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WMW WWW Tageblatt » UND De» Lanorrnse» schwarzen verg, der vurgtkMtiper zu D rund am, uoznm, Neustödtel und Schneeberg, der Finanzämter in Au» und Schwarzenberg. G» werde« außerdem veröffentlicht: Belanntmachunam der Amtsgerichte in Au», Schneeberg, Schwarzenberg, de» Oberbürgermeisters zu Aue und der Bürgermeister zahlreicher anderer Gemeinde«. Dettmar Ek. NE. EEArtxr. NBA. Ssö^OU. Ga»»^«fch»ft»ft«>l«t Aue, Fernruf Sammel-Nr.«41. D—ht—schotftr Bollsfteund Auesachsen. Gosch>ft»i«s«»r Lößnig tAmt Aue) 2S40, Schneeberg 810 und Schwarzenbtr, 812^ Dr. 183. Dienstag, den 8. August 1S3S. Jahrg. S2. Eine offene Ä Sin polnisches Blatt sorder Berlin, 7. Aug. 3m Rahmen einer Stellungnahme in der kürzlich vom polnischen Marschall Rydz-Smigly gehal tenen Rede schreibt der konservative „Tzas" u. a.: „Wenn die Behörden der Freien Stadt Danzig Pole« vor «ine vollendete Tatsache zu stellen beabsichtigen, dann würden di« polnische« Geschütz« dröhn«« trotz der Gefühle de, polnischen Ration für di« alte« Ma«er« Danzig», die mit der Geschichte Polen« so eng verbünde« seien.* O Damit will das Blatt sagen, daß die Polen die offene Stadt Danzig beschießen und ungezählte Frauen und Kinder töten wollen, wenn in irgend einer Form der Wille von VS v.H. der Bevölkerung in die deutsche Heimat zurückzukehren, verwirklicht wird. Es ist die» ein« Herausforderung nicht nur Deutschlands, sondern der ganzen Kulturwelt, die sich das polnische Blatt leistet, und es kann, nachdem bekannt gewor den ist, daß sowohl die vorgestrige Hetzrede des Marschalls Rydz-Smigly al« auch die letzte unverschämte Note an Danzig im voraus in London gebilligt worden sind, mit Fug und Recht di« Frage aufgeworfen urerden, ob Chamberlain die Mitverantwortung für die neueste Warschauer Drohung über- nommen hat. Praxis in solchen Dingen haben die Engländer schon, sie haben nicht nur in ihren Kolonien den Ueberfalls- krieg angewendet, sondern auch in Europa selbst, wo z. B. im Jahre 1807 eine britische Flotte mitten im Frieden Kopen- Hagen beschoß. In Deutschland hat man da« dumm« Geschwätz von der Dernichtungsschlacht bei Berlin, der polnischen Elbegrenze usw. oll» da« angesehen, was e« ist, nämlich als Großmäulig keiten unerzogene Menschen mit schlechtem Gewissen. Bei aller Beachtung der Vorliebe de« polnischen Nationalcharak ter« für Uebertreibungen, ist aber gerade die Drohung, Dan zig überfallen zu wollen, nicht ungefährlich. Denn schließlich könnten di« Polen der Ansicht werden, es sei nicht schwierig, Danzig in «inen Trümmerhaufen zu verwandeln, wa« wieder der Anlaß dazu sein könnte, di« kriegerischen Gefühle zur Explosion und irgendwo di« Gewehre zum Losgehen zu bringen. Und wenn da« Unglück einmal geschehen ist, dann kann leicht alle Friedensmühe umsonst sein. E« muß daher den Polen in allem Ernst gesagt werden, saß Danzig« Leid Deutschland« Leid ist, und daß ein Angriff buf Danzig gleichbedeutend mit einem solchen auf Deutschland Dringen. Und wenn diese« Unglück einmal geschehen ist, dann grenze herumgesprochen, daß der polnisch« Staat in dem Augenblick zu bestehen aufgehört hat, in dem Deutschland ge- ßwungen sein würde, polnischem Wahnsinn gegenüber seine Lebensrechte mit der Waffe zu wahren. E. D. » „Wir habe« es satt, s« daaerader Bedroh««- zu lebe«." Danzig ist für die Berteidlgung eingerichtet. < Der „Danziger Vorposten* schreibt heute zu den Aus- Fassungen de« Lzas: „Seit Wochen werden alltäglich kriege- vische Drohungen gegen Danzig ausgesprochen, so daß die tiellhörige Danziger Bevölkerung sich angesichts der dauernden sÜMlndigungen trotz ihrer völlig gesunden Nerven durch den s»overst papiernen Kanonendonner de« polnischen Krlegsalarms ^«ben Tag beim Aufftehen am Morgen auf« neue mit der "frage beschäftigen muß, ob die kriegslüstern« polnische Sol- i'-ateska nicht über Nacht den Uebersall auf Danzig wagt. Dieser andauernd« Zustand der täglichen Kriegserklärungen D» und al» solche müssen di« Auslassungen des „Tzas* bewertet starben — ist für uns Danziger unerträglich und kann aius keinen Fall länger von Danzig hinge- ifommen werden. Wir haben Geduld und Großmut Heung aufgebracht und bisher so getan, al» ob wir di« polnischen Kriegsdrohungen nicht hörten. Man kann aber nicht Aon uns verlangen, dauernd den Mund zu halten, denn eine Mst zu nehmende Warschauer Zeitung hat im Anschluß an di« ^lede eines polnischen Generals angekündigt, Danzig solle geschossen werden. Mr haben die unverschämten polnischen Redensarten bisher nur als Großmäuligkeit und Größenwahn bezeichnet, wir haben inzwischen aber feststellen müssen, daß di» in der ganzen polnischen Oeffentlichkeit anzutreffende kr oberung slust und der Eifer, da« Reich und Danzig in der t die Beschieß««- Danzl-s. unflätigsten Weise zu beschimpfen, eine direkte Gefahr für den, europäischen Frieden darstellen. Wir halten es für unsere Pflicht, in diesem Augenblick der polnischen Kriegsdrohung nicht nur eine ernste Warnung auszusprechen, sondern auch die ganz« Welt darauf hinzuweisen, daß von polnischer Seite hier nachweislich bewußt und überlegt alltäglich der Zündstoff an ein Pulverfaß gelegt wird, das jederzeit explodieren könnte. Die unverschämte polnische Sprache und die Drohung mit polnischen Geschützen gegen Danzig kann nur eine klare Antwort finden: Danzig hat sich — nachdem die militä rische Eroberung der deutschen Stadt an der Weichselmündung von polnischen Politikern und Generälen prophezeit wurde — für eine Verteidigung eingerichtet. Noch nie- mals in der ruhmvollen und kriegserinnerungsreichen Ge- schichte der Hansestadt hat ein polnischer Soldat den Boden Danzigs betreten. Selbst als ein polnischer König, Stefan Dachory, mit seinem Heer Danzig besetzen wollte, blieb er als Geschlagener vor den Toren. Dieses geschichtliche Ereignis soll dem kriegslüsternen polnischen Volk zu denken geben. Danzig hat sich nicht nur aus eigener Kraft für die militärische Verteidigung eingerichtet, sondern weiß sich im Schutz des starken Großdeutschen Reiches und der einsatzfähigen deutschen Wchrmacht. Der polnische Kriegsalarm darf in Zukunft nicht ungestraft zum Tagesprogramm der europäischen Politik gehören. Die Danziger haben es satt, in dauernder Bedrohung zu leben; sie wollen di« Augen einer großen Oeffentlichkeit auf das wahnsinnige Kriegsspiel lenken, das Warschau seit Wochen in Szene gesetzt hat.* * Ei« weiterer Hatzausbruch. Thorn, 7. Aug. Die Zeitung „Slowo Pomorski«* be schimpft die Deutschen mit folgenden unflätigen Worten: „Wir Polen sagen heut« ganz deutlich: Los, dorchin zurück, woher ihr gekommen seid. Auf Schubkarren, Li« von Hunden gezogen wurden, kamt Hr angekarrt. Ihr brachtet nur ein schlechtes Unterbett mit. Mit einem solchen könnt ihr auch losziehen. Der Rest bleibt hier. Der Deutsche wird nicht mehr in Danzig jedes Roggenkorn, bas nach Uebevsee geht, kontrollieren. Er wird nicht jeden Tropfen Pflanzenfett, der au» den tropischen Landern eingeführt «nrd, versteuern. Er wird sich nicht mehr an dem kujawischen Humus bereichern und kein Geld mehr aus der Weichselniederung, dem Netzet«! oder dem fetten wolhynischen Ton ziehen. Der Deutsche wird uns in Ost preußen nicht mehr zur Seite sitzen wie ein Geschwür in der Achselhöhle. Wir werden ihn aus Schlesien vertreiben, nur etwas weiter, als di« heutige Grenz« geht. Er wird aus d«r Lodzer und Boryslawer Industri« verschwinden. Wir werden Polen säubern.* » „Pole« hat grStzere Fehler gemacht als die Tscheche-Slowakei." Reuyork, 7. Aug. „Journal American* schreibt, England wolle anscheinend «inen Krieg heraufbeschwören, um die Rück- kshr der deutschen Stadt Danzig ins Reich zu verhindern, genau so, wie es im vergangenen September in Gemeinschaft mit Frankreich des Sudetenproblem« wegen Europa beinahe in «inen Krieg gestuft habe. Das Hearst-Blatt fragt, was die Weltmeinung wohl sagen würde, wenn Deutschland Eng land mit Krieg bedrohte, um Irland oder Indien zu befreien, oder wenn Japan die Bereinigten Staaten von Nordamerika angreisen wollte, weil dies« den Philippimn nicht sofort die volle Unabhängigkeit gewährten. All das unaufrichtig« Ge- chwätz über di« sogenannte Unabhängigkeit kleiner Staaten ei nur Heuchelei zur Verschleierung eigener >olitisch«r Ziel«. — „Newyork Times* treten der Ansicht entgegen, Polen sei eim Demokratie und erklären, Polen hab« noch größer« politische Fehler gemacht als die Tschecho-Slowakei. Seine Minderyeitenpolitik z. B. besteh« lediglich in gewaltsamer Polcmisierung der anderen Volksteile. — ,/Gaille American* weist darauf hin, daß in Danzig neben 98 v. H. Deutschen auch ein paar Dolen leben, ebenso wie in lleuyork einige Chinesen, Es würde aber niemand einfallen, Neuyork al» eim chimstsche Stadt zu bezeichnen und die Chi nesen träumten auch nicht davon, daß Neuyork jemals «in Teil China« werd«. Wenn man behaupte, daß Danzig wirt- schastlich von Polen abhängig sei, dann sei Danzig wohl in erster Linie zur Entscheidung Wer diese Frage berufen. Polen bilde sich noch nicht etwa ein, daß Danzig fiir sein« politische Sicherheit Polen brauche. Das Blatt schließ! sein« Betrachtun gen mit Worten des Wohlwollens für das polnisch« Doll, aber auch mit dem Ausdruck der Hoffnung, -aß Polen Frieden und Sicherheit finden möge, bevor «sich die Finger verbrenne, indem «» Kastanien au» dem Feuer hole, um „der Welt den britischen Imperialismus zu «Halten. Rach -er AurückWeisrut- -es Warscha«er Ultimatums. Danzig, 7. Aua. Di« Regierung hat dem Vertreter Polen» die Antwortnote in der Angelegenheit der Tätigkeit der polnischen Zollkontrolleure und der im Zusammenhang damit ergangenen Drohungen Polens überreicht. — Di« polnischen Zollkontrolleure erschienen heute gemäß der Ankündigung in Uniform und bewaffnet zum Dienst. Wie verlautet, werden sie morgen wieder in Zivrl erscheinen. » Rom, 8. Aug. Die Zurückweisung des Warschauer Ulti matums durch den Danziger Senat wird von der Presse als ein neuer Beweis dafür angesehen, daß die Danziger trotz der polnischen Herausforderung ihre Nerven behalten und zugleich den neuen Hetz- und Berlemndungsfeldzug durchschaut Hadem „Popolo di Roma* betont, daß Warschau seine Selbstkontrolle völlig verloren und mit seinem herausfordernden Vorgehen Verwirrung auszulösen versucht habe, um auf diese Weis« für di« nach Moskau reisende Militävabordnung Englands und Frankreichs etnen günstigeren Boden zu schaffen. Die polnischen Schrtttmacherbienste seien aber an der Haltung des Danziger Senats gescheitert. Polnischer Zollinspektor in Danzig wegen Beleidigung de» Führer» verurteilt. Danzig, 8. Aug. Die große Strafkammer verurteilte den polnischen Zollinspektor Lipinski wegen Störung des öffent- lichen Friedens zu einer Gefängnisstrafe von 1 Jahr und 6 Monaten. Lipinski hatte sich, wie vom G. D. seinerzeit be- richtet wurde, in der Nacht -um 10. Juni einigen SA.-Män- n«rn genähert und sich ihnen als deutscher Oberleutnant vor- gestellt. Er hatte versucht, die SA.-Männer dazu zu Über reden, mit ihm etnen Ausflug über die polnische Grenze zu unternehmen. Als dies nicht gelang, versuchte Lipinski, aus den SA.-MSnnern militärische Geheimnisse herauszuholen, worauf er sehr deutliche Antworten erhielt. Darauf erging er sich in wüsten Beschimpfungen über den Führer und Dr. Goebbels. Die SA.-Männer entlarvten schließlich den angeb. lichen deutschen Oberleutnant. Der Fall liefert einen Beweis dafür, was das eigentliche Aufgabengebiet der Zollinspektoren in Danzig ist. Lipinski wurde zunächst flüchtig, konnte jedoch später festgenommen werden. Zunächst wurde nur wegen der Beleidigungen gegen den Führer und Dr. Goebbels verhan- delt. Der Angeklagte behauptete, so bettunken gewesen -U sein, daß er sich an nichts mehr erinnern könne. Doch konnte ihm nachgewiesen werden, baß er im Besitze seiner geistigen Kräfte gewesen war. Auf der Flucht aus Pole» verunglückt. Danzig, 7. Aug. Auf dem Rangievbahnhof am Olivaer Tor würben zwei Männer schwerverletzt aufgefunden. Sie verstarb«» bald darauf. Der ein« ist der 22jährige Ukrainer Roman Salvorowski. Auch bei dem zweiten Toten scheint es sich um einen Flüchtling aus der Ukraine zu handeln. Man nimmt an, daß di« beiden jungen Leute aus einem der pol- Nischen Züge gesprungen sind, die, ohne in Danzig zu halten, aus Polen nach Gdingen fahren. Die Polizei hat die Leichen- öffnung angeovdnet, um festzustellen, ob die Männer etwa aus dem Aug gestoßen worden sind. ... D«r Terror gegen da» Deutschtum. Thor«, 7. Aua. Die Allgemeine Versicherungs-Gesellschaft in Konitz verbietet ihren Mitgliedern, Medikamente aus der deutschen Aootheke zu bolen. In Usch-Neudorf, in Kolmar und in Puoweritz wurden die Volksdeutschen gehörenden Fleischereien geschlossen. Einem volksdeutschen Kaufmann aus Exin sowie einem Kolonialwarenhändler aus Malitz sind die Handelsgenehmigungen entzogen worden. Einem deutschen Töpfermeister au» Wirsitz ist die Aufenthaltsgenehmigung entzogen worden. Er wurde angewiesen, die Stadt sofort zu verlassen. Die der landwirtschaftlichen Zenttalgenossenschaft gehörende Mühl« in Schokken ist geschlossen worben. Den im Kreis Mogilno wohnenden Deutschen wurde das Recht auf Waffen besitz abgesprochen. In Pudewitz, Kreis Posen, wurden den Volksdeutschen alle Jagdwaffen abgenommen. In Gnesen und Bromberg wurden zusammen vier Volks- deutsche wegen „Beleidigung Polens* zu mehrmonatigen Ge fängnisstrafen verurteilt. 80 «eich-gesetze l« erste« Halbjahr 1989. Berlin, 7. Aug. 3m ersten Halbjahr 1939 hat die Reichs- regierung, abgesehen von den Verordnungen, 60 Reichsgesetze erlassen, u. a. das Ostmarkgesetz, Sudetenäaugesetz, das Gesetz über die Deutsche Reichsbank, da» Gesetz über die Wiederver einigung de» Memellande» mit dem Deutschen Reich, das Ge- setz über die Technisch« NochUfe, da» Heilpraktikergesetz und di« Neuordnung be» Einkommensteuergesetze».