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«en. >nete Bilder, schreibt Lie i Ler Sturm Panzerjäger und Sch schoß einen Feuervc Kranz feuerspeiender . , nen Kampfwagen zur Umkehr. Der Engländer ist bereit, seine australischen Hilfstruppen zu opfern und Tobruk mit allen Mitteln zu verteidigen. Das hat der erst« Sturm der Panzer gezeigt. s« de« Bunker« Von Tobruk. Schwere GtellnngEmpse. — Lage wie r« Weltkrieg. geworden. H mutigen Stu, Einem Bericht Les Kriegsberichter» Friß Lucke (PK.) entnahmen wir folgendes: Im Feldquartier vor Tobmk. Tage wuchsen zu Wochen, zu einem Monat. Der Kampf um Len Hauptort Ler Marmarika ist eine Schlacht um «ine Festung geworden. Hart, schwer und verlustreich. Aus di« tobe», mutigen Sturmsahrten Ler Panzer folgte der «witterte Stel- krngskrieg. Da« blutig« Ringen um jeden Quadratmeter im Wüstensand. Trommelfeuer und verbissener Nahkampf. Es ist wie tm Weltkrieg. Kampfwagen sind zu einem neuen Angriff vovgerollt, Punkt 4.S0 Uhr. Zusammen mit den Schützen eines Ma- schinengewehrbataillons. Seine Stoßtrupps haben am Morgen den Panzergraben genommen. Werden sie diesmal, durch die Bunker brechen? Gelingt der neue Stoß der Panzer? Seit dem Sonnenaufgang ist das Artillerieduell wieder aufgelebt. Hin und wieder springen die Sandpilze über das Feld. Jetzt nähert sich ihr peitschendes Knallen wieder dem Befehlswagen des Generals. Ein „Geschenk" der Engländer. Ein omnibus- großer Panzerkasten auf Riesenballonreifen, groß und dick wie LaufrSder einer Iu. Eine MG.-Kugel ist drin steckengeblieben. Fensterlose Wände, mit blaugrauem Tarnanstrich. Nur Fahrer und Beifahrer haben Scheiben hinter Stahlblenden. „Mam mut" heißt er. Ein Beutewagen aus dem Fort El-Mechili. Das übliche bewegte Bild eines Gefechtsstandes während des Kampfes. Der I» des Stabes sitzt in der offenen Tür und gibt seine Befehl«. Vertreter der italienischen Wehrmacht, neu eingetroffene Kommandeure warten auf den General. Es ist selbstverständlich kein großes Ereignis, wenn «in Gefechtsstand unter Endlichem Artilleriebeschuß liegt. Dennoch -bleibt es ein eigenartiges Bild, wenn man die Erde um die frei da stehenden Fahrzeuge aufspritzen sieht. General Rommel kommt zurück. Er trägt über dem Khaki den feldgrauen Ledermantel. Seit dem frühen Morgen hat er wieder die Stellungen abge fahren. Das gehört zu seinem festen Tagesablauf. Bespre chungen mit den deutschen und italienischen Kommandeuren an Ort und Stelle. In seiner Begleitung ein Fliegermajor, mit dem Ritterkreuz. Seine Uniform über und über ölver schmiert. Nack dem heutigen Angriff auf Tobruk mußte er rn der Nähe des Gefechtsstandes notlanden. Der 1. General stabsoffizier berichtet über die Lage. „Die Panzer melden günstig — aber die Infanterie kommt nicht nach — die Panzer fahren zurück, um sie zu holen." Wenn di« Infanterie nicht nachkommt, dann ist sie im feindlichen Feuer liegen geblieben. Dann hat der Brite wieder einen Feuerorkan über sie ge- chütket- der die Sturmsoldäten in Deckung zwang. ES sind sturmerprobte junge Krieger von dem Bataillon, das sich südlich von El-Mechili auf einem fast sagenhaften Marsch durch die Wüste kämpfte und den Flugplatz Derna stürmte. Wenn sie -er Eisenhagel niederzwang, dann war es unmöglich, den Panzern durch die Feuerwand zu folgen. Kein Muskel bewegt sich in dem Gesicht des Generals. Es gibt seine Be- fehle: Panzer und PanzerjLger müssen weiter angreifen. Die Ginbvuchsstelle am Panzergraben muß aufgerissen werden. Es gilt die Front nach beiden Seiten aufzurollen. Die wich- tigsten Batterien müssen weggenommen werden. Ihre Nieder- kämpfung ist das wichtigste Ziel. Die Stukas sollen weiter- helfen. Vielleicht heute noch einen Einsatz. Und morgen wieder. Der Stuka-Major legt ernst die Hand an die Mütze. Dann weist der General die italienischen Kommandeure ein. Satz für Satz übersetzt sein Dolmetscher die Befehle. Alles wkd aus d«r Kart« genau festgelegt. Der Kampf um Tdbvuk beginnt «st.' Di« Panzer kehren wieder. Au» der flachen Mulde vor un» rollen st« in ihr« Rlchestellung. Ihr Angriff ist wieder abgeschlagen, zum dritten Mal. Der Kommandeur meldet sich denn General zum Bericht. Der Oberst ist ein kräftiger Mann, mit den ruhigen Bewegungen des alten Soldaten. Man merkt ihm an, wie er innerlich aufgewühlt ist von dem furcht- baren Kampf, au» dem «r soeben kommt. Genau so sein Adjutant, ein junger Oberleutnant. Er erzählt uns, in ab gehackten Sätzen. E» waren nur wenige Panzerwagen. Für di« aber war e» wie «in Todesritt. Die Schutzen konnten nicht folgen. Ein entfesseltes Stahlgewitter brach über sie herein. Di« Höll«. Um die Kampfwagen «in Schnellfeuer von einschlqaenLen Granaten. Alle zehn Meter ein Einschlag neben di« Panzer. „Es waren wohl drei oder vier Batterien, di« auf uns im direkten Schuß feuerten. Und dreißig Pak, vielleicht auch vierzig", fügt er hinzu. „Es ist unvorstellbar." Sie Urten ständig Las scharfe Klicken der Granatsplitter und das Trom meln der Maschinengewehrgavben aüf dem harten Stahl. Sie sahen durch die Optik die Pakgranaten wie Pfeile vorbei- zischen. Sie hatten Verluste, natürlich. Aber sie kämpften sich durch, sie schossen, wo sich ein Ziel bot. Ein paar deutsche Panzerwagen gegen ein« erdrückende Uebermacht. Englische Flugzeuge griffen an, ihre Bomben tvafen nicht. Zum Schluß kamen zwölf britische Panzer und bedrohten sie in der Flanke. Darunter schwere Kolosse von 28 Tonnen. Infanterie-Danzer- kampfwagen mit 80 Millimeter starker Panzerung und einer 4-cm-Kanone. Um das feuerspeiende Tobruk herum, bis in die Höhe der Dia Balbia hatten sie sich durchgebissen. Nun mußten sie umkehren. „Ein Wunder, daß es gelang. Kein Panzer, der nicht Wunden davongetragen hat." Sein Oberst setzt hiiHu: „So etwas habe ich Len ganzen Weltkrieg über nicht erlebt. Auch nicht an der Somme!" Weltkrieg — zum ersten Mal« -er Vergleich. Dann meldet sich der Oberst ab. Einen Augenblick hält der General seine Hand fest. „Wir müssen es schaffen und' wir werden es schaffen!" sagt er. Schweigend stehen Lie Offiziere im Halbkreis. Der Lärm der ständigen Granat- einschläge verstummt nicht. Eg ist der vierte Tag des Angriffs. Der 14. April. Ws wir den Taschenkalender aufscklagen, lesen wir: Ostersonntag. Es hat niemand daran gedacht, hier vor Tobruk. H. Auf dem eroberten Ra» el-Medauuaer. Ueber unser geschütztes Tal führt die Anflugstrecke der deutschen Flieger. Wir konnten von Woche zu Woche fest- stellen, wie ihre Zahl wuchs. Bis zu jenem stolzen Tag, da Stuka-Geschwader mit schwerer . Bombenlast rm Schutze der Jäger gen Tobruk zogen. Wie schwarz gepunktet sah der Himmel aus. Wie das Grollen eines Erdbebens klangen die Explosionen. Das schwarz-weiße Balkenkreuz beherrscht den Himmel um Tobruk. Keiner weiß das mehr zu schätzen als die Männer in den Dunkern und Feldstellungen. Eg ist der 23. Tag der Belagerung. 23 Tage eines Stel- lungskrieges, der von beiden Seiten mit letztem Einsatz ge- Mxt wird. Ein heldenmütiger, Opfergang der Angreifer, Ler deutschen und italienischen,Waffengefährten. AiynzZhes Fest- klammern der Verteidiger an jedem Betonstück der langen Be festigungslinie. Es sind in der Mehrzahl Australier. Einem Sperriegel gleich liegt die feste Kette der Dunker um Tobruk. Weit nach Südwesten vorgeschoben ein tragender Eckpfeiler, Ler Ras-el-Medauuar, 209 Meter hoch. Es ist die höchste Erhebung hier. Diesen Bergkegel — Las bedeutet der Name Ras — haben die deutschen Stoßtrupps im blutigen Nahkampf gestürmt, Pioniere und Schützen. Das war in der Nacht zum 1. Mai. Die Dunkerstellungen um Len Ras-el- Medauuar sind das heutige Ziel des Generals Rommel. Um 7 Uhr rollen die Wagen den Hang der Mulde am Gefechtsstand hoch. Ein wolkenloser Himmel kündigt einen heißen Tag an. Eine Holperfahrt quer durch den Sand der Marmarika. Hier wachsen nur graue Kameldornbüsche uyL Steine, viel Steine. Zuerst zu den Stellungen der italienischen Artillerie. Sie trägt eine Hauptlast dieser Belagerung. Mehr- mals hat der Brite nach heftiger Artillerievorbereitung mit starken Panzerkräften den würgenden Ring um sich sprengen wollen. Es ist ihm nicht gelungen. .Seine Panzer wurden ab geschossen oder zurückgetrieben. Aber die Australier sind zähe Gegner. In den letzten Nächten hat die Artillerie oft Sperr- feuer schießen müssen. General Rommel läßt sich von dem Batteriechef die Ziele zeigen, er ist zufrieden. Der Dolmetscher übersetzt die loben- den Worte. Mit glänzenden Augen dankt der italienische Offizier und legt stramm die Hand an die Mütze. „Il Gene- ral Rommel!" rufen die Kanoniere an den Geschützen sich zu. Unsere Männer sagen stolz: „Der Rommel!" Er genießt überall die gleiche Verehrung. (Schluß folgt.) Kette starker Dunker ausaebaut. Im weiten Rund, von Meer zu Meer schwingend, läuft hinter Stacheldvaht «in breiter und tiefer Panzergraben. Tobruk ist «in« Festuna in der Wüst«! Bon Len Engländern gespickt mit einer Unzahl von Geschützen, Pak und Maschinengewehren. Gegen dieses Bollwerk von Stahl und Beton brandet Lie Sturmwelle der Leutsch-italie nischen Divisionen. Es ist der viert« Angriffstag. Am 8. April waren Stadt und Flugplatz Derna erobert, das stark verteidigte Wüsten- fort El-Mechili SO Kilometer südlich davon erstürmt. Einen ) Ler Halbkreis um Tobruk zu schieben, sie den ersten Angriff. Kampfwagen, den stießen vor. Die englische Artillerie Hang. Der Panzergraben vor einem Pak- und MG-Nester zwang die stähler- Umkehr. Der Engländer ist bereit, Männer vom deutschen Afrika korps beim Angriff auf di« feindlichen Stellungen bei Tobruk. . ' ' (Schevl-Dildevdienst-M.) Ein kühler und unfreundlicher Morgen nach einer kalten Nackt. Mit dem neuen Tag brummt der erste britische Dom- benflieger über uns. Di« Kälte der frühen Morgenstunden hat uns im Zelt längst wachgerüttelt. Der Nordwind fegte auch in Ler Nackt nnt unverminderter Kraft zur Sahara. Er riß an Len Zeltwändey. Wir müssen fröstelnd die Mantel anziehen und den ganzen Tag über anbvhalten. Das ist auch Afrika. Unerträglich, dieses unablässige Wehen über die schutzlos« Fläche. Das geht über Nerven und Stimmung. Aber doch wiederum tausendmal besser als der sengende Sand Les Gkbli oder Lie brütende Glut der Windstille. Ueber uns ein gefährlicher Fliegerhimmel. Eine weiße Wolkendecke mit vielen blauen Löchern. Hin und wieder schleichen sich Li« englischen Maschinen im Schutz der weißen Wände an Li« offenen Himmelsfenster und schütten ihre Bombenkksten aus. Man hört Lie Flieger über Len Wolken, sieht für ein paar Sekunden das Flugzeug gegen den blauen Hintergrund sich hell abheben und oft gleichzeitig die Bomben fallen. Meist acht Stück, di« geschlossen zur Evde sausen. Splitterbomben, Lie wenig Schaden anricht^n. Ehe die Flak die Bristol-Blenheim im Visier hat, kann sie sich im milchigen Wattenmeer fortstehlen. In diesem Gelände, meist flach wie eine Tischplatte, gibt es keine natürliche Deckung. Deshalb müssen die einzelnen Wagen sich gut tarnen und weit verstreut aufstellen. Der Spaten ist wiwer zu Ehren gekommen. Wie im Stellungskrieg 1914/18 muß die Truppe sich eingraben. Eine mühselige Arbeit hier in der Steinwüste. Nach zehn, zwanzig Zenti metern schon muß meist die Picke zu Hilse genommen werden, um die spröden Gesteinsbrocken zu zertrümmern. Diese Deckungslöcher und -gräben sind der einzige Schuß gegen die Splitter. Es sind schwere Tage für die Truppe, wenn sie ohne die Unterstützung ver eigenen Luftwaffe kämpfen und stürmen muß. Sehnsüchtig schauen die Männer nach den schnellen Messerschmitt-Maschinen aus, die Len Himmel leerfegen. Aber vorläufig schwirrt nur der Fieseler Storch des Generals über das Gefechtsfeld. Oder ein Nahaufklärer pirscht sich tollkühn über Lie englischen Linien. Aber dann sind Lie unermüdlichen Stükas da. Todesmutig stürzen sich Lie Kampfflugzeuge nun? auf Tobruk und feinen Kriegshafen, in den Hollenschlünd einer massierten Flakabwehr von Land- und Schiffsbatterien. In Tobruk hat der Brite sich wie auf einer Insel festge- krallt. Tobruk hat viele Vorteile für einen entschlossenen Verteidiger. Die Stadt, von den Italienern modern erbaut, hatte nur etwas über 4000 Einwohner. Sie liegt am SüLufer einer weit nach Osten vorragenden kleinen Halbinsel, die emen natürlichen windgeschützten Hafen umschließt. Seine Tiefe von 13 Metern bietet auch größeren Schiffen geschützte Ankerplätze. Landflughäfen liegen um die Stadt herum. Gegen Lie Steppe und Wüste der Marmarika sind Höhenzüge vorgeschoben, die eine natürliche Schutzstellung sind. Von hier hat der Beobachter einen weiten Einblick in das nur leicht gewellte Land. Diese von der Natur geschaffene Verteidigungs linie haben die Italiener mit Forts und einer fortlaufenden Luftnachrichtenkompanie in Afrika zur Unterrichts.stund« angetreten.. (PK-Sturm^cherlM.) 4