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WUMer MlWM Iahrg. 92 Montag, den 13. November 1939 Nr. 266 Deutsche U-Boote im Atlantik teilt ver- Der Bericht am gestrigen Sonntag lautete: Mehrere Versuche der Franzosen, in den letzten Tagen eine von unseren Gefechtsvorposten besetzte Höhe 11 Km. südwestlich Pirmasens mit Unterstützung durch Ties, flieger und starke Artillerie zu nehmen, sind gescheitert. Die Höhe «ad eine Anzahl von Gefangenen bliebe« in unserer Hand. Gkn 14000 Tonne«-Dampfer versenkt. Amsterdam, 12. Nov. Aus Vigo wird berichtet, datz bei den zahlreichen in diesem spanischen Hafen liegenden eng lischen und französischen Schiffen, die unterwegs nach Eng land oder Frankreich sind, große Bestürzung herrsch« durch die Nachricht vom Auftauchen deutscher U-Boote in der Umgebung dieser Verkehrsstraße des Atlantik. Diese Linie wird sehr scharf von der englische« «nd französischen Flotte bewacht. Nach einem vorgestern abend a«fgefangene« Funk- sprach soll der 14 000 Tonne« große Dampfer „Pon- zano" versenkt wordea sei«. Ein japanischer Dampfer be hauptet, ein deutsche» U-Boot gesichtet z« haben. Kurz darauf habe er SOS-Rufe der „Ponzano" aufgefangen, in denen mitgeteilt wurde, daß da» Schiff versucht hatte, einem deut schen U-Boot zu entkommen, jedoch gestellt «nd unter Feuer genommen wurde «nd n«n im Sinken sei. B-z»!»»»!» d« «Is-nchoit« D»z!rst»- belloa«: Au« Unlichallungsbla«, Schnxtxruer Anz-lg«, Schwarzmber,« Anz«>g«, VöhuUi« Siad!. anzUger) k« «au, «tu!»!. Botmiaha und Tran-Port- kost«, monaNstst l^S AM, holdinanalltch O.A> AM, durch die Post «tnM. oll«r Destag«, monasttch r.10 DM aurlchl. Iustestgedüdr. Stnzelnummer lo Psg. Mr Rüchgab« unoerlanal rtngereichler SchrtMche »st», übernimmt dt« Schrtltleming »etne Verantwortung. Der Militärberichterstatter des „Petit Puristen"' gibt zu, daß die französischen Truppen im Verlaufe der vom Gegner durchgeführten Handstreiche zahlreiche Verluste gehabt hätten. Ein Tankdampfer flog in die Lust. Geuf, 13. Nov. In dem französischen Kriegshafen Brest explodierte gestern ein Tankdampfer au» unbekannten Grün den. Viele Besatzungsmitglieder und Hafenarbeiter, die mit dem Ausladen der Petroleumladung beschäftigt waren, kamen ums Leben. Die Toten, deren genaue Zahl bisher noch nicht bekanntgegeben worden ist, sollen bereits heute beigesetzt werden. Französische Angriffe bei Pirmasens gescheitert. Berlin, 13. Nov. Das OberkommandoderWehr« macht gibt bekannt: Erneut« Versuche starker feindlicher Spähtrupp», auf den Höhe« beiderseits Liederschiedt, 11 Kilometer südwestlich Pir. masens, z«zufaffen, bliebe« ohne Erfolg. Ein Offizier «nd 24 Mann w«rden als Gefangene eingebracht. Beiderseits Saarbrücken etwas stärkeres Artillerieseuer als in den letzten Tage«. Da» Gesinde» der Verletzten. München, 12. Nov. Ueber den Zustand der verwundeten Opfer des Anschlages im Bürgerbräukeller wird gemeldet: Alle 28 Verletzten befinden sich noch in den Kliniken, doch ist eine Verschlechterung des Zustandes bei keinem der Opfer eingetreten. Ihr Zustand ist zufriedenstellend. Auch das Befinden der beiden am schwersten Verletzten bessert sich. Einige leichter Verletzte stehen vor ihrer Entlassung. Zu dem Staatsakt in München am Sonnabend mittag sei noch kurz nachgetragen: Nach Schluß der Rede von Rudolf Heß tritt der Führer an jeden einzelnen Sarg, schmückt ihn mit dem Zeichen seines Dankes und grüßt jeden toten Kameraden. Dann begibt er sich zu den Hinterbliebenen der Gemordeten. Er drückt ihnen die Hand, und dieser Hände druck des Führers ist Mr sie der schönste Trost in ihrem Leid. Noch einmal tritt Adolf Hitler vor die Särge, hält abermals kurze, stumme Zwiesprache mit seinen Getreuen und verläßt, gefolgt von Rudolf Heß und Adolf Wagner, die Stätte des Staatsaktes, der damit sein Ende gefunden hat. Auf dem Nordfriedhof erfolgt dann die Beisetzung der Opfer in einem Gemeinschaftsgrab. Der Führer hat auf Vorschlag des Stabschefs einem Sturm der Standarte 16 (List) den Namen „Franz Lutz" und dem Technischen Sturm der Obersten SA.-Fühvung Reichs- autozug Deutschland den Namen „Eugen Schacht«" verliehen. Damit tragen zwei weitere Sturmfahnen der SA. die Namen von Blutzeugen der Bewegung, die am 8. November für den Führer und Deutschland ihr Leben gaben. Der Anschlag schon im August vorbereitet Ein angeblicher Handwerker dringend verdächtig. »Das Reich ist gerüstet, jedem Angriff wirksam zu begegnen. Dr. Goebbels über den Anschlag von München «nd seine Folge«. Der Dank des Führers. Für unzählige Bekundungen herzlicher Anteilnahme. Berlin, 12. Nov. Nach dem ruchlosen Münchener Attentat sind dem Führer au» alle» Gauen des Deutschen Reiches und auch von vielen Deutsche» jenseits der Grenzen in Telegrammen und Briefen unzählige Bekundungen Herz, licher Anteilnahme «nd aufrichtiger Freude über seine Be- Währung vor dem Verbrechen zugegangen. Da es dem Führer nicht möglich ist, auf alle diese Zeichen der Treue «nd des Mitgefühls für die Opfer des Anschlages im einzelnen zu antworten, läßt er auf diesem Wege allen Volksgenossen, die in de» letzte« Tagen seiner «nd der gefallenen oder verletzten Kämeraden «nd Frauen gedacht haben, d«n tief empfundenen Dank übermitteln. ft» du a» AachmMa, <r>ch»!»n>d« Viummr bl, „m>U!a>» » Uh» bl d»» S»Ichöst»l!«!I«». D« sttr dt, re » brM tst 4 PK., sttk b«> «>»» beA!«I « M-, amMchltPIo. Wzmetn«Bedingungen lautPretrststed Nachtadstastel S De! Versagung om hoher «and dein« «Ostung au, lausenden Derirögen, del Unlerbrechungen de» Seschösl». betriebe, stein« Änsgrüch«. Leipzig Ar. irres. Slablbanst-Äunlo: Aue L Sa. Britischer Dampfer in der Nordsee gesunken. Amsterdam, 12. Nov. Nach einer Meldung aus London erklärten gerettete Besatzungsmitglieder des gesunkenen bri tischen Dampfers „Carmarthen Loast", daß das Schiff i« der Nordsee nahe der englischen Nordostküste nach einer furcht- baren Explosion an Bord gesunken sei. Die Explosion sei derartig heftig gewesen, baß das Schiff nach wenigen Minuten in den Wellen verschwunden sei. Zwei Besatzungsmitglieder seien durch die Explosion getötet und sechs weitere verletzt worden. In Berlin sprach auf einem Kameradschaftsabend der Firma Osram, zu dem auch die Partei und Offiziere und Soldaten einer Flakabteilung geladen waren, Reichsminister Dr. Goebbels über den Sinn der Gemeinschaft des Volkes in dieser Zeit des Krieges. Er führte u. a. aus: „Wir sind uns von Anfang an darüber im klaren ge- wesen, daß dieser Krieg Mr uns alle nicht leicht sein würde. Das Volk aber ist am besten Mr den Krieg gerüstet, das die stärksten Nerven hat und sie auch bewahrt. Daß uns die britische Regierung eine solche Auseinandersetzung einmal aufzwingen würde, war nach Lage der Dinge kaum zu be- zweifeln, und zwar aus folgenden Gründen: Wir National sozialisten hatten die Absicht, ein soziales Deutschland aufzu bauen, ein Deutschland der Volksgemeinschaft. Es war aber klar, daß, wenn 90 Millionen Deutsche unter einer einheit lichen Führung, ausgerichtet in einer einheitlichen politischen Weltanschauung, zu einem Machtblock zusammengefaßt waren, bloß ihre politische Existenz allein schon von gewissen Staaten als Bedrohung angesehn werden würde, die sich daran ge wöhnt hatten, Mitteleuropa als ihre Kolonie zu betrachten. Der Führer hat die Reaktion der Gegner auf diese Tatsache vorausgesehen und uns deshalb auch nach allen Richtungen darauf vorbereitet. Deshalb hat er, nachdem sein Angebot auf eine gleichmäßige Abrüstung oder wenigstens Rüstungs beschränkung abgelehnt war, eine Wehrmacht aufgebaut, die dem deutschen Volk gegen jeden Angriff seiner Gegner den nötigen Schutz verleihen sollte. Unsere Feinde wollten uns von Anfang an vernichten, aber sie haben ihre Maßnahmen immer zu spät getroffen, wie ja überhaupt die Geschichte des Nationalsozialismus zugleich auch die Geschichte der verpaßten Gelegenheiten seiner Gegner ist. Da« Reich ist heute gerüstet, um jedem Angriff wirksam zu begegnen. Es ist selbstverständlich, daß sich der Führer gegen diese Angriffe so vorbereitet hat, daß an unserem Sieg nicht gezweifelt werden kann. Wir haben nichts zu befürchten. Auch die englische Blockadedrohung kann uns nicht mehr im ponieren. Wir können heute in Deutschland beispielsweise mehr Butter je Kopf verteilen als die Engländer in ihrem reichen Lande. D. h.: der Blockierte ist in mancher Beziehung schon zum Blockierenden geworden! Wirtschaftlich Deutsch land auszuhungern und zu erdrücken, ist vollkommen unmög lich. Militärisch tst das ebenso ausgeschlossen, denn militä risch ist die Lage Mr uns ungleich viel besser als im Welt krieg. Es bleibt also Mr unsere Gegner gar kein anderer Ausweg mehr als einen letzten verzweifelten Versuch zu machen, die Kraft des deutschen Volkes wieder nach dem alten Rezept, das sich jahrhundertelang an Deutschland bewährte, zu zerbrechen, nämlich das deutsche Volk im Innern zu spal- ten. Cs ist el» alter Trick der englischen Politik, ein Volk von seiner Führung zu trennen, es mit Phrasen zu betören, die Führung endgültig zu beseitigen und damit das Volk führer los, waffenlos und wehrlos der Willkür der englisch-imperia listischen Politik auszuliefern. Das meinte auch Herr Cham- berlain, al» er in seiner ersten Rede nach Kriegsausbruch sagte: Ich wünsche den Tag noch zu erleben, an dem Hitler vernichtet tst!" Das ist der Sin« de» Attentats vom 8. No- vember im BLrgerbrä«keller in München. Wenn es nicht ge lingt, so sagt man sich in London, das Volk gegen den Führer aufzuhetzen, dann muß eben der Führer verschwinden, gleich gültig welche Mittel dabei zur Anwendung kommen. Dieses infame Verbrechen ist Deutschlands Feinden nicht gelungen und es kann ihnen auch nicht gelingen! Denn unser Instinkt sagt uns, daß es keine Gerechtigkeit mehr in der Welt gäbe, daß die Weltgeschichte ihren Sinn verloren hätte, wenn wir Deutschen, die wir uns nun sieben Jahre lang ehrlich ange- strengt haben, Deutschland wieder frei und groß zu machen, durch die Sprengbombe einer Verbrecherclique an der Er reichung diese» Zieles gehindert werden könnten. Das ist nicht möglich. Welches Wunder auch jedem geplanten Ver brechen der Gegenseite entgegentreten mag: der Führer wird diesen Krieg mit seinem Volke siegreich bestehen." Zum Schluß wandte sich Dr. Goebbels an die mitan wesenden Soldaten: „Euer Dienst ist hart und aufreibend, auch wenn ihr in Berlin noch nicht zum Schießen auf feind- liche Flugzeuge gekommen seid. Darauf möchte ich euch zur Antwort geben: Es gibt Menschen und Organisationen, die wirken nicht nur durch ihr Handeln, sondern auch durch ihr Vorhandensein. Wenn ihr nicht da wäret, dann würden die feindlichen Flugzeuge vielleicht kommen. Es gibt Zeiten, da dient der Soldat dem Vaterlande durch Schießen, und es gibt Zeiten, da dient der Soldat dem Vaterlands allein dadurch, daß er da ist und bereit steht! Dr. Goebbels schloß: „Ist dieser Krieg, den England wollte, gewonnen — «nd wir wissen, daß er gewonnen wird —, dann bedeutet da» die endgültige Be freiung unsere» Volke» «nd die Sicher««- «nsere» nationalen Leben, Mr alle Zeiten." Aufregung im Reuyorker Hase«. Ei« Schiff mit Bombenflugzeugen Mr England plötzlich gekentert. Neuyork, 12. Nov. Ein Schiff, auf dem zwei amerika nische Lockheed-Bombenflugzeuge untergebracht waren, die nach England verfrachtet werden sollten, ist heute gesunken. Das Fahrzeug war am Pier im Hafen von Neuyork befestigt, während es auf die Ankunft des britischen Dampfers wartete, der die Flugzeuge an Bord nehmen sollte. Detektive wurden sogleich mit der Untersuchung beauftragt. Sie haben fest- gestellt, daß es zur Zeit des Unglücks weder starken Wind noch Hoh« Wellen gegeben hat. * Englische« Piratenschiff im Mittelmeer. Istanbul, 13. Nov. Im Istanbuler Hafen ist ein eng lischer Frachtdampfer eingelaufen, der schwarz gestrichen ist und eine freistehende, ungetarnte Heckkanone hat. Name und Heimathafen sind übermalt. Mission bei der Staatspolizeileitstelle München in München, Briennerstraße 50, unverzüglich mitzuteilen. Der verdächtige Mann wird wie folgt beschrieben: 165—170 Zentimeter groß, 30—35 Jahre alt, normale Figur, dunkles ungescheiteltes Haar. Bekleidung: schmutziger, gelblicher graubrauner Arbeitskittel, vermutlich Knickerbocker und Sportstrümpfe. Bei der Untersuchungskommission hat schon eine ganze Reihe Personen Angaben gemacht. Diese Spur verdichtet sich immer mehr, zumal festgestellt werden konnte, daß der gesuchte Handwerker weder zum Personal des Bürgerbräukellers ge- hört hat, noch als Handwerker dort ordnungsmäßig tätig war. Es ist jetzt klar zu erkennen, daß dieser Mann nicht nur ein- mal, sondern mehrfach erschien. In technischer Hinsicht ist es inzwischen gelungen, zwei Firmen festzustellen, die als Her steller einzelner Teile des Uhrwerkes des Zeitzünders in Frage kommen. Hinsichtlich des Materials der anderen Teile des Sprengkörpers sind die Untersuchungen und die Ueber- prüfungen der verwendeten Materialien noch im Gange. Der Reichsführer U und Ehef der deutschen Polizei mit: Es steht nunmehr fest, daß mit der Vorbereitung de» brecherischen Anschlages im Saal des Bürgerbräukellers bereits Ende August d. I. begonnen wurd«. Dringend verdächtig ist in diesem Zusammenhang eine Person, die im Bürgerbräu- keller wiederholt als angeblicher Handwerker aufgetreten ist «nd sich dort auf der Galerie des Saales zu schaffen machte. Wer einen solchen angeblichen Handwerker im Bürgerbräusaal oder in der näheren Umgebung beobachtet hat oder Personen kennt, die nach ihren Erzählungen im BUrgerbräusaale eine Zeitlang als Handwerker beschäftigt gewesen sind, wird aufgefordert, seine Beobachtungen und Wahrnehmungen der Sonderkom- Tagebla« - «nd Schneeberg, der Finanzämter i» Au« «nd Schwarzenberg. E» wrrden außerdem veröffentlicht: Bekanntmachungen der Amtsgerichte in Au«, Schneeberg, Schwarzenberg, de» Oberbürgermeisters zu Au« und der Bürgermeister zahlreicher anderer Gemeinde«. »erlast E. M. «Srtaer, A«e, Sachse«. HavpFseschikftsftellet Aue, Fernruf Sammel-Rr. 2K4U Drahta«fchriftr Bolksfreund Auesachsen. Lößnitz (Amt Aue) 2940, Schneeberg S10 und Schwarzenberg 8124.