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Di» Vollend««- «sfereo Sieges. Vn s«in«« N»ujahr»aufruf « da» deutsch» Volk sprach der Führer von der Vollendung unsere» Siege» sm neuen Sahr. Da» ganz, Volk teilt mit seine» Führer dies« und«, dingt, guv«rsicht «benso »t« d«n unbezwingbar«« Dillen, all» für dlesrn -ewaltt-st«» und «ntscheld»ndst«n Slrg unsrrer G»- schicht, rlnzusrhrn. Di« grohdeutsch, Wehrmacht brennt aus dl» endgültige Abrechnung mit England. Di» schaffende Heimat steht hinter dieser unvergleichlichen Wehrmacht und gibt ihr all, nur denk baren Mittel an dl, Hand. Adrr st, arbeitet nicht nur, st« opfert und wird stch auch im Sahr« de» Siege» nicht von der Front beschämen lassen: Da» Krleg»winterhllf»werk 1940/41 ist der Ausdruck sozialer Volksgemeinschaft, wie es sie ähnlich auf der Erde nicht gibt. Daran wollen wir denken am Wochenende, dem 8. Opfersonntag diese» Kriegs-WHW. ** Slanchau. Die alleinstehende Rentnerin S. wurde in ihrer Wohnung gosverglfjet tot aufgefunden. Ein Gasrohr, bruch war die Ursache. Der Rohrbruch brachte noch drei andere Personen in Lebensgefahr. Sie konnten aber gerettet werden. * Olbernhau. Sm Namen de« Führer, sprach der Re- gierungspräsident zu Chemnitz der Frau Dorothea Schrödter geb. Albert, die am 11. September einen Knaben von der Gefahr de» Ertrinken» aus dem Derksgraben gerettet hat, «ine öffentliche Belobigung aus. " Penig. Gestern wurde an einem schienenaleichen Ueberaang zwischen den Bahnhöfen Penig und Amerika der 18 Sahre alte Schlosser Arno Nagel aus Arnsdorf schwerver. letzt aufgefunden. Nagel starb kurz darauf. Vermutlich ist er mit den Schneeschuhen auf der abschüssigen Straße kurz vor dem Bahnübergang in zu schnelle Fcchrt gekommen und gegen «inen Zug geprallt. " Dresden. Der Führer hat zum ehrenamtlichen Mit. aliede des besonderen Senats des Volksgerichtshofes in Berlin den Generalmajor der Landespolizei a. D. Meißner in Dres den bestellt. " Dresden. Der kaufmännische Angestellte Karl Wolf, gang Schejbal, der im Juli eine Frau, die beim WSschespülen ins Wasser gestürzt war, au» der Elbe gezogen hatte, erhielt «in, öffentliche Belobigung und eine Geldbelohnung. ** Dresden. Gestern nachmittag stürzte auf dem Bahn hof Wettiner Straße der Maurer Schneider aus Radebeul vcr. mutlich durch Schwindelanfall vom Bahnsteig auf ein Gleis. Er wurde bewußtlos aufgehoben und starb nach kurzer Zeit. * Dresden. Am späten Abend wurde der 44 Sahre alte Malergehilfe Knebel von einem Lastkraftwagen erfaßt und ge. tötet. Der Verunglückte ist in den Wagen hineingelaufen, Ähne daß der Fahrer von dem Unfall etwa» bemerkt hat. " Zittau. Der 18 Jahre alte Heinz Seibt aus Ostritz er. hielt beim Ausschirren der Pferde einen Hufschlag an den Kopf. Er erlitt einen Schädelbruch. " Zittau. In Olbersdorf kam es zwischen den Brüdern Reichelt zu einem Streit, in dessen Verlauf der 25jährige Kurt seinen 31 Sahre alten Bruder Werner erschoß. Der Täter wurde verhaftet. Brandstiftung nach acht Jahren aufgeklärt. Sm April 1932 brach inGeyerim Hause des aus Katto. witz stammenden Peter Wilhelm Giebel ein Feuer aus, das schnell gelöscht wurde und nur geringen Schaden verursachte. Sm September des gleichen Sahres entstand zum zweiten Male in dem Hause ein Brand, wobei das Haus eingeäschert wurde. Giebel erhielt die Versicherungssumme ausgezahlt und baute das Haus neu auf. Bei beiden Bränden tauchte der Verdacht der Brandstiftung auf, doch fehlte es an Beweisen. Erst im September 1940, also nach acht Jahren, gelang es dem Polizei- meister in Geyer, die Sache aufzuklären.' Giebel, dessen Haus baufällig war, hatte seine Landsleute Kasparek, Kula und Wenzel veranlaßt, die Brände auzulegen, wofür sie eine Be lohnung erhalten sollten. Giebel und seine Frau sowie seine drei Landsleute standen nunmehr vor einer Großen Straf kammer des Chemnitzer Landgerichts wegen gemeinsame" Brandstiftung. Das Urteil lautete gegen G. wegen Anstiftung zur Brandstiftung auf vier Sahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrenrechtsverlust, gegen seine Frau auf ein Sahr sechs Monate Zuchthaus und drei Sahre Ehrenrechtsverlust. Die Angeklagten Kasparek, Kula und Wenzel erhielten je ein Sahr acht Monate Zuchthaus und drei Jahre Ehrenrechtsverlust. Turnen * Sport » Spiel Dresde« ««d Hamburger SV. vor Schalte 04. -n b«« laten Sahr«, ist » fast imm», f» s«oes«n, daß Schalk, 9« in den Meisterichastsspielen in den Bereichen am erfolg reichsten abichnltt und di, höchsten Lorergebniff, «rz(«lt». Am Anfang diese» Sahre» ist »» ander», denn der Dre»dner SC und der Hamburg«, SV haben beide im rorunterschied Schalk, den Rang adläufen können. Da» beste Torergebnl» in den Punktspielen hat gegenwärtig der Dreadner SC aufzuwellen, der e» in elf Spielen aus >1:1 Punkt« und auf 64:12 Tor, gebracht hat, so daß der Lorunterschied ö> beträgt. Der Hamburger Sportverein, der schon 1ö Spiel, erledigt hat, vermocht, mit 80:0 ,in»n Punktrrkord »u rrreichen und auch im Tor«rg,bni» hat die Hamburger Mann- schäft mit 64:16 »inen Vorsprung von 48 Toren erreicht. An dies, Ziffern kommt Schalk, 04 nicht ganz heran, denn in elf Spielen wurden 21:1 Punkt» und Ü0S Lor» »rzielt, so daß d»r Torunter- schied 42 betragt. Da» Torergebnl» allein kann selbstverständlich nicht maßgebend für »in« Rangliste s«in, wrtl di« Gegner in den einzelnen Sport bereichen sehr verschieden sind. So ist beispielsweise von den führenden Vereinen der 1. FE Nürnberg in Bayern bisher auf zehn Spiel» mit 18:4 Punkten und 28:10 Toren gekommen, so daß die Torziffern außergewöhnlich niedrig liegen. Sn der Ostmark hat Rapid Wien ln acht Spielen 11 :S Punkte und 40:9 Torr er- reicht,,so daß entsprechend der Zahl der Spiele und der Stärk, brr Degnrr ,tn bimerk,nsw,rtes Torergebni» zu verzeichnen ist. Schachb«zirl Südwestsachseu. Sn dem Turnt» um di« Einzelmeisterschaft d«s Srzgrbirge» wurdr am v. San. in Schneeberg eine weitere Rund» gespielt. Dietrich behandelte gegen Köhler dir Eröffnung sehr zahm. Köhlrr rrlangtr mühelosrn Ausgleich und konnte bald mit einem Turmopfer zwei Bauern gewinnen. Trotzdem hatte Diet- rich mit ungleichen Läufern noch vortreffliche Remisaussichten. Al, er aber im Endspiel einen dritten Bauernverlust übersah, brach sein» Partie schnell zusammen. Weidauer erreichte gegen M. Müller einen gewaltigen Stellungsdruck. Er schnürte seinen Gegner, der sich zu vorsichtig verteidigte, regelrecht ein und setzte ihn im Schluß- angriff überraschend matt. Die Parti, E. Müller—Höfer mußte ausfallen, da Höfer nicht antrat. Spielfrei waren Azig und Ritt weger. Sn der Zwischenzeit verlor Azig auch gegen Weidauer. An der Spitze stehen nunmehr Höfer, Kohler, E. Müller, M. Müller, Weidauer mit se 1. Dietrich, Rittweger mit je 2 und Azig mit ö verlustpartten. Da» Feld ist also noch geschlossen beisammen: jeder kann al» Letzter und jeder außer Azig al» Erster durch da» Ziel gehen. Dir nächste Rund» wird am 12. Januar vorm. in Bernsbach (Kaffee Lindenhof) gespielt. Stall«»« Bobmeistrrschafte» verlegt. Sn Eortina d'Ampezzo sollen sämtliche Wintersportanla gen für die Weltmeisterschaften am 18. und 16. Januar einer Generalprobe unterzogen werben. Dabei wird die neue Italien-Sprungschanze eingeweiht werden, die gleichzeitig vorgesehenen Bobmeisterschaften im Zweier und Vierer müssen auf unbestimmte Zeit verlegt werden. KdF.-Sport weiter im Aufbau. Die Arbeit der KdF.-Sportämter, die auch in der Kriegszett mit bestem Erfolg weiter geführt wurde, wird im neuen Sahre noch wieder einen Ausbau finden. Sm Vordergrund steht dabei wieder die Fürsorge für di» Berufstätigen in den Betrieben. Erfreulicher weise hat stch die Anzahl der Betriebssportgemeinschaften weiter erhöht, wie auch di» Teilnehmerzahlen tm allgemeinen gestiegen sind. Di» sportliche Betreuung der verwundeten, die auch mit KdF.-Sportstunden in den Lazaretten und Erholungsheimen ge- fördert wurde, wird ebenfalls noch mit einem vermehrten Einsatz fortgeführt. Ein andere» Gebiet der Kriegsarbeit ist die Beircu- ung der Kinder mit der Einführung von Kinderspieltagen. Der Arbeitsplan für 1941 steht die Aufnahme neuer Gebiete vor. Ge- plant sind u. a. ein Schwimmertag und ein Keglertag. Olympiasieger Woodruff hat Weltrekordplän«. Der schwarze Amerikaner Woodruff, der bei den Olympischen Spielen in Berlin Sieger im 800-Metcr-Lauf wurde, trägt sich mit Weltrekordplänen. Er will bei den Lallenrennen in USA., die im Winter immer eine große Rolle spielen, die Weltbestleistung im Laufen über 1000 Pards angreifen. Woodruff ist bestimmt ein Läufer von großen Fähigkeiten und 1940 sollte es in Helsinki den großen Zweikampf Harbig—Woodruff geben. Hooddruff hatte 1938 die 800 Meter in 1:52,9 gewonnen, Harbig stellte dann 1939 mit 1:46B einen neuen Weltrekord über diese Strecke auf. Wie die 1000-Pards.Leistung von Woodruff auch ausfallen wird, an den 800-Meter-Wellrekord von Harbig dürfte der Olympiasieger 1936 nicht herankommen. Lebe verantwortungsbewußt! Denke an Deine Ge- sundheit, aber nicht erst, wenn es schon zu spät ist. Gesunde und frohe Menschen braucht das deutsche Volk, um die ihm gestellten Aufgaben erfüllen zu können. Die Ausstellung „Gesund oder krank" im Auer „Bürger garten" ist ein Wegweiser zur Gesundheit. -reu« -aus -»Bei — Bo« Lawinen überrascht. Ein Unteroffizier der italie nischen Finanzpolizei und vier Zollsoldaten wurden, wie aus Mailand gemeldet wird, im Dal Vigezzo von einer Lawine überrascht. Zwei Zollwächtern gelang es, sich aus den Schnee- j massen zu befreien und die Grenzwache der Schweiz zu verständigen. Nach längerem mühevoNem Suchen wurden! die beiden anderen verschütteten Zollwächter tot geborgen,' während von dem Unteroffizier keine Spur entdeckt werden I konnte. — Ein Arbeiter einer im Dal Gerola von zwei! Lawinen überraschten Arbeiterkolonne, der beim Appell nicht anwesend war, von dem man aber angenommen hatte, daß er sich selbst in Sicherheit gebracht hatte, muß ebenfalls üls ver. unglückt angesehen werden. Die übrigen 25 Verschütteten sind lebend geborgen worden. — Zwei dänische Fischer Opfer eine, Schneesturme». Ein Schneesturm, der am Neujahrsmorgen über den Oeresund hin zog, hat zwei dänischen Fischern das Leben gekostet. Di« beiden, die am letzten Tage des alten Jahre» mit zwei Kame raden auf Dorschfang ausgefahren waren, werden seit dem Silvesterabend vermißt. Auf der Rückfahrt hatten sie ihre Be. gleiter in Charlottenlund, einem Dillenvorort der dänischen Hauptstadt am Oeresund, an Land gesetzt und waren selbst nach Kopenhagen weitergefahren, das sie in einer guten Stunde hätten erreichen müssen. Alle Nachforschungen nach ihrem Verbleib sind ergebnislos geblieben. Die Verunglückten, zwei Brüder, waren verheiratet. Der eine hinterläßt zehn, der andere k- ''» Kinder. — Kältewelle in Rumänien. In Rumänien herrscht seit einigen Tagen wieder große Kälte. Durch ein kurzes Tau wetter entstand starkes Glatteis, das nicht nur zahlreiche Un- fälle hervorrief, sondern auch den Verkehr auf da» stärkste be- hinderte. — Deichbruch in Holland. Wie au» Zeeland berichtet wird, ist an der Nordostseite von Nordbeveland bei hohem Seegang ein Deich in einer Breite von 100 Metern gebrochen. Man hat sofort Maßnahmen ergriffen, um dem weiteren Zer störungswerk der See Einhalt zu gebieten. Der Schaden, der bisher angerichtet wurde, beziffert sich auf über 100 000 Gulden. — Sroßfeuer i« Madrid. In einer Madrider Groß, tischlerei brach ein Brand aus, der schnell auf die nebenstehen. den Häuser Übergriff. Auch der Palast des Herzogs von Veragua, in dem der Gerichtshof für politische Verantwortlich keit tagt, stand in Gefahr, ein Raub der Flammen zu werden. Neben der Feuerwehr wurde die Falangejugend eingesetzt, um die Akten dieses Gerichtshofes, vor dem sich die republikani schen Politiker wegen ihrer Handlungsweise während der roten Epoche zu verantworten haben, in Sicherheit zu bringen. Nach sechsstündiger Arbeit gelang es, den Brand zu löschen. Die > Tischlerei ist mit ihren Vorräten an Brettern und Möbel völlig zerstört. Der Schaden wird auf 300 000 Peseten ge- schätzt. Ferner brannte der Dachstuhl des Herzogspalastes ab. Im übrigen konnte das Gebäude, das außer dem Gerichts archiv wertvolle Teppiche, schmiedeeiserne Arbeiten und Möbel aus der Renaissance- und Barockzeit enthält, erhalten werden. Bei den Nettungsarbeiten wurde ein Feuerwehrmann verletzt. — Brand m einer spanischen Textilfabrik. Nach einer Meldung aus Barcelona wurde in Puigcerda eine Textilfabrik durch Brand zerstört. Sämtliche Bestände und Maschinen sind vernichtet. Der Sachschaden wird auf über 1,5 Millionen Pe seten geschätzt. Menschenleben sind nicht zu beklagen. — Deutsche Spende für die Arme» in Madrid. Der deutsche Botschafter in Madrid, v. Stohrer, überreichte dem Bürgermeister des Madrider Bezirkes Buenavista, in dem die Botschaft gelegen ist, ein Geldgeschenk von 3000 Peseten für die Armen diese» Stadtteils. Weihnachten beim Reichsarbettsdienst. Ein Arbeitsmann aus Aue schreibt uns: Nun sind wir fast zwei Monate hier im wiedergewon- nenen deutschen Osten, um unseren Dienst mit dem Spaten abzuleisten. Mit welchen Vorurteilen sind wir nicht alle hierher nach St. gekommen. Zusammengewürfelt aus den verschiedensten Berufen, und jetzt bilden wir schon eine große Gemeinschaft. Aus Jungarbeitern und Kopfarbeitern sind recht zackige Arbeitsmänner geworden. Mitten in unsere Arbeit fallen die Schneeflocken und geben dem westpreußischen Land «in winterliches Gepräge. Unwillkürlich rufen sie in uns Gedanken an das nahende Weihnachtsfest wach. Der Weih nachtsurlaub stand lange im Mittelpunkt der Wünsche. Wer hätte stch nicht gern einmal als Arbeitsmann zu Hause vor- gestellt? Aber „erstens kommt es anders und zweitens als man denkt". Wir haben keinen Heimaturlaub bekommen und uns dabei mit Millionen von Kameraden getröstet, die genau wie wir durch den Krieg gezwungen sind, Weihnachten weitab von ihren Lieben zu verleben. Langsam beginnen die einzelnen Trupps ihren Stuben ein weihnachtliches Aussehen zu verleihen. Die schönsten Tannenbäume sind gerade gut genug, um den verwöhnten Ansprüchen der Arbeitsmänner zu genügen. In den Stuben gibt es einen regelrechten Wettstreit: Wer hat den schönsten Weihnachtsbaum? Die Tage vergehen wie im Fluge, und plötzlich ist da» Fest da, schneller al» wir gedacht hatten. Nun «beginnt ein eifriges Putzen und Revierreinigen. Da» ganze Lager gleicht einem Ameisenhaufen. Jeder tut fein Bestes, denn der Weihnachtsmann soll eine blitzsaubere Unterkunft vorfinden, wenn er un» besucht. Langsam wird «» dunkel, und bald wölbt sich ein strah- lender Sternenhimmel über dem westpreußischen Land. 17.30 Uhr rückt die Abteilung in den Speisesaal ein. Als die Ar beitsmänner die Schwelle des Tagesraumes betreten, kann man ihren Gesichtern ablesen, daß sie von der ihnen entgegen strahlenden Fülle von Lichtern überrascht sind. Die Aus- aestaltung des Raume» mutet geradezu feierlich an; im Blick- seid das Symbol des Nelchsarbcitsdienstes, die Tische weiß gedeckt und in der Mitte de» Raumes der Tannenbaum, bas Symbol der deutschen Weibnacht und de» immerwiederkehren- den Lichtes. Dann darf jeder von uns seine neugierigen Blicke an den bereitgestellten mit allerhand leckeren und nütz lichen Sachen überhäuften Tellern weiden. Die Weihnachtsgabe der Abteilung übertrifft wirklich alle Erwartungen. Nach einem Ledichtvortrag werden die Lichter am Weih- nachtsbaum entzündet, alt« deutsch« Weihnachtslieder klingen auf. Dann spricht unser Abteilungsführer zu uns. Er er- innert nochmals daran, daß nickt nur wir, sondern Millionen von Kameraden gezwungen sind, das Weihnachtsfest fern der Heimat und fern von ihren Lieben zu verbringen. Diele er- lebten Weihnachten da» erstemal nicht im Kreis ihrer Familie, sondern unter Kameraden in einer größeren Gemeinschaft. Und da» gerade würde uns ein unvergeßliches Erlebnis blei- f den. Wir gedenken unserer Kameraden an der Front, unserer I Lieben in der Heimat und vor allem unseres Führers, dem wir es verdanken, daß wir in diesem Jahre Weihnachten feiern können. Mit der Hoffnung auf eine baldige Beendi gung des Krieges beschließt er seine Ansprache und damit auch den ersten Teil der Feier. Nun öffnen sich die Türen, und vier graubärtlge Weih nachtsmänner, in zottige Pelze gehüllt, über und über mit Paketen und Päckchen beladen, stampfen schwerfällig herein. Sie rufen Namen für Namen auf, und fast jeder erhält ein Liebesgabenpaket von daheim. Was wird da wohl alles drin sein? Neugierig wird der Inhalt beschnüffelt, und mancher eben erst an» Tageslicht beförderte Pfefferkuchen geht den Weg alle» Irdischen. Nach einem reichhaltigen Abendbrot, da« unseren Küchen bullen alle Ehre macht, wird ein duftender Glühwein aufge- fahren. In ausgezeichneter Stimmung lassen wir einen bunten Kameradschaftsabend vom Stapel, der alle Erwartungen übertrifft. Unsere Führer finden wir unter uns, und alles ist begeistert von der schmissigen Musik und den Darbietungen der Kameraden. Manch schlummernde» Talent kommt hier zum Vorschein. Reicher Beifall wie in einem Wunschkonzert belohnt die jungen Künstler. Bei unserer Ausgelassenheit merken wir kaum, daß auch der schönste Abend ein Ende haben muss. Mit dem Lied „Kein schöner Land in dieser Zeit" be schließen wir unseren Weihnachtsabend und gehen mit dem Bewußtsein auf die Stuben, daß da» Weihnachtsfest im Reichsarbeitsdienst bestimmt genau so schön war wie bei Muttern zu Hause. Joachim B.