Volltext Seite (XML)
KlMWWer MWM I Nr. 33 5<l/ Kakao. Der Ma««, -er Millionen Mensche« a«s dem Gewissen hat können. Siegeszeichen. Focke-Wulf-„Kurier" find konnenzahl aufgemalt, die Am Seitenruder eines die «»riagr G.M. ONM««», «na, Sachs« DratttanIchriN «ulachk» Der Feind warf mit schwachen Kräften in der letzten Rächt au der Kanalküste Bombe«, ohne nennenswerten Schade» anznrlchten. Flakartillerie schoß ein feindliches Flugzeug ab. „Reinigt den Himmel In rollendem Einsatz gegen Matta. Gaswerk in einer schottische« Hasenstadt in Brand geworfen. Bengasi geräumt. Rom, 8. Febr. Im heutigen Wehrmachtsbericht heißt es: An der griechischen Front wurde ein feindlicher Angriff unter schweren Verlusten für den Gegner abgewiesen. Am 5. und 6. tobte in der südbengasischen Senke eine äußerst heftige Schlacht mit schweren eigenen und nicht weniger schweren Verlusten des Gegners an Mann und Material. A m Abend des 6. halber Feind Bengasi besetzt, das von unseren Truppen zur Schonung der italienischen Eingeborenenbevölkerung geräumt worden war. Auf einer Pressetagung in Frankfurt a. M. befaßte sich der Stabsleiter des Reichspreffechefs, Reichshauptamtsleiter Sundermann, auch mit dem Rücktritt des Reuterdirektors Sir Roderic Iones. Dieser Mann, der seit den Tagen des Buren krieges die Lügeypolitik des Reuterbüros beeinflußt und seit dem Weltkrieg sie geleitet hat, sei einer von jenen großen Un bekannten der Weltpolitik, die hinter der Maske der demo kratischen Pressefreiheit unermeßliches Unglück über die Völker gebracht und Millionen Menschenleben auf dem Gewissen haben, die durch sein« Lüge« in, Verderben geschickt wurden. Er gehöre an erster Stelle zu denen, die auch den jetzigen Krieg angezettelt haben. An seinen« schmutzigen Schreibtisch fitze nuN ein anderer, die Aufdeckung der Reuterverbrechen, mit denen die Welt sich schon zu beschäftigen beginne, werde er ebensowenig aufzuhalten vermögen wie den Zusammen bruch des englischen Volkes, das heute die Quittung dafür er halte, daß es an Reuter glaubte. ' 3m Geiste des Dreierpaktes. Berlin, 8. Febr. Der neue ungarische Außenminister Bardossy hat aus Anlaß seiner Amtsübernahme an den Neichsaußenminister v. Ribbentrop ein Telegramm gerichtet, in dem es heißt: „Es ist mir ein aufrichtiges Bedürfnis, Eure Exzellenz im Sinne der von meinem unvergeßlichen Vorgänger und Freund Grafen Esaky befolgten Politik herzlichst zu be grüßen. Es ist mein fester Entschluß, die Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern auf der bewährten Grundlage der gegenseitigen Verbundenheit weiter auszubauen. Vom Geiste des Dreierpaktes beseelt, hoffe ich, hierbei auf das erprobte Vertrauen Eurer Exzellenz rechnen zu dürfen." Der Reichsaußenminister hat geantwortet: „Mit bestem Dank. . . spreche ich Eurer Exzellenz meine herzlichsten Glückwünsche für Ihr neues Amt aus. Ihre Absicht, die er- probte Freundschaft zwischen Deutschland und Ungarn im Geiste des von uns hochgeschätzten Grafen Esaky weiter aus- zubauen, begrüße ich aufrichtigst. Seien Sie versichert, daß ich die Aufgabe, die Sie sich gestellt haben, im Interesse unserer beiden Länder jederzeit wärmstens unterstützen werde." Bulgarien a» der Sette Deutschlands. Sofia, 7. Febr. Der Abgeordnete Kostoff hob vor der Kammer die Notwendigkeit eines Zusammengehens Bulga riens mit Deutschland hervor und betonte, daß das kom mende Frühjahr für das bulgarische Volk schicksalsreich sein werde. Es gebe nur eine Seite, zu der sich Bulgarien schlagen könne, das sei die Seite, die eine neue Weltordnung im Kampfe gegen das Juden- und Frei- maurertum, sowie die Plutokrütie aufrichten wolle. Es be stehe kein Zweifel darüber, daß die nicht nur militärisch, son dern auch moralisch am besten bewaffnete deutsche Armee den Sieg davontragen werde. Folglich müsse Bulgarien sich auch moralisch wappnen, um den Platz auszufüllen, der ihm auf dem Balkan gebühre. Bulgarien dürfe nicht hinter den Kulissen stehen und nicht nur auf die Porsehung vertrauen. Tokio, 7. Febr. Aus Hokolulu wird gemeldet, daß der Großteil der USA.-PaziN kflotte mit 150 Krieg«, schiffen aus Pearl Harbour zu Hochseemanövern ausge laufen ist. Admiral Kimmel, der neuernonnte Flottenc^f, befindet sich an Bord de« Flaggschiffes „Pennstlvania". es auch griechische Matrosen, die keine Lust mehr haben, auf alten Frachtern, sog. Seelenverkäufern, mit Bannware für England losgeschickt zu werden. Soweit man ihrer habhaft werden kann werden diese Männer jetzt in englische Konzen trationslager eingesperrt. Anschlag britischer Agenten auf die Tochter de» ägyptischen König». Der italienischen Presse wird aus Beirut gemeldet, eng lische Agenten hätten versucht, die Tochter des ägyptischen Königs Faruk zu rauben. Die britischen Geheimagenten in Aegypten gingen nicht nur darauf au», die Politiker dg« Landes zu beseitigen, sie hofften auch, durch Terror Erfolge zu erringen, die auf anderem Wege nicht erzielt, werden, könnten. Räch dem Scheitern des Komplotts gegen den König während der Orientreise Edens sollte durch den Raub der Prinzessin Ferial ein Druck auf den ägyptischen König aus geübt werden. Die Mitteilung über den versuchten Raub sei von den britischen Behörden streng geheim gehalten worden, aber jetzt durch einen Neutralen, der aus Aegypten ausge wiesen wurde, bekannt geworden. Dor etwa einem Monat hätten die Wachen des Königspalastes von Abdin einen Griechen und zwei Neger entdeckt, die das Töchterchen des Königs in einem Automobil entführen wollten. Der eine Neger wollte sich auf das Kind, das mit einer Begleiterin spazieren ging, stürzen, doch gelang es den Wachen, dem Mann zuvorzukommen. Der Grieche habe zugegeben, daß sie tatsächlich die Absicht gehabt hätten, das Töchterchen des Königs zu rauben, bestritt jedoch, ein britischer Agent zu sein. Ein Arger erklärte, einige Dutzend Pfund Sterling erhalten zu haben, um den Griechen nach dem Königspalast zu be gleiten. Nach einer Meldung aus New-Delhi macht sich in Afgha nistan eine kräftige Propaganda gegen England geltend. Der bekannte Fakir von Ipi stehe mit den afghanischen Häupt lingen in Verbindung, um einen Aufruhr gegen England anzuzetteln. „Junge" Generale solle» es in England machen. Zunächst bei den Heckenschütze«. Die englische Propaganda hebt als besonderes Kenn zeichen der Heckenschützenoataillone hervor, daß sie unter der Leitung eines jungen tüchtigen Generals ständen, der seine Fähigkeiten in Frankreich erwiesen habe. — Wir wollen die bei Dünkirchen entwickelten Fähigkeiten englischer Truppen- führer, „siegreiche" Rückzüge durchzuführen, nicht in Abrede stellen. Immerhin ist es neu, daß man plötzlich in England auch junge Generale als tüchtig bezeichnet. Denn man er innert sich der Ansicht des alten Generals Ironside, der bei Beginn der Norwegenbesetzung den deutschen Truppen von vornherein den Untergang prophezeite, weil sie von Generalen geführt würden, die im Weltkrieg noch als Hauptleute an der Front standen und deshalb vie» zu unerfahren, seien, um solche großangelegten Aktionen mit Erfolg durchführen zu „Reinigt den Himmel von der deutschen und italienischen Pest!", so heißt es in einem Aufruf, den der Admiral der britischen Mittelmeerflotte Cunningham an seine Mann- schäften ricktete. Mit solchen Redensarten und lautem Säbel rasseln versucht er sich und seinen Leuten Mut zu machen. Wie müssen die deutschen Bombengeschwader ihnen zusetzen, wenn der Admiral an die Schiffe den Befehl gehen ließ, die Stukas wie tolle Hunde abzuschießen. Möbel werde« aufgrkaust. Der Minister für öffentliche Arbeiten, Lord Reith, kauft Mr Rechnung des Gesundheitsministers Macdonald Stühle, Tische, Kleiderschränke, Betten und anderes Hausgerät auf, das zur Verfügung der aus den bombardierten Gebieten ent. fernten Personen gestellt werden soll. Diese sind in leeren Hausern untergebracht, die nun, natürlich nur mit dem Not wendigsten, ausgestattet werden sollen. Wie e» englische« SoldateufamUie» ergeht. Die Londoner „Financial News" stellt fest, daß die „Un- aerechtlgkeiten gegenüber den Einberufenen der Moral unsag. bar schaden". Eine Umfrage in Bristol habe ergeben, daß die Versorgung der Fvmilien der Einberufenen immer noch völlig unzureichend sei. „Unter 100 Bristolern an der Front be finden fick 20, die fick» fragen, wie nahe ihre Familien am Ver hungern find." Die Zeitung meint, darin liege eine „wirklich« Gefahr", die bald beseitigt werden müsse. „Sympathie«" für GrkchpElwed. Die Zahl der, Seeleute, die ihr H?ben für Englands Dabanque-Spiel einsetzen wird immer kleiner. Besonders find Berlin, 8. Febr. Das Oberkommando der Wehr-l Macht gibt bekannt: Einzelne Kampfflugzeuge griffe« krieg,wichtige Ziele ass der britische« Sasel erfolgreich mit Bombe« a«. Hierbei nmrde ia einer Hafenstadt an der schottischen Ostküste der Kessel eine» Gaswerk» im Liefaagrlssia Brand geworfen. Bomben schwerste« Kaliber» träfe« t« SSd- ostengland eine« Bahahof und eim Fabrikanlage. Bor Dundee warde ein kleine» Handelsschiff durch Bombea- volltreffer zerstört. Sm Mittelmeerraum griffen deutsche Kampf, fliege« in den gestrige« Abend» u«d Nachtstunde« im rollen de« Einsatz die Flugplätze Luca und Hal-Far, de« Seeflughafen Marsa-Sckroeco und die Hafenanlage« von La Valetta auf der Insel Malta an. Bomben treffer zerstörte« Halle« and Unterkünfte «nd verursachte« größere Brände. Schiffe mit Angabe der Tonnenzaht aufgemalt, die von diesem Kampfflugzeug bei seinen Feindfahrten versenkt worden sind ^K-Branbt.DBZ-M.) Dor einiger Zeit hat die britische Regierung einen Aus schuß eingesetzt, der die nicht einfachen Fragen lösen soll, die sich aus der Notwendigkeit einer Uebernahme der Kakaoernte der tzoldküste Nigerias und Sierra Leones ergeben haben. Die diesjährige Kakaoernte in diesen Gebieten wird auf über 400 000 Tonnen geschätzt, die England unmöglich aufnehmen oder verkaufen kann. Während im vergangenen Jahre, als England erstmalig die Kakaoernte Westafrikas übernahm, nur Deutschland und dessen östliche Nachbarn vom Kakaomarkt abgeschnitten gewesen sind, fällt in diesem Jahr ganz Europa als Abnehmer für den westafrikanischen Kakao aus, womit, allein für West- und Nordeuropa gerechnet, 125000 Tonnen unverkäuflich bleiben. Die einzigen verbleibenden Märkte sind die Vereinigten Staaten und Großbritannien (letzteres wird, wofür unsere U-Boote und Flieger sorgen werden, nicht allzu viel von dem Kakaosegen sehen), deren nor- maler Friedensverbrauch sich zusammen auf etwa 200 000 Tonnen beläuft. Der Londoner „Economist" stellt daher fest, daß auch von der diesjährigen westafrikanischen Kakaoernte mindestens wieder die Hälfte unverkäuflich bleibt und daß sich daher die Notwendigkeit der Vernichtung noch größerer Mengen als im Vorjahr ergibt. Diese Verhältnisse haben sich noch bedeutend verschlechtert durch die von der britischen Re gierung gegenüber Belgisch-Kongo und Französisch-Kamerun eingegangenen Abnahmeverpflichtungen für Kakao, die sich mengenmäßig mindestens auf 30—40 000 Tonnen belaufen. Daß England überdies einen Teil der brasilianischen Kakao- ernte (500 000 Sack zu 2,5 Millionen Dollar) aufgekauft hat, sei nebenbei erwähnt. Vor kurzem hat die amerikanische Zeitung „Washington Times Herald" berichtet, in den südamerikanischen Ländern sei man sehr darüber erregt, daß England gewaltige Mengen von Kakao zu Schleuderpreisen auf dem amerikanischen Markt an biete und dadurch wichtigste südamerikanische Interessen schä. dige. Während England in normalen Zeiten 43 v. H. des Kakaobedarfs der UHA. liefere, habe es in den ersten zehn Monaten 1940 bereits 67 v. H. auf den dortigen Markt ge worfen. In der letzten Sitzung der Panamerikanischen Union habe» deshalb nicht weniger al« 12 der SO südamerikanischen Staaten gegen diesen britischen Schleuderwettbewerb lebhaft Klage geführt. - Zweifellos haben diese Länder dieser Miß stimmung in den letzt«, Pochen, auch gegenüber der durch Süd, amerika reisenden Willingdon-Abordnung Ausdruck gegeben. Es zeigt sich eben auf allen Gebieten, daß England über haupt nicht an die wirtschaftlichen Belange anderer Länder denkt, sondern sich auch auf dem Gebiete des Handels aus schließlich vom krassesten Egoismus lenken läßt. Seine sog. wirtschaftliche Hilfe, die es den „Schwachen" verspricht, steift sich in Wirklichkeit als katastrophale Wirtschaftsschädigung dar. Wer in irgendwelcher Handelsbeziehung zu England steht, wird früher oder später sich davon überzeugen, daß es ihm ebenso schlecht geht wie den militärischen Verbündeten Albions. Wer den Lords vertraut, der kann sicher sein, daß er von ihnen eklig durch den Kakao gezogen wird. Vf. I Somabeick IS-imt-L S A Februar lS41 s s gahrg. 94 s