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W« S« Fei - / cht bei jeder eite Mutter aber! S«t (Fortsetzung folgt-j unk all« Sa wai gest sch SV» und s-Ä guv beri «Pi «t, peu ge Th« M mel «b. Tru Art Las ital ttali spr« kol- Sef den ttsck lag« kam wui und sch- Deutscher Berkehrspostei» tu Belgrad. (PK-Greiner-Gcherl-M.) — dann hätte sie Nun gerade nicht! Ueberall stehen einsatzbereite Bomber, au f dem Balkan wie in Afrika. (PK-Relmers-Scherl-M.) Hier hausten Engländer. Gesprengte Lagerhäuser im Hafen von Saloniki. (PK-Rauch^cherl-M.) LUM 2. »IlekL ^0^8 Dachte Karla nur an diese Möglichkeit, dann war ihr ganzes leidenschaftliches Her- von Haß erfüllt. Ein paarmal hatte -er Bater versucht, mit ihr über eine -weite Heirat zu sprechen. Aber sie hatte gar nicht hingehört. Nein! Und tausendmal nein! Sie konnte keine zweite Mutter ertragen! Sie liebte den Bater über alles. WaS sie -er Mutter an Liebe nicht mehr geben konnte, galt nun ihm. Er sollte niemand brauchen als sie. Un sre wünschte so brennen-, er möchte mit ihr zufrieden sein. Hätte Fräulein Pellmann eS einen nicht bei jeder Gelegenheit hören lassen: Menn eine zweite Mutter hier wäre, dann würbest Lu dich ganz anders benehmen müssen ... dann würde man dir schon betbringen, was die Pflichten eines fünfzchnjäkrtgen Mädchens sind.. / „Nein, wie du wieder auSstehst! Da hättest du einmal die junge Ehrentraut Schuster sehen sollen, Lie..." „... die ich aufzuziehen die Ehre hatte..." fiel Karla ihrer Erzieherin mS Wort, „auch die hatte keine Mutter, aber alles, waS ich ihr riet, war Gesetz für sie. Zum Ball in Daressalam erschien sie in einer Küchenschürze, und beim Melken frühmorgens trug sie ein Tan-kletö ... Huldigen Sie, Fräulein Pellmann, umge- Ach nein, entsu/— letzt war e- ja!... Mit einem spitzbübischen Blinken in den Augen schaute sie die Erzieherin an. „Aber Fräulein Pellmann war heute, wie immer, nicht geneigt, einen Scherz zu verstehen. „Du bist ein ganz unmögliches Kind!" sagte sie ent rüstet. -ES wäre wirklich höchste Zeit, daß eine energische Hand -ich leitete. Auf mich willst du ja nicht hören. Aber warte nur: es wird schon einmal anders werden! Dein Vater wird dich ja nicht ewig so wild herumlaufen lassen. Hier gehört eine klarblickende, entschlossene Frau her, die weiß, wie sie mit dir umzugehen hat, und ich möchte nach Hannover, zu meinen Verwandten. Ich will mich nicht länger mit dir herumärgern." Fräulein Pellmanns. Stimme zitterte. Eie wollte sich abwenden und hte Keum-L verlaür». Flutzitberga«, m Griechenlaud. sipK^Saier^chvckM.) „Und warum sollen wir Lie alte vivt etnsperren, «wr Karlchen?" fragte Barutti, -er älteste der Schar, ein auf geweckter, vierzehnjähriger Junge. „Weil die Bibi „Pelle" mich geärgert hat. Ich soll mich hinsetzen und an diesem schönen Tag eine lange Geschichte aufschreiben: „Ueber die Pflichten eines jungen Mäd chens. Denkt euch!" Karla hatte erhebliche Mühe, ihrer Schar dieses nach ihrer Meinung blödsinnige Thema begreiflich zu machen. „Wißt ihr, waS das ist?" fragte sie schließlich. Die Jungen schüttelten verständnislos den Kopf. »Na, ich auch nicht!" stellte Karla befriedigt fest. „Also laßt die Bibi „Pelle" solange eirmebuchtet, bis ich daS Zeichen zu ihrer Befreiung gebe. Alles begriffen?" „Ja, Misst," klang eS begeistert zurück. ^Himmel, schreit -och nicht so!" Karla hielt fick entsetzt die Hand vor den Mund. „Niemand darf wissen, waS wir vorhaben. Und nun: ab dafür!" Zufrieden sah Karla, wie die Schar ihrer schwarzen Trabanten im Gänsemarsch hinter dem größten Jungen vorsichtig der Mawest-Farm zusteuerte. Dann verschwand auch sie und wanderte Lurch -as Lichte Grün der Kaffee- sträucher dem Farmgarten zu. Aus der Veranda stand Fräulein Pellmann unL sah unzufrieden nach Karla aus: „Endlich, Kind! Wo s-teckst du denn? UnL wie du wie der auSstehst!" Fräulein Pellmann konnte trotz ihrer jahrzehntelangen Abwesenheit von ihrer Heimat ihre hannoveranische Aus sprache nicht vergessen. Immer wieder s-prach sie s-pitz, wenn sie an einen solchen Laut kam. „WaS sollen denn Lie Menschen von dir denken? Und wie willst du deinen kleinen Brüdern ein Vorbild sein?" sagte sie aufgeregt. Mit einem mißbilligenden Blick streifte sie KarlaS zerknitterte Polobluse, die Hose, deren Rück seite die Spuren von der Kletterpartie auf die Korkeiche Sie drehte den Brief hin und her. Beinahe wäre sie versucht gewesen, ihn ganz vorsichtig zu öffnen. Aber -ann schalt sie sich selbst. So etwas tat man nicht. Das war ge mein. Lieber lief man mit seiner Angst und Unruhe her- um, bis Bater zurück war. Aber irgend etwas mußte man tun, um diese Unruhe zu betäuben. Irgend etwas ganz Berrücktes. An irgend jemand mußte man seine Wut auslassen, unL dazu war niemand geeigneter, als Fräu lein Pellmann. Sie hatte ohnehin noch mit ihr ein Hühnchen zu rupfen. Ausgerechnet heute, an diesem herrlichen Tage, wo man einen Ritt weit durch den Wald Hütte machen können, hatte ihr Fräulein Pellmann einen deutschen Aufsatz auf gegeben: „Ueber die Pflichten eines jungen Mädchens". „Damit du nicht gleich Len ersten Reisetag deines BaterS zu neuen Dummheiten benutzt," hatte sie mit lehrhaft emporgehobenem Zeigefinger hinzugefügt, und Karla über ihre Brille hinweg scharf angesehen. Karla lachte höhnisch auf. Nun, sie würde eS „Pelle" schon zeigen, was man an diesem ersten Reisetag des BaterS anfing. Ihr war gerade danach zumute, über die Pflichten eines jungen Mädchens zu schreiben. „Pelle" sollte sich wundern! Es dauerte nicht lange, da hatte Karla die zwanzig^ JungboyS der Farm hinter Lem großen Getreideschupven versammelt und organisierte in fließendem Kisuaheli LaS Unternehmen gegen „Pelle". Quantil — Folgt mir!" ries sie leise. Eie führte ihren Zug vorsichtig hinter Len Getreide- schuppen herum zu einem versteckt liegenden Platz, von hier aus konnte man das weißgetünchte FarmhauS gut erkennen. Dann kommandierte sie: „Natake wapagazi! — Achtung, stillgestanden!" Sofort bauten sich die Jungen in Reih und Glied auf und schauten erwartungsvoll auf Karla. Die befahl weittr: „Gegen acht Uhr, wenn meine kleinen Brüder gefrüh stückt haben, geht Lie vtbt „Pelle" zur MissionSstation, um sich dort Bücher abzuholen. Ihr laßt sie ruhig ihren Weg gehen, verstanden?^ Die dunklen Köpfe nickten verständnisvoll. „Sobald sie aber zurückkommt, fallt ihr über sie her, nehmt sie gefangen, brinat sie drüben in die alte Hütte und sperrt sie dort ein. Ihr wißt doch, dort, wo früher -erfromme Bater gewohnt hat?" Meher nickte» Hk JuvüUl. Da- MNe/ von ' öee wawe/k-Krem. von EÜMk -N-ckti-cilutr «iurck V«rl«z O»Ic»r Für Kark» stand eS fest: jede einzelne von ihnen versuchte, sich beim Bater lieb Kind zu machen, um ein mal hier auf -er Mawest-Farm Herrin zu werden. Aber eS sollte nieman- an -te Stelle Ler verstorbenen Mutter kommen. Ntemanb! MM ocvncne AKSUS Bau deutsche« Bombe» vernichteter »orbafrikanischer Flugplatz. (PK^Sutz^cherl-M.) Während Karla gegen ihre rebellischen Gedanken an kämpfte, sah sie flüchtig die Post Lurch: ein Heimatbrief für Fräulein Pellmann, aus Hannover, ein paar Ge- schäftsbrief für Len Bater aus Tanga, eine Karte für Dieter und Peter von Herrn Humboldt, Lem jungen Lehrer aus der deutschen Schule vom Kilimandscharo. Also alles nichts Aufregendes. Doch, da war noch xtwaS! , KarlaS Herz tat einen schnellen, erschreckten Schlag. Da- war ja schon wieder so ein Brief mit jenem geldlichen Ueberseeumschlag und -er feinen und doch entschiedenen Handschrift... Wieder trug er als Absender den Ramen: „A. Lind, - z.Zt. Tanga." Karla starrte auf -vn Brief: A. Lind ... z. Zt. Tanga... Das war wohl schon -er vierte Brief mit -er gleichen Handschrift und oem gleichen Absender. Der letzte war noch aus einem anderen afrikanischen Ort gekommen. A. Lind ... Karla zerbrach sich den Kopf. Sie kannte niemand, der so hieß. Aber -aß -ieser Brief von einer Frau war, und Latz der Bater sich mit ihr in Tanga i treffen würde, stand bet ihr fest. Wäre dieser Brief nur i gestern gekommen, ehe Bater fortfuhr, vielleicht hätte sie s sich ein Her- gefaßt und ihn gefragt, obzwar sie wußte, : eS hätte ein fitrchterlicheS Donnerwetter gegeben. Wa» l Bater ihr Mitteilen wollte, tat er auch ungefragt. Im übrigen konnte er sehr energisch werden, wollte sie neu- t gierig sein. Ach, und sie war doch nicht neugierig! Sie hatte nur Angst, entsetzliche, sinnlose Angst, eS könnte z irgendein anderer Mensch sie aus dem Herzen -eS BaterS peiLrävaLL.