür unsere Soldaten kämpften und unsere Helden ehrenhaft ge fallen seien, es sei das Ideal der Freiheit und der Schönheit. Aus Not und Sorge, aber auch aus Herois mus und Opfer dieses Krieges, werde sich dieses Ideal an jenem glücklichen Tage des siegreichen Friedens in strahlendem Glanze wieder vor uns erheben. Dann habe unsere Gene- ration ihre Pflicht vor der Geschichte erfüllt. Gestern, am Vorabend der Eröffnung der Ausstellung, empfing Reichspressechef Dr. Dietrich im Hotel „Dierjahres- zeiten" die Vertreter der deutschen und ausländischen Presse. Vichy, 25. Juli. Kriegsminister General Huntzinger hielt in Marseille bei der Rückkehr der Levantearmee ein« Rede, m der er die tapfere Haltung der Truppen in dem ungleichen, "mpf gegen die Briten in Syrien hervorhob.