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Erzgebirgischer Volksfreund : 09.05.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-194105091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19410509
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19410509
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-05
- Tag 1941-05-09
-
Monat
1941-05
-
Jahr
1941
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 09.05.1941
- Autor
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Gefahr für die Brücke Aegypten—Indien UGA-Stimme« zu de« BorgLmge« im Irak M ««7. Mai haben dnienMch« m»! Bahnhof von Bagdad erneut bombardiert, vier tand , den onen utlichkeit «gen der Rück- i« östlichen "st nur die lug. iten Die Irakische Regierung hat die Einberufung der Jahre«, klaffen 1918 und 1916 angeordnet. Zahlreiche Privatkraft, wagen wurden für Milttürzwecke beschlagnahmt. Der irakisch» RurSfunk hat Sondersendungen für Indien eingerichtet. Für de« Sieg der gerechte» Sache. Aus Spanisch. Marokko wurde an da» Volk von Irak ein Telegramm gesandt, in dem es heißt: „Das marokkanisch« Volk bringt in dieser geschichtlichen Stunde den Brüdern im Irak fein« tiefempfundene Sympathie -um Ausdruck. Da» marokkanische Doll wünscht aufrichtig den Sieg der gerechten Sach« der Araber auch in Syrien und Palästina/ — Der Aufruf des Großmufti von Jerusalem an di« arabische Be- völkerung, sich dem Kampf des Irak gegen die britischen Unter- drücker anzuschließen, hat bei der Bevölkerung des Iran lebhafte Begeisterung ausgelöst. Auch die iranischen Zeitungen geben der Sympathie für das irakische Doll Ausdruck, da gegen die englische Tyrannei kämpfe. — Der irakische Regent Scherff Charas und König Ibn Saud wechselten Freund- schoftstelegramme, in denen das gegenseitige Wohlwollen ver- sichert wird. Wer einmal lügt,... Beirut, 9. Mai. Um der stark um sich greifenden england. feindlichen Stimmung der arabischen Bevölkerung Palästinas und den ständigen Unruhen entgegenzutreten, lassen die Eng- länder unter der arabischen Bevölkerung die Nachricht ver breiten, die Londoner Regierung sei entschlossen, den arabi- schen Forderungen entgegenzukommen und den jüdischen Ein- fluß einzuschränken. Auch plane man, die Dalfour-Deklara- tion aufzugeben. Aus Kalkutta kommt die Meldung, daß dort die britischen Kreise sich immer stärker über di« Stimmung der Mohammedaner beunruhigen. In Laho« kam es zu schweren Unruhen, als ein indisches Regiment abtransportiert werden sollte, um nach dem Irak verschifft zu werden. Es gab -ahl- reiche Tote und Verletzte. * Kairo, 9. Mai. James Roosevelt, der Sohn des USA.- Präsidenten, ist hier eingetroffen, um König Faruk ein Schrei- ben seines Vaters zu überreichen. Bahnhof von Bagdad erneut bombardiert wurden getütet um> zwei Soldaten verletzt. 9 zeu« Laben in der Nähe von Rawadt iva! ,, , bombardiert, ohne dabei nennenswerten Schaben anzurichten. Lin «nglisches Transportflugzeug wurde gezwungen, auf dem Flugplatz von Nadtssal nieberzugehen. Die 17köpftg« Be- saktzung wurde aefangengenommen. Di« irakische Polizei hat außerdem die vierköpfig« Besatzung eines zweiten englischen Apparates gefangengenommen, der in der Nähe von Almaidich notlanden mußte. Der irakische Kriegsminifter i« Ankara. Ankara, 9. Mai. Der Kriegsminister de» Irak, Radi Schefket, ist gestern morgen mit dem Laur»»expr«ß i» Ankara elngetroffe«. Weiterhin harte Kampfe. Da, irakische Oberkommando teilt u. a. mit: Der Feind hat gegen unseren Delagerungsgürtel um den Flughafeg, von Sin-El-Deban einen Ueberraschungsangriff unternommen. Nach harten Kämpfen zogen sich uns«« Trup pen auf neue Stellungen zurück. Im Lauf« eine« Gegen- angriffes haben wir dem Feinde schwer« Verlust« zu gefügt. Heftiges Feuer unserer Artillerie brachte den Feind zum Stehen. Unsere eigenen Verluste sind nicht schwer. Irakische Bomber haben in der Nacht -um 6. Mai den Flughafen von Sin-Ll-Deban mit Brand- und Sprengbomben belegt, die an den Gebäuden schweren Schaden anrichteten. Am Morgen des 6. Mai Hoden irakische Bomber feindliche Truppenvevbände angegriffen. Eines von zwei Flugzeiten, die uns«« Bomber onariffen, mußte in der Nähe von Ajalbub notlaNden. Das andere ergriff die Flucht. Unser« Luftwaffe hat ein zweites Mal die Flughäfen von SiiEl-Deban und Habbaniyah ange griffen. lieber beiden Flughäfen entwickelten sich Luftkämpfe, die aber den Bombenabwurf nicht verhindern konnten. Di« Startbahn und zahlreiche Munitionslager wurden getroffen. Uns«« Apparat« kehrten alle heil zurück. Am 6. Mai überflogen mehrere feindliche Flugzeuge den Flughafen und Bahnhof von Bagdad. Durch Bomben wurde das Bahnhofsgelände leicht beschädigt. Außerdem wurde ein Gebäude de« Flughafens getroffen. Da» Feuer konnte ge- B»p»>, L Mal. Di« durch di« Vorgänge im Irak ax- «facht« Beweg»»« der arabische» Biller i« »ordere» Orient findet i» d«, amerttauisch«» Oeffentlichkett »egen der Rück wirkungen auf England» schwierig, Stellung i« östlichen Mittelmeerraum wachsende Beachtung. L» ist nicht anr die Frage der Oelversorguua de» britischen Mittelmeer- geschwader» a»» de« Srakgebiet, sondern vor alle« die Er- Haltung der machtpalitische» Landbrücke -wischen Aegypten »ad Indien, dl« der Er- Hebung de» Irak gegen die britische« Landungstruppen einen ernsten politischen Hintergrund gibt. Während die Schlacht im Atlantik mit unvermiuderter Heftigkeit «m dt de» britischen Mutterland«» tobt «nd England «m den Suez- kanal schwere Torge« hat, trifft der überraschend hartnäckige Widerstand de» Irak da» britisch« Reich «« so härter, al» er von den Symvathieknnvgebnnge» der Araber in de« umliegende« Gebiete« begleitet wird. Verdiente Offiziere des Afrikakorps mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. DNB. Berlin, 8. Mai. Der Führer verlieh das Ritter kreuz des Eisernen Kreuzes an Oberstleutnant Ponath, Kommandeur eines MG.-Bataillons; Oberstleutnant Freiherr v. Wechmar, Kommandeur einer Aufklärungsabteilung. Oberstleutnant Ponath, Kommandeur eine« MG.-Bataillons, hat unter höchstem persönlichen Einsatz eine Vorausabteilung im Nachtmarsch von Mcchili auf Derna vorgeführt und di« Rückzugs- stratze der Engländer 48 Stunden allein gesperrt und hierbei neben zahlreichen Gefangenen und großer Beute den englischen Oberbefehls haber in Palästina und Transjordanien und weitere drei englische Generale gefangen genommen. Gustav Ponath wurde 1898 zu Hans- felde (Kreis Saatzig, Pommern) al, Sohn eines Pastors geboren. 1914 trat er al« Fähnrich in das Infanterieregiment 148 «in. Nach dem Weltkrieg war er im Grenzschutz tätig. Nach verschiedenen Kommandos wurde er 1W1 zum Hauptmann, 1939 zum Major und Anfang 1S3S zum Oberstleutnant befördert. Oberstleutnant Freiherr v. Wechmar, Kommandeur einer Auf klärungsabteilung, hat sich im Kampfe in der Sirtebucht, bei Marsael Brega, El Agheila. im nächtlichen Vorstoß auf Benghasi und in den Kämpfen ostwärts Benghasi durch persönlichen Einsatz und Muster- gültige Führung ausgezeichnet. Infried Freiherr v. Wechmar wurde 1899 zu Frankfurt a. M. als Sohn eines Rittmeisters a. D. geboren. Nach Besuch der Hauptkadettenanstalt Lichterfelde trat er 1914 al« Fähnrich in das Garde-Fußart.-Regt. ein. Nach Rückkehr in die Heimat betätigte sich der damalige Leutnant bei der Niederwerfung von Unruhen in verschiedenen Städten und schied als Oberleutnant 1922 aus dem Heeresdienst aus. 1934 wurde er al» Hauptmann in der neuen Armee wieder eingestellt. 1937 wurde er zum Major, 1S41 zum Oberstleutnant befördert. Für Fliegerleistungen in Rordafrika. Der Führer hat ferner das Ritterkreuz verliehen an Major Heymer, Staffelkapitän in einer Aufklärungsgruppe; Ober leutnant Fischer, Flugzeugführer in «iner Aufklärung»- gruppe. Major Heymer hat sich in zahlreichen Feindflügen durch un ermüdlichen Einsatz und überragende« taktische» Derstänoni» al» Auf klärer ausgezeichnet. In Noroafrika hat er unter ständigem, bei- spielhaftem. persönlichem Einsatz als Führer seiner Staffel di« Grund lagen für das Gelingen der Angriffsoperationen de» Afrikakorps ge schaffen. Otto Heymer wurde 1903 als Sohn eine» Konrektor» zu Heepen (Kreis Bielefeld) geboren. 1923 trat er als Schütz« in das Infanterie-Rcgt. 18 ein. Oberleutnant wurde er 1929 und 1934 Hauptmann. Die Beförderung zum Major erfolgte 1940. Im August 1940 wurde er zu einer Aufklärungsgruppe versetzt. Das Eiserne Kreuz 1. Klasse erhielt er am 12. Juli 1940. S«it Mai 1949 vermochte Oberleutnant Fischer in ununter, bsochener Folge' Feindausklärungsflüge durchzuführen, di« für di« Führung von überragender Bedeutung waren. Nur einige Namen seien herausgegriffen aus dieser Erfolgsserie: Dyle-Stcllung, Dün kirchen, Firth of Forth, Stavanger und Suezkanal. Er ist «ine durch Mut und Leistungsvermögen ausgezeichnete Persönlichkeit. Mit un- gtbrochener Frisch« und Kaltblütigkeit, gepaart mit hohem taktischen Verständnis, hat «r seine Aufträge zu ausschlaggebenden Erfolgen gemacht. Erwin Fischer wurde 1912 zu Bühlau bei Dresden al» Sohn eine» Dipl.-Küchenmeister, geboren. Er erlangt« da, Reife- zeugni« im Gymnasium ,Lum heiligen Kreuz* in Dresden. 1933 war er in der SA.-Führerschule in Stllr (Mecklenburg) und in der SA.-Sportschule in Anklam (Pommern). Al, Freiwilliger trat er 1984 in die Polizeischule in Meißen «in. Dann wurde «r in di« Luftwaff« übernommen. 1938 wurde er Leutnant mit der verwen- düng al» Stafseloffizier bei eine, Aufklärungsgruppe. Seine Peför- drrung zum Oberleutnant erfolgt« am 29. Februar 1941. Da» Eistrn« Kreuz 1. Klasse erhielt er am 23. Juli 1949. Berlin, 8. Mai. Für den verstorbenen dänischen Ge sandten Kammerherrn Zahl« fand ein« Trauerfeier statt, d«r al» Vertreter de« Führer» der Chef der Präsidialkanzlei, Staatrmtnistr« Dt. Meißner, beiwohnte Krak«, 8. Mai. Generalgouverneur Dr. Frank eröffnete di« bereits 1V38 durch viel« deutsche Städte gewanderte Bett- Stoß-Ausstellung. Er verkündete dabei die Schaffung einer Deit^toß-Akademie für bildend« Künste in Krakau sowi« di« Stiftung, «ine» Brit-Stoß-Preffe« für hervorragend« deutsche, Kunstleistungen im Generalgouvernement. > In einer Betrachtung -um 5. Jahrestag der Errichtung de» italienischen Imperiums, der am 9. Mai al» „Tag des Heere»" gefeiert wird, würdigt „Giornale d'Italia" die Leistungen des kleinen, einer vielfachen englischen Uebermacht aegenüberstehenden italienischen Heeres in Italienisch-Ostafrika, das nun schon fünf Monate, abgeschnitten von der 6000 Kilo meter entfernten Heimat, ohne sich zu ergeben, kämpft. Eng land spiele sich auf al» der große Bringer der Zivilisation, halt« es aber nicht für unter seiner Würde, den Negus, den alten Sklavenhalter, in seinen Schutz zu nehmen, um ihn wieder auf den Thron in Addis Abeba zu setzen. Das Impe rium der italienischen Arbeit werde triumphieren. Jeder Streifen Lande» werde von der italienischen Wehrmacht zurück- erobert weÄen, koste es, was e« wolle. „Rommel ist immer vor«." Italienische Würdigung. Rom, 9. Mai. ,Lavoro Fascista" widmet dem Komman deur des deutschen Afrikakorps einen Aufsatz unter der Ueber- schrift: „Rommel ist immer vorn". Es wird die Beliebt heit geschildert, deren sich Rommel bei den Soldaten erfreut. Er ist ,^>er Rommel", der „immer vornweg" ist. Die Worte mutig oder tapfer seien nicht ausreichend für Rommel, vor allem nicht in einem Krieg, in dem es bei den deutschen Gene ralen zur Selbstverständlichkeit geworden sei, gerade in den schwierigsten Augenblicken mitten unter ihren Soldaten zu weilen. In ihm rönne man vielmehr die Personifizierung des revolutionären Geistes des neuen Deutschlands erblicken. Nach Schilderung des Lebenslaufes und nach einem Hinweis auf sein« Verdienste im Weltkrieg, die ihm den „Pour le mörite" eintrugen, schreibt die italienische Zeitung, bei seinem neuen Auftrag könne er die Vielseitigkeit seiner Fähigkeiten be- weisen. Er sei Soldat und Schriftsteller zugleich, ein Meister der Strategie und der Tat. Er sei kein Aristokratennachkömm- ling, sondern ein Handwerkerssohn mit tiefem Verständnis für den sozialen Umschwung seines Landes. Der Führer habe recht daran getan, in ihm die fähigste Persönlichkeit zu sehen, dieses Kolonialherr zu führen in einem Gelände und unter Be dingungen, die zum Handeln abseits vom Althergebrachten zwingen. Auch auf afrikanischem Boden erfülle Rommel in wunderbarer Weise die in ihn gesetzten Erwartungen. Die Auszeichnung mit der italienischen silbernen Tapferkeits medaille bezeuge, daß der Kommandeur des Afrikakorps nicht nur seine geistigen Fähigkeiten, sondern auch seine unwandel bare vorbildliche Kühnheit bewiesen habe. Zur Besetzung der Zykladen. Rom, 8. Mai. Die ohne Blutvergießen durchgeführte Be setzung der Zykladeninseln ist zum größten Teil der Tätigkeit der Luftwaffe zu verdanken, die in Flugblättern zur Ueber- gäbe aufforderte und durch ihre Flüge die Einwohner wie di« griechischen Besatzungstruppen von der Nutzlosigkeit eine» Widerstandes überzeugte. Die auf den Stützpunkten der Inseln des Aegäischen Meere» liegenden Teile der Luftwaffe haben mit der Uebernahm« de» Schutzes und der Ueberwachung des östlichen Mittelmeerraume» ein« wichtig« Aufgabe über- tragen erhalten. Am Kopf und Krage«. Wt« ». C. sich et« Berttanen-votu« erschwiudÄt». Dt« Absprache tm englischen Unterbau» über di« Rück- schläg« der letzten Zeit wurde mit einer längeren Rede Lhur- chill» abgeschlossen, der sich um ein Vertrauensvotum de» Hause» bemühte. Zunächst stellte Lloyd Georg» fest, di« Erwartung der Abgeordneten, au» den Ausführungen de» Außenministers Eden etwa» wesentliches zu erfahren, sei ver- geNich geblieben. Nachdem Gden selbst in einem Zwischenruf die fadenscheinig« Ausrede gebracht hatte, „vorherrschende, Ziel seiner Rede sei gewesen, nichts zu sagen, was dem Feind behilflich sein könnte", verkündete Churchill: „Die Red« de» Außenministers darf nicht nach dem beurteilt werden, was Lier gesagt worden ist, denn seine Verdienste müßten auch nach dem beunellt werden, was er nicht gesagt hat." Die Art, wie sich hier der Kriegsverbrecher Churchill vor den Hauptschul- diaen am Unglück der Balkanstaaten stellt, ist ein typisches Bei spiel dafür, mit welchem Zynismus die Londoner Regierung», tliqu« da» Doll über die wahren Vorgänge und ihr« Hinter gründe im unklaren läßt. Während der Führer unmittelbar nach dem Abschluß der Kämpfe vor dem Reichstag ausführlichen Bericht gab, weshalb das Eingreifen im Südosten notwendig wurde, scheut Churchill die Rechenschaftslegung und verschanzt sich ebenso wie sein Außenminister hinter törichten Ausreden. Lr selbst kneift also, macht aber dem Führer den Vorwurf, daß er über seine Zukunstsplän« keine Auskunft gegeben hab«. Seine kurzen und verlogenen Ausführungen über das Balkan- thema schloß Churchill in einem Anflug von Ehrlichkeit mit dem Eingeständnis: „Aber schließlich müssen alle militärischen Operationen nach den Erfolgen beurteilt werden, die sie be gleiten." Das hinderte ihn aber nicht, wenig spater zu be haupten, die Besetzung der feindlichen Gebiete könne „für die deutsche Armee bestimmt keine Quelle neuer Kraft werden". Diese Aeußerung tat er wider besseres Wissen. Auch der ein sichtige Engländer kann sich keiner Täuschung darüber hin- qeben, daß jeder der erfolgreichen Feldzüge der deutschen Armee unsere militärische und wirtschaftliche Ueberlegenheit gewaltig gesteigert hat. Der todesmutige Einsatz unserer Truppen in Polen, in Norwegen, Holland, Belgien und Frank reich und zuletzt auf dem Balkan hat ja nicht allein Gegner niedergeworfen, die bestimmt waren, Englands Festlandsdeg«» zu bilden, sondern er brachte auch riesige Mengen Beutemate- rial, Rohstoffe und Bodenschätze, die jetzt der deutschen Aus- rüstung zugute kommen. Festgehalten sei aber folgend« Erklärung des Kriegsverbrechers Churchill, die er laut Reuter „persönlich und in seiner Eigenschaft als Chef der Regierung" gab: ,Lch habe ganz eindeutig in der direktesten Form di« Verantwortung übernommen. Es folgt daraus, daß ich derjenige bin, der einen Kopf kürzer gemacht werden kann, wenn wir diesen Krieg nicht gewinnen." Auch im übrigen waren Churchills Ausführungen recht düster. Er gab über die Niederlage in Nordafrika zu: „Unsere Generäl« glaubten, daß selbst eine zahlenmäßig überlegene deutsche Armee nicht in der Lage wäre, so früh und so schnell durch die Wüste zu kommen, wie sie es tatsächlich getan hat, und daß sie, falls es ihr doch gelingen sollte, sich nicht mehr verpflegen könne. Es war dies ein Irrtum. Es ist natürlich nicht mög- lich, Rückschläge und gelegentliche Verluste zu vermeiden, und wir werden voraussichtlich noch eine ganze Zeitlang mit der« artioen Dingen zu rechnen haben." Zur Schlacht im Atlantik bemerkte Churchill: „Ls wäre ein Irrtum zu behaupten, sie sei schon gewonnen. Zur Zeit erleiden wir im Schiffsverkehr noch schwer« Verluste." Mit Hilfe Roosevelts hoffe er aber, den Verkehr zur See „wenigstens auf d«m lebenswichtigen Minimum" zu halten. ,Zch fühle, daß Großbritannien von Tag zu Tag und von Stunde zu Stunde um sein Leben kämpft." Daß W. C. trotz alledem das Vertrauensvotum erhielt, entspricht nach Londoner Pressestimmen in keiner Weise der wahren Stimmung der Abgeordneten. Die Mitglieder des Ober- und Unterhauses hätten sich in diesem für England so gefährlichen Augenblick nicht entschließen können, ihrer Kritik durch eine Nein-Stimme oder durch Stimmenenthaltung Ausdruck zu geben. Sie hätten geglaubt, ihre Bedenken zurüB stellen zu müssen, um in den Vereinigten Staaten nicht den Eindruck innerer Zwiespältigkeit hervorzurufen. „Eine unerhörte Schlamperei." Lady Astor, di« Bürgermeisterin von Plymouth, machte dem „Daily Mirror" Mitteilungen über die Räumung der Stadt gegen den Willen der Regierung. Sie erklärte: „Plymouth ist eine Festung. Kinder und Frauen haben hier nichts zu suchen. Wir hab«, seit fünfzehn Monaten verlangt, Plymouth al» Zwangsräumungsgebiet erklären zu lassen. Angesichts de» unerhörten Zögerns der Regierung handeln wir jetzt aus eigene Faust. Die Stümperei des Gesundheits- Ministeriums ist in dieser Sache ein Kiesenskandal und eine unerhörte Schlamperei. Das Versäumnis der Vorbereitung von Räumungsplänen für die größeren Städte ist der größte Fehler de» ganzen Krieg«»." Weiz«nkrise in Kanada. Die kanadische Weizenkrise nimmt immer ernstere Formen an. Zur Zeit ist die kanadische Wirtschaft mit «inem unser- käuflichen Ueberschuß von 678 Mill. Dushels (1 Bushel -- 38,2 Liter) belastet. Für die Ausfuhr 1941 kommen höchsten« 180 Mill. Dushels in Frage, der heimische Bedarf beträgt 60 Mill. Dushels. Die Lage der Farmer wird noch dadurch verschlechtert, daß sie auf Anraten der Regierung im Jahre 1940 eine wahre NekordflSche anbauten, da Kanada auf große Weizenlieferungen nach England und nach den damals noch unbesetzten Tellen Europas rechnete. Der Verlauf des Kriege» tm Jahre 1940 und die wachsende Tonnagenot Englands haben aber einen dicken Strich durch diese Rechnung gezogen. Frieden Wischen Thailand «nd Indochina. Tokio, 9. Mai. Bel Ministerpräsident Fürst Konoye fand heute die Unterzeichnung der endgültigen Verträge über die Beilegung des Konfliktes zwischen Thailand und Französisch- Indochina statt. Damit sind durch Vermittlung Japans du vor dreieinhalb Monaten aufgenommenen Frledensverhand- lungen erfolgreich abgeschlossen, nachdem bereits am 11. März ein vorläufige» Abkommen in Tokio unterzeichnet worden war. Matsuoka stellte fest, daß Japan die neuen Grenzen garantiert und daß die Verträge die Grundlage für enge Zusammenarbeit und Freundschaft -wischen den drei Ländern bilden würden. Bueno» Air«, 9. Mai. Die Regierungen Argentinien«, Brasilien« und der Vereinigten Staaten haben den Regierun gen von Pevu und Ecuador ihr« Vermittlung -ur Beilegung von Gv»n-stv«ttigketten angebottn.
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