Volltext Seite (XML)
2M Schne-5-v-- ;ar Rückgabe unaerlan. dernlmm> die Echriftleb Pasllchrckl-Aonto: Leipzig iNr. 12226. Sladldaali-Äonlo: Au- Sa. Nr 2S8 Iahrg. 92 Freitag, den 3. November 1939 Wie England bewußt dem Krieg zusteuerte Geheim. den. e. ihre ann dem Ge« wie legt, und ihn« um erg« am ein iud« irds von des erst clm der ian. hn» SV >A.« gen zor« ihre von der« die jeit, ier« W, der ;eb. ten an mer ifer im gen :sn« )tto die ke». sche Her die des >ivd Ler >en. den in nd !k« Betrifft: Sinn und Zweck der Mission Lord Runcimans in Prag. Herr Minister! hre irzt jetzt -zi ere äh- iee- nt- Er ine mit ker angebots. Aber auch nützen wivd nicht nur mit militärischen, sondern auch mit geistigen Waffen. Denn die neutrale Welt steht heute dem britischen Seeterror anders, das heißt selbständiger, skeptischer und mit mehr Neigung zu gemeinsamer Abwehr gegenüber als wäh rend des Weltkrieges. Deutschland hat andere, stärkere Mittel, den neutralen Staatsgruppen festländische Gegengewichte gegen die Küstenbedrohung von England her zu bieten. Endlich sind die Möglichkeiten des deutsch-russischen Freundschaftsvertrages noch längst nicht erschöpft. Es gibt noch andere außenpolitische Reserven, die über diesen Pakt hinausreichen. Jedenfalls brauchen wir dem Kampf mit England auf Leben und Tod, falls England ihn will, nicht auszuweichen. Eine Art von kontinentaler Revolution ist ausgebrochen, das euroasiatische Festland hat sich erhoben, um seine Ange legenheiten selbst zu ordnen. Nur der französische Degen läßt sich noch für die vergilbte „balance of power", für die veraltete englische Losung: „divide et impera!" mißbrauchen. Ueberall anderswo wehrt man sich. Nicht überall mit dem gleichen Erfolg, aber doch mit dem gleichen Ziele, die europäische Neu- ordnung als etwas Unaufhaltsames zu begreifen. Der eng- lisch« Starrsinn verschließt sich jeder Ein sicht. Er will nicht sehen, daß die Uhr von Versailles abge- laufen ist. Statt sich anzupassen, hat England auf diese Weise eine osteuropäische Position nach der anderen verloren, ohne Deutschland — das es jederzeit zum Freunde haben konnte — zu gewinnen. Nun soll also nach Ansicht der britischen Re gierung dieses zerschlagen werden. Mit möglichst wenig Einsatz, aber mit möglichst viel Hilfsvölkern. Der englische Kriegswille ist einmütiger als der fran- zösische. Er erscheint materiell gereizt und völlig verstockt gegen den nur allzu berechtigten Vorwurf, den Krieg unötiger- werse heraufbeschworen zu haben. Einzig verschlechterte Aussichten werden die Engländer eines Besseren belehren. So gilt es in diesem merkwürdigen Kriege für uns Deutsche erst recht, feindliche Stille für nichts anderes als für Stille vor dem Sturm zu halten und nur im Enderfolg den Erfolg zu sehen, Ler den Ausdruck Sieg ohne Vorbehalt verdient. Ein aufschlußreicher Geheimbericht. In Berlin wird amtlich verlautbart: Der Reichsaußenminister hat in seiner Danziger Rede unwiderleglich nachgewiesen, daß der englische Krieg gegen Deutschland von der jetzigen englischen Regierung seit Jahren heimlich und planmäßig vorbereitet worden ist. Er hat in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, daß Cham berlain im September 1938 nicht nach München gekommen ist, um den Krieg zu verhindern und der Welt den Frieden zu bringen, sondern um den von der britischen Regierung be- schlossenen Krieg nur hinauszuschieben, weil England rüstungs mäßig noch nicht fertig war. Diese Feststellung des Reichs- außenministers erfährt jetzt eine Bestätigung durch ein in dem Archiv des ehemaligen Außenministeriums der früheren tschecho-slowakischen Republik aufgefundenes Geheim dokument, das einen Bericht der Gesandtschaft der tschecho- slowakischen Republik in Paris vom 5. 8. 1938 enthält. Das Schriftstück lautet: An Herrn Dr. Kamil Krofta, Minister der Auswärtigen Angelegenheiten. Massigli hält die Entsendung Lord Runci mans nach Prag Mr eine gute Sache. Anthony Eden äußerte sich in einem Gespräch mit Botschafter Corbin, daß nach gutem Nachdenken die Entsendung Lord Runcimans nach Prag einen guten Schritt bedeutet, denn er wird angeblich England in Mitteleuropa mehr engagieren, als es bisher der Fall war. Massigli sagt, daß di« Eng länder wissen, daß Krieg sein wird, aber daß sie sich mit allen Mitteln bemühen, ihn hinzuhalten. Er anerkennt vollkommen, daß die Entsendung Lord Runcimans nach Prag zu Lem Zwecke der Beseitigung des Konfliktes an sich für die Tschecho-Slowakei Gefahren birgt, denn angeblich im Interesse des Zeitgewinnes würde Lord Runciman etwas Vorschlägen können, was Ler Tschecho-Slowakei ungeheuer schädlich sein könnte. Zu diesem Urteil Massiglis führe ich weitere Informa tionen an, Lie ungeheuer lehrreich sind. Auf der kürzlich stattgefundenen Getreidekonferenz, die in London tagte, hatten die Engländer, die Dominien, Amerika und Frank reich eigene getrennte Besprechungen. Der französische De legierte sprach mit den Ministern Elliott und Morrison sowie mit dem hervorragenden Sachkenner Sir Arthur Street, der im LandVirtschaftsministerium war und der mit einer leitenden Aufgabe im Luftschiffahrtsministerium be traut wurde. Aus den Reden, Lem Verhalten und den Verhandlungen der englschen Faktorei gewann der fran zösische Delegierte den positiven Eindruck, daß die Engländer sich für die Organisierung Ler Getreideversorgung nicht wegen der Verhütung des Konfliktes interessieren, sondern deshalb, um den Konflikt zu gewinnen. Die Minister Elliott und Morrison sollen beide an die Eventualität des Kon fliktes glauben. Sir Arthur Street sagte, daß er in sechs ngs- und den. urch enso Seit I Geringe ArtMerie- und Spähtrupptatigkeit. Berlin, 3. Nov. Das Oberkommando der Wehr macht gibt bekannt: 3m Westen geringe Artillerie- «nd Spähtrupptatigkeit. u,w, EEinr V-ranävorlung. MN die ber res >as 'ch- cht. at- der rch >ar Ine en. nd er- en- L? fis Monaten die englische Luftschiffahrt in Ordnung haben wivd. Daher legt man in England eine solche Wichtigkeit dem Gewinnen von Zeit bei. Ich führe diese Informationen an dieser Stelle in Der- bindung mit der Entsendung Lord Runcimans nach Prag an, denn, wie ich schon gesagt habe, die Frage der Gewin- nung von Zeit spielt eine bedeutsame, wenn nicht entschei dende Rolle in der Entsendung Lord Runcimans nach Prag. Herzlich begrüßt Sie Ihr ergebener Osusky. e. h. Die Kriegslage Bo« General Art. v. Metzsch. La«ptaeschSft»stelle: Aue, Fernrns Lammel-Nr. 254U Drahtanschrift: Dolksfreund Auesachsen. «efchiiftsstellenr Lößnitz (Amt Aue) 2910, Schneeberg 310 und Schwarzenberg 3124. Aus diesem Schriftstück ergibt sich: 1. Während das wahre britische Interesse nur darin liegen konnte, in wachsendem Maße aus den Verwicklungen des europäischen Kontinents, in die England durch die törichte Außenpolitik des Jahres 1919 hineingeraten war, mehr und mehr wieder herauszukommen, legt es Eden als Wortführer Ler kriegshetzerischen Clique in England darauf an, England erst recht in Liese Verwicklungen des Kontinents zu ziehen, ja immer neue solche Verwicklungen zu schaffen. 2. England lag garnichts an einer wirklichen friedlichen Regelung des Streitfalles. Es interessierte sich „nicht wegen der Verhütung des Konfliktes, sondern deshalb, um den Konflikt zu gewinnen". Nur den Zeitpunkt wollten sich die Engländer ausersehen. Als sich seit der Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reich herausgestellt hatte, daß Las Großdeutsche Reich in der Durchsetzung seiner Lebens interessen sich nicht bluffen lasse, da setzte auf englischer Seite ein fieberhaftes Rüstungstempo ein. „Sir Arthur Street sagte, daß er in sechs Monaten die englische Luftschiffahrt in Ord- nung haben wird. Daher legte man in England eine solche Wichtigkeit dem Gewinnen von Zeit bei." Nach Englands Auffassung sollte schon die tschecho slowakische Frage die Möglichkeit bieten, nicht nur die Be seitigung der Unruheherde in Europa zu verhindern, sondern auch sich jedem Anwachsen deutscher Macht mit Gewalt entgegenzu st eilen und die englische Weltherrschaft gewaltsam aufrechtzuerhal- ten. Dank der Entschlossenheit des Führers und seines eisernen Zugreifens ist dies den Engländern in der tschecho slowakischen Krise nicht geglückt. Umso zäher und verbissener haben sie sich daher in der polnischen Angelegenheit, die sie im Grunde nicht das geringste anging und bei der englische Interessen überhaupt nicht aH dem Spiele standen, festqelegt, um durch die Verpfändung des Wortes der britischen Regie rung Las englische Volk zu zwingen, dem deutschen Volk in den Weg zu treten. Verhandlungen Rußland—Türkei—Rumänien kn Ankara? Ankara, 2. Nov. Hier verlautet, es würden demnächst dreiseitige Verhandlungen zwischen Rußland, der Türkei «nd Rumänien in Ankara stattfinden. Man erwartet dieser Tage die Rückkehr des rumänischen Botschafters, der in Bukarest längere Unterredungen mit dem König hatte. Der Botschafter gilt al» Bevollmächtigter für die kommenden Verhandlungen in Ankara. „...Nun lst es auch an der Westfront still geworden. Rückblickend tann gesagt werden: es waren Vorseldkämpse, die lediglich sranzosl.cher Initiative entsprangen. Inzwischen hat sich die Lage erheblich zu Deutschlands Gunsten verschoben. Denn der Rucken der Westfront ist frei, sie selbst aber abwehr- breiter denn je. Außer ein paar hundert Gefangenen befindet sich kein ranzopicher Soldat mehr auf deutschem Boden. Außer Verlusten haben die französischen Angriffe für Frank- reich keinerlei Folgen gehabt, die irgendwelche Bedeutung für den weiteren Kriegsverlauf haben könnten. General Gamelin proklamierte den „Krieg der Geduld". Nicht unerhebliche Teile des französischen Volkes erwarten aber den Frieden mit Ungeduld. Andere halten den Krieg für ein unabwendbar gewordenes Verhängnis. Dritte ereifern sich mehr um die Ziele dieses Krieges als um seine Durchführung. Aber ein Uebel scheint er den meisten, ein Anlaß zur Begeisterung niemandem in Frankreich. Trotzdem führt Daladier mit straffem Zügel, weil losere die Uneinheit lichkeit der französischen Einstellung zum Krieg sofort zutage treten lassen würden. Das ist nicht erstaunlich. Das groß zügige Frisdensprogramm des Führers ist in Frankreich nur wenig bekannt geworden. Bekannter ist der alte Ladenhüter, daß Deutschlands wachsende Stärke sich, früher oder später, ja doch einmal wieder westwärts über Frankreich wälzen werde. Daß wir den Lebensraum im Osten suchen, damit der unfruchtbare französtsch-deutsche Streit endlich sein Ende finde, geht dem Durchschnittsfranzosen anscheinend schwer ein, und die englische Lügenpropaganda sorgt dafür, daß diese Einsicht nicht etwa um sich greift. Dennoch wissen einsichtige Franzosen recht gut. Laß ein Aderlass im Umfange des Weltkrieges das biologische Ende des weißen Franzosen bedeuten würde. Die militärische Ausnutzung des farbigen Franzosen hat eine obere Grenze erreicht, die — nach General Debeney — ohne völkische Ge fährdung der weißen Substanz nicht überschritten werden darf. Fremdenlegionen, aus aller Herren Ländern aufgefüllt, sind schwerlich eine angemessene Blutzufuhr. Nur friedliche Schonung auf lange Sicht könnte sie steigern, Krieg nicht. Wie oft hat das der Führer ausgesprochen! Wie mancher einsichtige Franzose von Belang hat dem zugestimmt! Jeden- falls stimmen in diesem Kriege die friedlichen Lebensnotwen digkeiten der beiden Völker mit den blutigen Kampfnotwen- digkeiten keinesfalls überein. Muß das erst noch einmal Lurch Millionenopfer bewiesen werben? Die Kriegstreiber werden bekanntlich von England ge führt. Aber uns scheint, das hat den Engländer in eine nicht gerade beneidenswerte Lage geführt. Auch England will den „Krieg der Geduld". Aber die Mittel, mit denen es die Zeit für sich arbeiten lassen zu können glaubt, sind ein wenig gestrig geworden. Auf kurze Sicht geprüft, könnte man vielleicht besorgen, daß das blockadebrechende deutsch-russische Einvernehmen noch nicht wirksam geworden sein kann. Aus lange Sicht, das heißt, mit den Zeitmaßen des Engländers untersucht, kann die kriegswirtschaftliche Stärke des mittel- und osteuropäischen Raumes nur wachsen. Insofern arbeitet die Zeit auch für Deutschland. Im übrigen möchten wir offen lassen, ob sie denn wirklich so für England arbeitet, wie man in London meint. Wie hoch die britischen Hoffnungen in bezug auf die neutrale Staaten- weit fliegen, möchten wir dahingestellt lassen, um so deutlicher aber herausstellen, daß deutscheUnternehmungslust inderLuftund aufSee Las gemächliche Sichzeitnehmen Englands immerhin bereits recht kostspielig gemacht hat. Eine Reihe kostbarer Flotteneinheiten ist an vermeintlich sicherster Stelle vernichtet oder schwer beschädigt worden, und erheblicher, den Westmächten zustrebender Schiffsraum wurde versenkt. Die Nordseeblockade hat sich also schon jetzt als für England unzureichend erwiesen. Unter ihrem Druck ist sogar eine beträchtliche Verlagerung des skandinavischen Handels von der Nordsee fort zur sicheren Ostsee hin im Werden, und trotz ihres Druckes tummeln sich deutsche U-Boote in Ler ganzen Weite des Atlantischen Ozeans. Wir möchten mit solchen Gedankengängen keinem leicht- fertigen Optimismus Vorschub leisten. Wir wollen nur darauf Hinweisen, daß die englische Rechnung auf die Zeit wahrschein- lich nicht zutrifft, wenn die deutsch« Tatkraft von Zeit zu Zeit so wirksam ins Schwarz« der englischen Scheibe trifft, wie wir das kürzlich in der Bucht von Scapa Flow und im Firth of Forth bewundern konnten. Wir wissen nicht, wie sich der Engländer in Zukunft gegen ähnliche Schläge schützen wird. Wir vermutet nur, Laß Deutschland die Zeit bis zu dem großen Schlage mit hundertprozentiger Chance, den England in aller Ruhe vorbereiten zu können glaubt, mich weiterhin tätig nützen wivd. Nützen wird als Antwort auf Li« unverantwortliche Ablehnung des deutschen FrieLens- sch ck. ir- er st«