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LraHtamfOeiftr Bolk»freund Auesachsen. ch«sch»se»iieUO«r Lößnitz (Amt Aue) 2940, Schneeberg 819 und Schwarzenberg 8124 L2L^Nr«LLSr!-! ia»!iu>«in<»« »n>» niäpsach«. «M404.«w»«»»MNWwe ftwArNNNft L Nr. 174 Freitag, den 28. Juli lS3S. Jahrg. 92. - Warum -le Bereinigten Staate« de« Handelsvertrag mit Japan kündigten. Der 2. und der 27. Anguss ft«d Wehrmachtsfeiertage. Berlin, 27. Juli. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat befohlen, daß aus Anlaß der 25. Wieder Dke Kündigung des amerikanisch-japanischen Handelsver trages durch di« Regierung von Washington leitet einen Szenenwechsel der fernöstlichen Politik ein, nachdem erst vor wenigen Tagen der englische Rückzieher vor den Forderungen Japans in der ganzen Welt Aufsehen erregten. Zunächst ist festzustellen, daß die Kündigung des Handelsvertrages ganz persönlich auf Roosevelt und seinen Außenminister Hull zurück- zuführen ist. Der Senatsausschuß, der sich mit der Vertrags- kündigung befaßt hatte, hatte seine Entscheidung am 25. Juli auf unbestimmte Zeit vertagt, und am 26. Juli beauftragte Roosevelt seinen Botschafter in Tokio, die Kündigung auszu- sprechen. Aus Washingtoner Meldungen ergibt sich einmal ein ziemliches Mißvergnügen über die englische Nachgiebigkeit gegen Japan und dann eine gewisse Unentschlossenheit, um nicht zu sagen, ein Gefühl der Hilflosigkeit. Während das ameri- kanische Auswärtige Amt, das den Namen „Staatsdeparte- ment" führt, den Vertrag kündigte, erklärten mehrere hohe Be- amte desselben Amtes besorgt, daß eine Waffenausfuhrsperre gegen Japan der Regierung in Tokio Anlaß geben könnte, „sowohl in Japan als auch in China sofort Gegenmaßnahmen anzuordnen". Diese Gegenüberstellungen bekräftigen den Ein- druck, daß die Stimmung in den Vereinigten Staaten durchaus nicht einheitlich ist. Die Vorgeschichte der Ereignisse ist kurz folgende: Im Jahre 1932 schlugen die Bereinigten Staaten London «in ge meinsames Vorgehen gegen die Japaner wegen der Mandschurei vor. London verhielt sich zurückhaltend, was in den Ver- einigten Staaten stark verstimmte. 1937 wurde formell unter der Führung des Völkerbundes, tatsächlich aber auf ameri- kanisches Betreiben, eine Ostasienkonferenz nach Brüssel einbe- rufen, die wie das Hornberger Schießen verlief. Später haben die Vereinigten Staaten in Tokio öfters große Worte gemacht, so wegen der Versenkung ihres Kanonenbootes „Panay" auf dem Jangtsekiang. Dabei blieb es aber auch. Die japanische Regierung hat die Kündigung des Handelsvertrages als unfreundliche Haltung ausgenommen und dem amerikanischen Geschäftsträger erklärt, daß sie in der Maßnahme eine „wirtschaftliche Herausforderung" sehe. Mehr noch: in dieser Unterredung machte der Vertreter des japanischen Außenministeriums Verhandlungen über den Abschluß eines neuen Vertrages davon abhängig, daß die Vereinigten Staaten ihr« unfreundliche Haltung gegenüber Japan ändern. Auch an dieser Sprache Japans zeigt sich, wie sehr beide angelsächsischen Mächte in Ostasten an Ansehen verloren haben. Del dieser Gelegenheit sei daraus hinge- wiesen, daß die in der ausländischen Presse verbreitete Ansicht, Roosevelt habe durch die Kündigung des Vertrags gewisser- maßen eine englische Schlappe in Ostasien wieder gutmachen wollen, vermutlich nicht richtig ist. Denn soweit geht die Freundschaft zwischen Washington und London nicht, sie ist jedenfalls nicht aus Idealen sondern, wie das im inter- nationalen Verkehr Üblich ist, aus Wirklichkeiten gegründet. Wenn die Amerikaner ein« so tiefgreifende Entschließung fassen, so kann man sicher sein, daß dahinter Li« Hoffnung aus ein großes Geschäft, das sie machen wollen, steckt. Wahr- scheinlich ist, daß Herr Roosevelt und di« hinter ihm stehenden Lait der Kriegsstimmuny, die in England und Frankreich infolge der entschlossenen Haltung Deutschlands im Nachlassen begriffen ist, einen neuen Austrieb geben wollten. Denn «inen europäischen Krieg halten diese Geschäftemacher über dem großen Wasser immer noch für eine gewinnbringende Angelegenheit. Wir glauben aber, daß sich die Herren ge- täuscht haben, denn trotz aller großen Worte in London und Paris (den Warschauer Größenwahn nimmt schon längst niemand mehr ernst) wird man sichs dort sehr Überlegen, die Dinge aus di« Spitze zu treiben, zumal auch Lie vage Hoffnung einer Bruchstelle in der Achse immer m«Hr als ein phantastischer Wunschtraum anzusehen ist. Vielleicht nimmt man bei den Gegnern bei Lieser Gelegenheit Kenntnis von dem, was eben das offiziöse „Giornale d'Nalia" unter Hin. weis auf die Kündigung des amerikanisch-japanischen Handelsvertrages schreibt, Laß nämlich ein festes und unser- brüchliches gusammenstehen Ler Achsenmächte — sei es in Danzig, sei es im Mittelmeer — jeden Uebergriffen ein schnelles Ende setzen werdenl Df. * * * : Washington, 28. Juli. Der Staatssekretär des Aeußern, Hull, deutete an, -aß ein neuer Handelsvertrag mit Japan nicht abgeschlossen werden könne, «he nicht die politischen kehr Les Weltkriegsbeginnes und der Schlacht bei Tannenberg, der 2. August und 27. August 1939, bei der Wehrmacht als Feiertage gelten. Am 2. August 1939 sind bei sämtlichen Stäben und Truppenteilen Appelle abzuhalten, bei denen der Bedeutung des Tages gedacht wird, an dem das deutsche Volk vor 25 Jahren den Verteidigungskampf um seinen Bestand gegen die feindliche Uebermacht aufnahm. Sämtliche Wehr- machtsgobäude legen für den 2. August Flaggenschmuck an. Am Abend findet in allen Wehrmachtsstandorten Zapfenstreich statt. Der 27. August, der Tag der Schlacht bei Tannenberg, wird mit einem Staatsakt am Weltkriegsehrenmal begangen, der mit einer Ehrung verdienter Kriegsteilnehmer von 1914/18 verbunden wird. StaNepresse des Seueralftadschefs -alber Berlin, 27. Juli. Auf Einladung des Oberbefehlshabers und Generalstabschefs des italienischen Heeres, General Pariani, wird sich der Thes des Seneralstabe» Les Heeres, General -. Art. Halder, mit Begleitung nach Italien begeben, um in der Zeit vom 1. bis 9. August an den großen italieni schen Manöver» in der Po-Ebene teilzunehmen. Meinungsverschiedenheiten zwischen den USA. und Japan im Fernen Osten bereinigt seien. Um Ler Kündigung „Nachdruck" zu verleihen, trägt sich, wie Finanzminister Morgentau mit teilte, das Schatzamt mit dem Gedanken, den Ankauf von japanischem Edelmetall möglicherweise noch vor Vertrags- ablauf einzustellen. In den beiden letzten Jahren verkaufte Japan an das amerikanische Schatzamt Gold im Gesamtwert von 415 Millionen Dollar und für 4 Millionen Dollar Silber. „Gin schlaues Spiel." Die Chinesen vertraue« anf .. . Chamberlain. Tschunking, 27. Juli. Chamberlains zweideutige Erklärungen zum vorläufigen Ergebnis der Besprechungen in Tokio haben ihre Wirkung aus die Presse in Tschunking nicht verfehlt. Sie klammert sich an den Gedanken, daß England in Wirklichkeit China nicht fallen lassen wolle und „den Tatsachen ins Auge sehen" werde. Die Plätter versuchen, den Lesern klarzumachen, daß England mit Japan „nur ein schlaues Spiel" treibe. So schreibt der „Hankau Herold", daß England „noch nicht zurückgewichen" sei und angesichts -er Frag«: „Rückzug oder starke Haltung" auf seinem Stam>punkt beharren werde. * Di« Chinesen sind anscheinend noch nicht dahinter ge kommen, daß die zweideutige Erklärung Chamberlains nur für Len Hausgebrauch bestimmt ist. Starke Haltung auf der Regierungsbank im Unterhaus und stark« Haftung im Fernen Osten sind nämlich zweierlei. Df. Moskau, 27. Juli. Der Befehlshaber der Ersten Fernöst- lichen Armee, General Stern, befindet sich seit einigen Tagen nicht mehr auf seinem Posten. Das Kommando wurde General Popow' übertragen. Ster« wurde im Spätsommer vörigen Jahres Kommandeur der Ersten Fernöstlichen Armee, die durch Teilung des Heeres des Marschalls Blücher entstanden war. Todesdrohungen gegen Deutsche tu Polen. OefSuguisssrafe«, Entlassungen und Aerssöruuge«. In der evangelischen Kirche zu Labischin, Kreis Schubin, wurden die Fensterscheiben wiederholt eingeschlagen und die um die Kirche gepflanzten Bäume umgebrochen. Der volks- deutsche Pfarrer Klaus Liske in Kawki, Kreis Strasburg, erhielt ein Drohschreiben folgenden Inhalts: „Sie werben auf- gefordert, mitsamt Ihren Volksgenossen Polen innerhalb 14 Tagen zu verlassen, andernfalls die Vollstreckung der Todes urteile folgt." Dem Pfarrer Wilcke in Lindenwald, Kreis Wirsitz, wurde der Aufenthalt in der Grenzzone für die Dauer von 8 Wochen ohne Angabe von Gründen. untersagt, 3» Konitz wurde durch städtische polnische Arbeiter die Glock aus dem Turm Ler protestantischen Kirche ohne vorherig« Ankündigung entfernt. Die Haussuchungen, Verhaftungen und Verurteilungen von Volksdeutschen werden fortgesetzt. Der Vorsitzende der Ortsgruppe der Jungdeutschen Partei in Karwenbruch im Seekreis«, Ernst Ritzau, sowie die beiden Volksdeutschen Richavd Teschke aus Slawoszyn und Arno Wischer aus Kar- wen wurden unter der Beschuldigung verhaftet, der Auswan. derung von Deutschen Vorschub geleistet zu haben. In Grau- denz wurde der Volksdeutsche Mertin aus ähnlichem Grunde zu neun Monaten Haft verurteilt. Die Volksdeutschen Reich, Kopp, Dominiak, Heinz und Traute Brandt, die mit Mertin zusammen verhaftet worden waren, als sie angeblich ver- suchten, die Grenze zu Überschreiten, wurden zu drei Monaten Haft verurteilt. Der Volksdeutsche Ferdinarü» Gogolin aus Kowalego wurde wegen „Verbreitung falscher Nachrichten" zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt, der Volksdeutsche Hans Wichert aus Dolne Wymiary, Kreis Culm, wurde unter der gleichen haltlosen Beschuldigung verhaftete Das Burg- gericht in Rogasen verurteilte den Volksdeutschen Ellermann aus Nlenawiseze aus demselben Grunde zu einem Jahr Ge fängnis und 50 Zloty Geldstrafe. Mitte Juli traten die Arbeiter Ler BacomFabrik in Strasburg in den Streik, nm Li« Entlassung Ler volksdeutschen Arbeiter zu erzwingen. Als die deutsche Leitung sich weigerte, dieser Forderung nachzukommen, ordnete Ler Arbeitsinspektor in Thorn die Entlassung von acht Volksdeutschen an. Im Lodzer Elektrizitätswerk, wurde den letzten acht beutsch. stämmigen Beaniten und Angestellten gekündigt. Mel« von Hnen hatten in über 25jährigem Dienst da» . Derk Mit auf-' und ausbauen.Helsen. Dem Gastwirt Erich Oehl«'in Weißen- höhe, Ax-is Wixsitz, ist ohne stichhaltigem Grund, LieSchank- erlaubnt« entzogen worben. In Strzyzawa (Kreis Culm) wurden dem, Landwirt Eugen Finger Fensterscheiben «inoeschlagen.,-Dasselbe geschah den Volksdeutschen Wilhelm Adolf aus Drzyeim (Kreis Schwetz), Heinrich Trau« aus Brzozowo (Kreis Culm) und Max Kirste aus Brzozowo. Diesem wurden außerdem zwei vollbeladene Wagen mit frischem Heu ins Wasser geworfen. Ein nächtlicher Ueberfall fand auch auf das Anwesen des Volksdeutschen Erich Pitrowski auf Groß Wolz (Kreis Grau- denz) statt. Ein weiterer Ueberfall erfolgte auf das Anwesen des Reichsangehörigen Dürre in Zajzkowo (Kreis Thorn), d«m Ler Rundfunk zerstört wurde. Karl Lenz aus Groß- Wolz wurde von Polen angefahren und verprügelt, ebenso Friedrich Maser aus Iaworze (Kreis Briesen). In einer Gastwirtschaft in Scabomin (Kreis Hohensalza) wurde der Volksdeutsche Rudolf Müller von einem Polen mit einer Pistole bedroht, wobei ihm -ugerufen wurde: ,/So muß es allen Deutschen ergehen." Der Deutsche Wohlfahrtsdienst in Posen hat für besonders erholungsbedürftige deutsche Kinder unbemittelter Eltern Ferienkolonien in Kinderheimen eingerichtet. Mitten in der Ferienzeit wurden Liese Kinderheime «schlossen, da sie „Len sanitären Ansprüchen nicht genügen". Polen erwartet... Warschau, 28. Juli. „Expreß Poranny" schreibt, Polen brauche das englische Gold, um eine „zusätzliche Ausgabe von Zahlungsmitteln" zu decken. Es erwarte immer noch das britische Verständnis. — ,Hurj«r Polski" meint, Lie Engländer müßten doch einsehen, daß di« finanzielle Hilfeleistung eine geradezu natürliche Angelegenheit" sei. — „Czas" droht, daß der Mißerfolg der Londoner Verhandlungen nicht nur wirtschaftliche, sorwern auch politische Folgen haben werde. D«r Krämer- ««- Wuchergeist England« Rom, 27. Juli. Zum Scheitern der polnischen Anleihe verhandlungen erklärt die Presse unter Ueberschrtften wie „Freundschaft kommt nach dem Geschäft", „Ernste Unstimmig keiten zwischen England und Polen", daß man nun in Warschau erkennen könne, was die vielgepriesene englische Garantie wert sei. Sn Italien-sei man über die brutale Ablehnung Ler polnischen Forderungen nicht weiter überrascht; denn England sehe im Einkreisungssystem nur das Mittel zU einer nicht nur polifischen, sondern auch wirtschaftlichen Knechtung der Völker. Polen sei der erste Schutzbefohlene Großbritanniens, der am eigenen Leibe die bittere Erfahrung mache, wie sich der Krämer- und Wuchergeist Eng- lands auswirke und was man von den demokratischen Träumereien einer Volksverbrüderung zu halten habe.