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WWW UkssreM Ar. 88 I Mittwoch, den 1«. April lS4l g«r»r«I: Lauptalschüstsstell« ««« Sammel»Nr.rXl 8ahrg.S4 Der Zusammenbruch Brite« «ud Grieche« am Olymp zum K Piräus schwer beschSdigt. — »am vier GperrbaV Luftattgriffe a«f Belfast. Berlin, 16. April. Das »Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Reste des serbischen Heeres gehen der Auflösung entgegen. Deutsch« motorisierte Truppen stießen bis Sarajewo vor und besetzten die Stadt. Tausende von Serben streckten di« Waffen, Gefangenen, und Beutezahlen wachsen stündlich. Di« Luftwaffe bombardierte Bahnanlagen und militärische Stützpunkte der südlichen Herzegowina sowie einen Flottenstützpunkt an der Adria. Sturzkampfflugzeuge er- zielte« vor der dalmatinischen Küste Volltreffer auf einen großen bewaffneten Transporter, der »ach dem Angriff mit Schlagseite liegen blieb. Ein weitere« große» Handelsschiff wurde bei der Insel Brazza schwer beschädigt, ein Flugboot durch MS.-Beschuß zerstört. In Griechenland haben schnelle Truppen die zurück- gehenden britischen und griechischen Verbände durch scharfe» Nachstößen am Olymp und den Bergen westlich davon zum Kampf gestellt. An der griechischen Front fügten Sturzkampfverbände dem südlich Servia zurückgehenden Feinde schwere Berlust« zu. In Luftkämpsen wurden drei britisch« Flugzeuge zum Absturz gebracht, auf griechischen Flugplätzen 17 feindliche Flugzeuge in Brand geschossen. 2m Hase« von Piräus wurden weitere neun große Schiffe durch Bombenwurf schwer beschSdigt. In Nordasrika wurde ein von Kriegsschiffen unter- stützt« Borstoß britischer Panzerkräste auf Sollum «-gewiesen. In der letztey Nacht griffe« statke Kampffliegerverbänd« den wichtige« britischen Versorgung«, und Wersthafea Bel, s afi sn Nordirland a«. Schon die ersten Angriffswellen er. zimen Bombenvolltreffer im Hafengebiet und in Rüstung«, werken der Stadt. Zahlreiche Spreng- und Brandbomben riefen in den Harland- und Wolsfrverften ausgebreitete Brände hervor. Gleichzeitig griffen andere Verbände von Kampfflug, zeugen kriegswichtige Ziel«, vor allem Hafenstädte an der Ost. und Südrüste mit guter Wirkung an. Bei Ginflugversuchen am Tage in die besetzten Gebiete und bei eigenen Iagdvorstößen gegen di« britische Südküste verlor der Feind am 15. April im Luftkampf sechs Jagdflugzeuge und ein Kampfflugzeug. Die Flucht -er Brit« Nur «och Rachhutkiimpse. Saloniki, 15. April. Die Einschiffungen der englischen Truppen an der griechischen O st - küste nehmen immer größeren Umfang an. Die rückwärtige Bewegung der englischen Truppen infolge des Eingreifens der deutschen Stukas artet mehr und mehL in eine heillose Flucht aus. Die Engländer stellen sich nur noch zu Nachhutkämpfen, uin ihrem Rückzug eine gewisse Deckung zu geben. In den Häfen und an sonst geeigneten Stellen, wo die Engländer ver suchen, sich auf griechischen Kriegs» und Handelsschiffen in Sicherheit zu bringen, wurden griechische Handelsschiffskapi täne, die sich weigerten, ihre Schiffe den Engländern'auszu- liefern, von den britischen Räubern mit Waffengewalt dazu gezwungen. So geben die Engländer nicht nur die griechische Armee ihrem Schicksal preis, sondernsie versuchen auch noch,Griechen la nd seine Handels- und Kriegsflotte zu ent- führen. — Es ist immer das gleiche, sobald der Engländer sich zum Kampfe stellen muß, kneift er feige. Seine „Ver bündeten" aber, die sich von den Gaunern in London haben betören lassen, müssen den Briten die Steigbügel halten, damit diese sich recht schnell aus dem Stäube machest können. Daß sie bei der Gelegenheit die Schiffe ihrer Verbündeten gleich mitgehen heißen, sehen sie noch als eine Heldesttat an. Zwischenfalle im Piräus. Wie weiter aus Saloniki gemeldet wird, ist es im Piräus zu Zwischenfällen bei der Einschiffung der britischen Truppen gekommen. Die Engländer verlangten,' daß der gesamte Ver kehr unterbrochen werde und die englische Wiedereinschiffung ein Vorrecht auch vor der Lebensmittelversorgung des Hafens und der Stadt Athen habe. Das rücksichtslose Vorgehen der britischen Offiziere habe zu Kundgebungen der Hafenarbeiter und ihrer Funktionäre geführt. Zu heftigen Auseinander- setzungen kam es, als die Engländer die Stellung einer An- zahl griechischer Lotsen forderten, die die britischen Truppen transportschiffe durch die Küstengewässer bringen sollten. Die Hafenbehörden des Piräus haben das abgelehnt. Jugoslawisch« Dampferbesatzung verweigert Fahrt Auf dem in Schanghai liegenden jugoslawischen 5387 BRT. großen Dampfer „Tymislaw" brachen Unruhen unter der serbische« Armee, mpf gestellt. — Ne«« große Schiffe im 1. bi» 18. April 1SS Flugzeuge ««d »ne vernichtet. Eigene Verluste traten hierbei nicht ein. In der Nacht zum 18. April unternahm der Feind ledig lich Störangriffe ans da» norddeutsche Küstengebiet. Durch Bombenwurf «ntstano nur geringer Schaden. Marine artillerie schoß ein feindliche, Flugzeug ab. In der Zeit vom 11. bi» 15. -Aril verlor der Feind 13 5 Flugzeugeund vier Spexrballone. Hiervon wurden 24 im Lustkampf, elf durch Flakartillerie, drei durch die Kriegsmarine abgeschossen «nd 97 Flugzeuge am Boden zerstört. Während der gleichen gelt gingen 32 eigene Flug zeuge verloren. Der Leutnant Schütter» eine» GebirgsjSgerregiments zeichnete sich dadurch besonders aus, daß er mit einem schwa chen Spähtrupp tief in die feindliche Stellung eindrang, einen feindlichen Divisionskommandeur «nd mehrere Offiziere ge fangennahm «nd ohne Verluste zurückkehrte. * Spalato vo« -e« Italienern besetzt. 15VVV BRT.-Dampfer versenkt. Rom, 16. April. Im heutigen Wehrmachtsbericht heißt es u. a.: In Jugoslawien haben motorisierte Kolonnen der 2. Armee Spalato 400 km von ihren Ausgastgsstellungen an der Grenz« besetzt. Abteilungen der Kriegsmarine haben in Verbindung mit dem Heer die Besetzung der Zara vorge lagerten Inseln fortgesetzt. An der griechischen Front rückten unsere Truppen bis zur Vojussa vor. Ekseke wurde besetzt und überholt. Die Flugplätze von Podgoriza, Janina, Paramithia und Korfu wurden im Tiefflug angegriffen, zehn Flugzeuge zerstört und andere beschädigt. Dier feindliche Flugzeuge wurden abgeschossen. Ein Sturzkampfbomber ist nicht zurückgekehrt. Bei Korfu wurden zwei 3000-BRT-- Dampfer mit MG.^Feuer beschossen, einer geriet-in Brand. In Nordafrika gehen die Operationen bei Sollum und die Einschließung der Festung Tobruk weiter, wo sich der Feind, von Seestreitkräften unterstützt, hartnäckig verteidigt. Deutsche und italienische Lustformationen setzen ihre ununter brochenen Angriffe gegen die Festung und die feindlichen im Hafen liegenden Schiffe fort. In Luftkämpfen wurden fünf Hurricastes abgeschossen. Zwei unserer Flugzeuge sind nicht zurückgekehrt. Im östlichen Mittelmeer haben unsere Luftstreitkräfte Schiffe eines feindlichen Geleitzuges ange- griffen. Ein Dampfer von 15 000 BRT. wurde durch Torpedo getroffen und versenkt. Weitere Schiffe würden durch Bomben schwer beschädigt. In Ostafrika haben unsere Luftverbände bei Dessie Kraftwagenkolonnen mit MG.-Feuer und Splitter- bomben belegt. « a«s Griechenland. der Besatzung aus, als bekannt wurde, daß das Schiff nach Griechenland fahren soll, um im Piräus englische Truppen abzutransportieren. Die Besatzung, unter der sich zahlreiche Kroaten befinden, weigerte sich, die Fahrt anzutreten. Der Vorfall findet hauptsächlich psychologisches Interesse. Praktisch wäre der Dampfer bei dem bekannten Tempo „siegreicher britischer Rückzüge" sowieso zu spät gekommen. * Der Südost-Kriegsschauplatz plötzlich „unbedeutend". Schwedische Zeitungen berichten aus London, der Balkan, der noch vor einer Woche der Kriegsschauplatz war, auf dem England die deutschen Armeen schlagen wollte, ist seit Ostern plötzlich „unbedeutend" geworden, da England sich jetzt an seinem Lebensnerv, dem Suez-Kanal, bedroht sieht. Die Flucht vom Balkan und der Verrat an den bedrängten Bun desgenossen wird mit dem Hinweis bemäntelt, daß England sich „nur seinen Bundesgenossen zuliebe an den Suez-Kanal zurückziehe, um seinen Verbündeten von dort aus der Ferne umso besser helfen zu können!" * „Alle Scham abgelegt." Rom, 16. April. Zu den Nachrichten, daß die Engländer Griechenland verlassen, und dieses Land und auch Jugoslawien ihrem Schicksal überlassen, schreibt „Stefani" u. a., England gebe damit der Welt ein neues erbärmliches Schauspiel wie in Norwegen, Holland, Belgien und Frankreich. Die ganze Welt sei Zeuge gewesen, mit welcher Verbissenheit London Jugo slawien ins Verderben gestürzt hat und mit welcher Groß- sprecherei es sich den Anschein gab, mit den Waffen in der zweiten Linie Aufstellung zu nehmen, während Griechen und Serben in der ersten Linie verbluten mußte». Don der zweiten Linie seien die Engländer dann in die dritte Linie gerückt: schließlich habe man alle Scham abgelegt und verlasse den Balkan fluchtartig. Das britische Oberkommando habe sogar verlangt, daß die griechischen Divisionen die englische Flucht decken, um den Soldaten Churchills Zeit zu geben, das Meer zu erreichen. Der neue englische Rückzug sei ein weiterer Schandfleck für England. Er würde in den Annalen der Menschheit als die entehrendste Feigheit bestehen bleiben, be gangen von einem Krämervolk, das -77- ebenso reich an. Geld wie arm an Ehre — unfähig ist, zu kämpfen. VH«« Ghr«. Die Entwicklung der Lage auf den Kriegsschauplätzen ist für England alles andere als befriedigend. Für Churchill bestehen zwei Möglichkeiten: entweder er läßt sein Landungs- korps in Griechenland, dann wird es vernichtet, oder er versucht, es nach Aegypten zu überführen, wo es nach der Niederlage in der Eyrenaika sehr notwendig gebraucht wird, dann geht der letzte Rest des Ansehens seiner Nation rettungslos vor die Hunde. In dieser Zwangslage hat sich, wie es seiner ganzen Natur nach nicht anders zu erwarten war, der Kriegs verbrecher Nr. 1 entschlossen, die Ehre seines Landes wieder einmal preiszugeben und wieder einmal Bundesgenossen, die er erst in das Kriegsabenteuer gehetzt hat, schmählich zu ver raten und ihrem Schicksal zu überlassen. Die englische Ad- miralität hat, wie der „E. V." gestern meldete, der griechischen Flotte befohlen, die Flucht des Landungskorps zu decken. Noch vor vier Tagen hatte Reuter erklärt, die englischen Truppen auf dem Balkan seien in der besten Form und brennten darauf, gegen die Deutschen zu kämpfen. Das war eine der schmutzigen Finten, die John Bull anzuwenden pflegt, wenn er im Begriff ist, ein Opfer zur Schlachtbank zu führen. Nachdem die Engländer überhaupt nicht den Versuch gemacht hatten, den Jugoslawen zu helfen, sollten die Griechen sicher gemacht werden, damit sie ja nicht versäumten, den feigen Verrätern so lange wie möglich den Rücken zu decken. Dabei leistete das griechische Propagandaministerium Handlangerdienste, indem es zu derselben Zeit mitteilte, die serbische Armee sei intakt und die Hauptschlacht stehe noch bevor. Nachdem Polen, Norwegen, Holland, Belgien, Frankreich und Jugoslawien ins Unglück gebracht worden sind, ist nun Griechenland an der Reihe. Nach erprobter Methode werden Straßen und Brücken zerstört, Oeltanks und Magazine vernichtet und schließlich die griechischen Truppen und Schiffe gezwungen, solange zu kämpfen, bis die Herren Briten sich in Sicherheit gebracht haben. Die „glänzenden Siege" von Namsos, Andalsnes, Narvik und Dünkirchen wiederholen sich, die Bundesgenossen werden dabei preisgegeben, nachdem sie auch noch ihre Schiffe zum Abtransport haben hergeben müssen. Churchill und seine Helfershelfer zeigen sich damit von neuem vor aller Welt als die Lumpen, als welche sie in Deutschland längst bekannt sind. Ihnen ist Anstand und Ehre gleichgültig, sie setzen den letzten Rest des Vertrauens, den England noch in der Welt besitzt, auf's Spiel, um den Schlußakt des Dramas, das sie über Europa Hereinbrechen ließen, hinaus zuziehen. Die Welt ist um einen Beweis der englischen „Treue" reicher, und dem USA.-Präsidenten ist es überlassen, seinen Namen und das Ansehen der von ihm vertretenen Nation mit den Schandtaten der englischen Politik zu beflecken. E. V. Bulgarie« hat -le diplomatischen Be- ziehungen zu Jugoslawien abgebrochen. Sofia, 16. April. Bulgarien hat gestern die diplomatische« Beziehung«« zu Jugoslawien abgebrochen. Die der jugo- lawischen Gesandtschaft übergebene Note führt für diese Ent- cheidung folgende Gründe an: 1. die seit Anfang des laufen- >en Monats durch jugoslawische Truppenteile ausgeführten unbegründeten und nicht herausgeforderten Angriffe gegen Grenzposten; Luftangriffe jugoslawischer Flugzeuge gegen bulgarische Städte, in deren Verlauf Zivilpersonen — ins besondere Frauen und Kinder — getötet wurden, obwohl Bulgarien sich außerhalb des Konfliktes hielt; 3. die Feststel lung, daß Mitglieder der jugoslawischen Gesandtschaft in Sofia Beziehungen mit umstürzlerischen Elementen unter, hielten, die Unruhen und einen Staatsstreich vorbereiteten. Dies ging u. a. auch aus Aufrufen hervor, die — in Jugo. slawien gedruckt — von Mitgliedern der jugoslawischen Ge- sandtschaft nach Bulgarien gebracht und durch umstürzlerische Elemente verteilt würden. Aivilverwaltung i« Untersteiermark, KSrnten u«b Krain. Berlin, 15. April. Nachdem in den ehemals öfter- reichischen Gebieten der Untersteiermark, Kärntens und der Krain die militärischen Operationen abgeschlossen sind, hat der Führer mit der Verwaltung dieser besetzten Gebiete Chefs der Zivilverwaltung betraut, die ihm unmittel bar unterstehen. Die Ausübung der militärischen Hoheits rechte verbleibt den militärischen Befehlsstellen. Zum Chef der Zivilverwaltung in der Untersteiermark hat der Führer den Reichsstatthalter und Gauleiter Dr. Uiberreither, in den besetzten Gebieten Kärntens und der Krain den stellv. Gauleiter Kutschera bestellt. Schwerer Luftangriff a«f ganz England. I« der Nacht zum Mittwoch ««ternahmen, wie der iritische Nachrichtendienst heute zugibt, die deutschen Flieger chwere Angriffe auf ganz England. Auch über Nordirland /eien sehr starke Verbände der deutschen Luftwaffe tätig ge wesen, die stundenlang praktisch da» ganze Gebiet angegriffen hatten. Bomben seien ferner über London und einer Stadt der Rordostküste abgeworfen worden. I» Nordirland seien industrielle Anlagen in beträchtlicher Zahl beschSdigt worden. Auch da« Luftfahrtministerium «nd da» Ministerium für die inner« Sicherheit sowie das Hauptquartier der RAF. in Rotd- irland berichten über feindlich« Lufttätigkeit von großer Aus dehnung. ... ,